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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gemerkt?«
    »Leider nein.«
    »Macht nichts. Das tut deiner Größe keinen Abbruch. Den Weg zum Kosmetiksalon können wir uns sparen, da ist keiner mehr. Aber mein kleiner Finger sagt mir, daß wir in Terri Culps Haus auf unseren Freund Ayres stoßen werden. Weißt du, wo wir ihre Adresse herkriegen? Von Charlton Hathaway.«
    Und so war es auch.
    Der Hüne und der Gnom stiegen in den silbermetallicfarbenen Rolls, und Mr. Silver rief sofort den Leiter von MI 5 an. Dann hatte er die gewünschte Adresse, und Cruv fuhr sofort hin.
    ***
    Ein Wagen hielt vor dem Haus.
    Terri Culps Herz übersprang einen Schlag. Sie hatte so lange um Hilfe gerufen, bis ihr die Stimme versagte, doch niemand war ins Haus gekommen. Und nun kehrte Russell Ayres zurück!
    Du bist verloren! dachte sie. Er wird dich mißbrauchen, wird dir schreckliche Dinge antun, und über jede Träne, die du vergießt, wird er lachen, dieser herzlose Satan.
    Sie spürte ein heftiges Brennen im Hals und wäre lieber tot gewesen, als das über sich ergehen zu lassen, was Russell vorhatte.
    Warum war sie mit dem Messer nicht sofort auf ihn losgegangen? Vielleicht wäre es ihr gelungen, ihn zu überrumpeln. Aber sie hatte gezögert und damit alles verdorben.
    Und nun würde sie büßen…
    Dafür, daß sie sich nicht auf Russell gestürzt und ihn zu töten versucht hatte. Dafür, daß sie überhaupt eine Freundschaft mit ihm einging…
    Sie glaubte zu hören, wie sich die Haustür öffnete, und schloß mit ihrem Leben ab. Apathisch würde sie alles erdulden, und wenn es vorbei war, würde sie sich das Leben nehmen.
    ***
    Cruv trat in die Küche. Er hielt seinen Stock mit beiden Händen, wobei seine Rechte auf dem Silberknauf lag. Wenn er diesen drehte, schnellten an der Unterseite des Stocks drei magisch geladene Spitzen heraus, und der Stock wurde zu einem Dreizack, vor dem sich Schwarzblütler in acht nehmen mußten.
    Der Gnom blieb stehen und blickte über die Schulter zurück.
    Mr. Silver stand in der Halle und konzentrierte sich. Cruv nahm an, daß der Ex-Dämon seine Geistfühler ausstreckte und Ayres zu orten versuchte.
    Manchmal klappte das, aber nicht immer. Es kam darauf an, wie gut sich der Gegner abzuschirmen wußte.
    Cruv winkte den Hünen zu sich und wies auf die sieben Messer, die im Küchenschrank steckten. Mit ein bißchen Phantasie konnte man erkennen, daß die Messer die Konturen eines. Menschen nachzeichneten.
    Es konnte sich nur um Terri Culps Konturen handeln.
    Der Ex-Dämon konnte sich nicht vorstellen, was sich hier abgespielt hatte. Die Kosmetikerin hatte bestimmt Todesängste ausgestanden, an denen Russell Ayres sein Vergnügen hatte.
    Cruv und Mr. Silver suchten Terri Culp im Erdgeschoß.
    Als sie wenig später die Stufen hinaufstiegen, hörten sie die Frau schluchzen. Hastig legten sie die restlichen Stufen zurück.
    »Bleib hinter mir«, raunte Mr. Silver dem Gnom zu. »Wenn Ayres bei ihr ist, muß ich ihn unschädlich machen, bevor er der Frau etwas antun kann.«
    Silberpartikelchen schienen auf Mr. Silvers Haut zu tanzen. Ein Zeichen dafür, daß er sehr erregt war. Er aktivierte seine Magie, und dann rannte er mit der Schulter die Schlafzimmertür auf. Sie schwang zur Seite und knallte gegen die Wand.
    Terri Culp lag gefesselt auf dem Bett und stieß einen schrillen Schrei aus. Sie dachte, der Mann, der zur Tür hereinstürzte, wäre Russell Ayres.
    Mr. Silver schaute sich mißtrauisch um. Sein stechender Blick suchte Ayres, doch niemand befand sich bei der rothaarigen Frau.
    »Wo ist Ayres?« fragte der Ex-Dämon grimmig. »Ist er im Haus?«
    Terri schüttelte den Kopf. »Nein. Er… ging weg… Ich weiß nicht, wohin… Ich dachte, er wäre wiedergekommen.«
    Mr. Silver wies auf die Fesseln und forderte Cruv auf, Terri davon zu befreien. Der Gnom holte ein Messer aus der Tasche, klappte die Klinge auf und schnitt die Gardinenschnur durch. Terri konnte ihr Glück nicht begreifen. Sie setzte sich zitternd auf und massierte die schmerzenden Gelenke. Das Zittern wurde immer stärker, und schließlich gingen der Frau die Nerven durch. Sie weinte haltlos und herzzerreißend.
    Cruv streichelte sie sanft mit seiner kleinen Hand.
    »Laß sie weinen«, sagte Mr. Silver.
    »Meine Güte, bist du gefühlsroh«, entrüstete sich der Gnom. »Tut sie dir nicht leid?«
    »Das Weinen tut ihr gut. Tränen reinigen die Seele. Sie wird sich hinterher besser fühlen.«
    Terri Culp brauchte sehr lange, bis sie sich beruhigt hatte. In dieser Zeit stand

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