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0648 - Der Tod, der Ninja und ich

0648 - Der Tod, der Ninja und ich

Titel: 0648 - Der Tod, der Ninja und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vielleicht zu verhindern gewesen.«
    Ich gab keine Antwort. Der Motorway in Richtung Airport war wie eine Backofenröhre gewesen, so heiß und auch so eng. Die Sonne stand als greller Ball hoch über uns und brannte das Land aus.
    Wäre der leichte Wind nicht gewesen, man hätte es draußen nicht aushalten können. Die Aluminiumhaut der Flugzeuge reflektierte die grellen Strahlen.
    Dass wir zu spät kommen würden, stand ebenfalls fest. Uns blieb die Auswertung der Spuren, wobei ich hoffte, dass wir dabei das nötige Glück hatten.
    Eine knappe Viertelstunde später waren wir am Ziel. Man wies uns ein, und wir folgten den Heckleuchten eines Fahrzeugs, das quer über den Platz rollte und ein Areal ansteuerte, wo normalerweise keine Flugzeuge landeten.
    Hier beschäftigte man sich mit Transport und Logistik. Die Lagerhallen sahen aus wie Klötze und brieten ebenfalls in den grellen Sonnenstrahlen.
    Vor einer Halle standen die Uniformierten. Sie hatten einen Kordon gebildet, um Unbefugten fernzuhalten. Auch wir wurden misstrauisch beäugt, trotz unserer gezückten Ausweise.
    Ich erkundigte mich nach einem Captain Hamer. Der Mann wurde gerufen. Aus dem Innern der Halle rief er zurück.
    Als wir ihn sahen, schluckten wir beide, denn Hamer lag auf einer Trage. Ein Arzt kümmerte sich um seinen Rücken, an dem die Haut aufgerissen war.
    »Ein Schwerthieb!«, keuchte er. »Ein verdammter Schwerthieb. Ich konnte nichts machen.«
    Er hatte überlebt. Zwei andere Männer nicht. Ihre Leichen waren in die Säcke eingepackt worden.
    Verletzte waren schon abtransportiert worden, und auf dem Boden der Halle schimmerten die dunklen Blutflecken.
    Suko, der neben mir stand, ließ mich plötzlich allein, denn er hatte Shao gesehen und lief auf sie zu.
    Wortlos fielen sie sich in die Arme. Hamer wunderte sich darüber, trotz seiner Schmerzen.
    »Sie kennen sich!«, erklärte ich.
    »Ja, das sehe ich.«
    Hamers Leute standen ratlos umher. Ich wollte natürlich genau wissen, was geschehen war, und stellte dem Captain die diesbezüglichen Fragen. Für ihn war wichtig, dass Shao ihm das Leben gerettet hatte. »Sie können sich nicht vorstellen, wie dieser Killer ausgesehen hat…«
    »Ein Ninja?«
    Hamer schluckte, bevor sein Mund vor Staunen offen blieb. »Woher wissen Sie das?«
    »Es lag auf der Hand.«
    »Dann kennen Sie sich aus?«
    »Ein wenig schon.«
    Mit einer müden Bewegung wischte er über seine Stirn. »Aber ich nicht, verflucht. Ich kenne mich nicht aus. Ich weiß nur, dass meine Mitarbeiter ihr Leben gegen eine Kampfmaschine verloren haben, die eigentlich hätte tot sein sollen. Ich werde meinen Job aufgeben, denn ich habe den Sarg geöffnet. Hätte ich ihn geschlossen gehalten, wäre das alles nicht passiert.«
    »Das mag schon sein«, gab ich ihm Recht. »Aber bedenken Sie bitte, dass möglicherweise ein noch größerer Schaden entstanden wäre, wenn man den Sarg erst später geöffnet hätte.«
    »Meinen Sie?«
    »Bestimmt.«
    Er strich über seine Stirn. »Das sind Theorien. Ich habe mich mit den Tatsachen abzufinden und sie auch zu verantworten.«
    »Für wen war der Sarg bestimmt?«
    »Ich müsste in den Frachtpapieren nachschauen.«
    »Lassen Sie diese bitte holen.«
    »Okay, Mr. Sinclair.«
    »Bis gleich dann.« Ich kümmerte mich um Shao und Suko. Die Chinesin umarmte mich. Sie hatte ihre Halbmaske in die Höhe geschoben. Jetzt klemmte sie über der Stirn auf dem Haar. Ihr Lächeln wirkte etwas verzerrt, der Stress zeichnete das hübsche Gesicht.
    »Ich denke, dass du uns einiges zu erzählen hast, Shao.«
    »Richtig John. Und auch zu zeigen.«
    »Wo?«
    »In einer Kühlkammer«, antwortete Suko an ihrer Stelle. Er wusste mittlerweile mehr.
    »Ist die hier?«
    Shao deutete auf eine Tür im Hintergrund. Sie war unser nächstes Ziel. Als ich sie öffnete, schlug mir die Kälte entgegen. Vermischt mit dem weißgrauen Dampf empfand ich sie im ersten Augenblick sogar als angenehm. Der Anblick wenig später war es nicht mehr. Unter den an den Haken hängenden Fleischhälften sahen wir den kopflosen Körper liegen. Der Schädel befand sich etwa zwei Yards entfernt.
    Der Anblick schlug mir auf den Magen. Anhand der Kleidung erkannte ich, dass es sich um einen Ninja handeln musste. Und das erinnerte mich wieder an Yakups Anruf.
    »Er war nicht tot. Man hat ihn als Zombie nach London geschickt«, erklärte Shao.
    »Und warum?«
    »Ich weiß es nicht, John.«
    »Das zu glauben fällt mir schwer. Du bist gekommen. Du musst einen

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