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0650 - Bestien in New York

0650 - Bestien in New York

Titel: 0650 - Bestien in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Ihr Gesicht war blass, als sie sprach. »Vor kurzem hat sich ein Mann nach mir erkundigt.«
    »Wer war es?«
    »Er hat seinen Namen leider nicht gesagt. Nur die beiden ersten Buchstaben. Sie lauten A und T.«
    Es war kein großes Rätsel. »Adnan Trevayne«, murmelte ich. »Er ist es tatsächlich.«
    »Und er ist bereits eingetroffen«, flüsterte Nadine, wobei sie eine Gänsehaut bekam…
    ***
    Von einer Idylle konnten wir nicht sprechen, als wir das schmale Haus verlassen hatten, auch wenn die Zufahrt beleuchtet wurde.
    Manchmal war der Himmel bunt, wenn Flugzeuge zur Landung ansetzten oder starteten.
    Aber auch der Mond stand dort. Voll und sattgelb. Wie ein rundes Glotzauge. Sterne erkannten wir nur bei genauerem Hinschauen, es war einfach zu dunstig.
    Wir hielten uns in der Nähe der Häuserzeile auf und standen so, dass wir den Eingang im Auge behalten konnten. Nadine hatte sich an mich gedrängt. Die Wärme ihres Körpers übertrug sich auf den meinen. Sie wollte meine Nähe spüren, schaute starr auf den Eingang und bewegte ab und zu den Mund.
    »Wolltest du etwas sagen, Nadine?«
    »Ich weiß es nicht, John. Ich spüre nur, dass er nicht mehr weit sein kann.«
    »Wie spürst du das?«
    »Es ist eine innere Aufgeregtheit. Sie bohrt in mir wie eine Lanze. Schau dich nur um, John. Diese Nacht ist für Werwölfe wie geschaffen.«
    Da hatte sie Recht. Aber noch herrschte zu viel Betrieb. Da die Anlage nicht weit vom John F. Kennedy International Airport entfernt lag, wurde sie dementsprechend frequentiert. Viele Alleinreisende übernachteten hier, wenn sie ihre Flüge unterbrachen.
    Die Luft stand. Mücken umwehten uns in dichten Schwärmen. Auch Grillen zirpten um die Wette.
    Im Norden zeichneten sich die Umrisse der Trabantenstadt South Ozone Park ab.
    Immer wenn wir Schritte hörten, waren wir besonders gespannt.
    Alles erwies sich als harmlos und die Zeiger der Uhren drehten sich weiter.
    Noch eine Stunde bis Mitternacht.
    Nadine und ich dachten das Gleiche. Nur sprach sie es aus. »Die Tageswende wäre eigentlich seine richtige Zeit, um hier zu erscheinen. Damit rechne ich sogar.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Ob er wohl als Werwolf kommt?«
    Ich lachte leise. »Das glaube ich schon. Er wird sich nicht erst hier verwandeln, das wäre zu auffällig. Denke an die Geräusche, die damit verbunden sind.«
    »Das stimmt schon.«
    Eine Waffe hatte Nadine nicht haben wollen. Sie verließ sich voll und ganz auf mich.
    Wir hörten, dass ein Wagen auf das Gelände fuhr. Es gab kleine Häuser mit Garage zu mieten, doch ein allgemeiner Parkplatz war ebenfalls vorhanden. Er lag relativ weit von den Wohnhäusern entfernt und konnte durch Stichstraßen erreicht werden.
    Der Neuankömmling blieb auf dem Parkplatz. Als er rangierte, schwenkten die langen Arme der Scheinwerfer über das Gelände hinweg und wischten auch an unseren Gesichtern vorbei.
    Dann verlöschten sie.
    »War er das?«, fragte Nadine.
    Ich hob die Schultern. »Andere Frage. Was sagt dein Gefühl? Hat es sich verstärkt?«
    »Weiß nicht…«
    »Wir werden warten, ob der Ankömmling das Motel betritt. Danach sehen wir weiter.«
    Mein Vorschlag war nicht gut. Eigentlich hätte er erscheinen müssen, aber niemand kam.
    »Dann war er das doch«, murmelte Nadine.
    »Oder ein Liebespaar.«
    »Das kann auch sein.«
    Wir gaben ihm noch eine Minute. Als danach nichts geschehen war, traf ich die Entscheidung.
    »Lass uns hingehen und den Platz absuchen.«
    »Du auch, John?«
    »Sicher.«
    Nadine hatte Einwände. »Das halte ich nicht für gut«, erklärte sie. »Wenn er sieht, dass ich in Begleitung komme, wird er Verdacht schöpfen. Ich habe die Anzeige als Einzelperson aufgegeben, vergiss das nicht.«
    »Da hast du Recht.«
    »Dann hältst du dich zurück?«
    Ich schaute sie bedrückt an und schüttelte leicht den Kopf. »Ich halte mich zurück, Nadine. Aber ich will dir sagen, dass ich es nicht gern tue. Ich bin eigentlich nicht damit einverstanden. Der kann dich aus dem Hinterhalt angreifen, ohne dass ich…«
    »Dann musst du schießen.«
    »Und die Spur zu Morgana?«
    »Wir werden sehen.« Nadine berührte zum Abschied leicht meine Schulter und war verschwunden.
    Ich blieb zurück, raufte mir zwar nicht die Haare, ärgerte mich trotzdem und schlug eine andere Richtung ein, weil ich den offiziellen Weg nicht nehmen wollte.
    Es war nicht fein, durch die Anlagen zu laufen, doch in diesem Fall blieb mir nichts anderes übrig.
    Zudem gaben mir die Buschreihen

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