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0651 - Die Rache der Wölfin

0651 - Die Rache der Wölfin

Titel: 0651 - Die Rache der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Dreck. Er hatte die Beretta gezogen und die drei Riemen der Dämonenpeitsche schon ausfahren lassen und sie umgekehrt wieder in den Gürtel gesteckt.
    Wer oben lauerte, musste ihn hören, deshalb schaute Suko öfter in die Höhe als nach unten.
    Es blieb still.
    Zwei Etagen hatte das Haus, das sich nach oben hin allerdings verjüngte. Suko dachte an die kleinen Türme auf dem Dach.
    Der typische Baugeruch überdeckte alles. Er würde die Werwölfe nicht riechen können, ein kleines Handicap.
    Zu den Türmen führten Türen.
    Ein breiter Quergang lag vor ihm. Er endete dort, wo der Zugang zu den Türmen begann.
    Zwei verschlossene Türen lockten Suko trotzdem. Er konnte sich vorstellen, dass dahinter eine Treppe begann, die zu den Turmzimmern führten.
    Der Inspektor entschied sich für die linke Tür. Als er sie öffnete, schleifte sie über den Boden.
    Jetzt war jeder gewarnt.
    Die Treppe war tatsächlich vorhanden. Sie bestand aus Stein. Die Staubschicht darauf zeigte Fußspuren, die auf Suko einen sehr frischen Eindruck machten.
    Es waren nicht die Spuren eines Werwolfs. Ein sehr schlanker Schuh zeichnete sich dort mit seiner Sohle ab. Suko dachte sofort an Nadine Berger.
    Nur hütete er sich, ihren Namen zu rufen. Zu stark wollte er nicht auf sich aufmerksam machen.
    Stufe für Stufe ließ er hinter sich. In nur einem Bogen führte die Treppe bis zum Ziel. Durch eine weitere Tür gelangte Suko in ein leeres Turmzimmer.
    Der kleine Turm zeigte eine fünfeckige Bauweise. Er besaß drei Fenster, die allesamt nicht geschlossen waren, sodass der warme Wind durch die Öffnungen wehen konnte.
    Suko entdeckte auch hier die Spuren, die zu einem der Fenster führten.
    Da war jemand auf das Dach geklettert.
    Die Gefahr lauerte in der Nähe, das spürte der Inspektor sehr deutlich. Ununterbrochen schrillten die Alarmglocken in seinem Kopf. Eine derart trügerische Ruhe hatte ihm noch nie gefallen.
    Als Suko dichter an das offene Fenster herantrat, musste er blinzeln, weil er in die tief stehende Sonne schaute. Er war für einen Moment abgelenkt und deshalb auch überrascht, als er plötzlich die fast sanft klingende Frauenstimme hörte.
    »Willst du nicht zu mir kommen?«
    Suko schluckte. Er kannte die Stimme, denn sie gehörte einer alten Feindin - Morgana Layton…
    ***
    Äußerlich war mein Rückflug über den Atlantik sehr ruhig gewesen, aber in meinem Innern hatte es die gesamte Zeit über nur gebrodelt.
    Ich war aufgeregt, deprimiert und gleichzeitig verzweifelt. Und ich rechnete nicht mehr mit einer Chance für Nadine. Sie war von Morgana Layton nicht nur als Geisel genommen, sondern auch als Verräterin eingestuft worden.
    Verräter wurden bestraft.
    Was das im Einzelnen bedeutete, hatte ich mir oft genug vor Augen geführt und dabei stets Schweißausbrüche bekommen. Natürlich drängten sich die Vorwürfe hoch. Was hatte ich alles falsch gemacht? Hätte ich mich stärker einsetzen können und müssen? Trug ich einen Teil der Schuld daran, wenn Nadine zu einer Bestie gemacht wurde?
    Wenn ja, dann folgte automatisch ein Gedanke, der sehr bitter aufstieß. Hatte unser Kampf gegen die Mächte der Finsternis überhaupt noch Sinn, denn sie waren im Laufe der Zeit immer stärker geworden und hatten sich zudem den veränderten Gegebenheiten angepasst.
    »Geht es Ihnen nicht gut, Sir?« Die Stewardess stand neben mir. Ihr besorgter Blick traf mich.
    »Nein, wieso fragen Sie?«
    Ihr Lächeln blieb, als wäre es eingefroren. »Sie machen auf mich einen erschöpften Eindruck.«
    »Vielleicht.«
    »Wir werden bald landen.«
    »Danke, Miss.«
    Sie ging weiter. Eine nette Person mit braunen Augen und wahrer Haarflut. Ich hatte ihr nicht einmal ein knappes Lächeln geschenkt, weil ich einfach mit anderen Dingen beschäftigt war.
    Neben mir schnarchte eine ältere Frau. Ich schaute durch das schmale Fenster.
    Keine See mehr unter uns. Die Maschine schwebte bereits über England.
    Ich wollte es nicht, meine Gedanken aber wurden von der Seele gelenkt und wanderten zurück zu Nadine.
    Ihr Schicksal war der Klotz, der sich in meinem Magen ausgebreitet hatte. Er drückte alles zusammen, er veränderte meinen Herzschlag und trieb mir den Schweiß aus den Poren.
    Den Flug über hatte ich nichts gegessen, nur etwas getrunken. Was hatte die Frau für Opfer auf sich genommen? Sie war in das Maul des Riesen Brân hineingetaucht, um nach Avalon zu gelangen, wo sie den Zauberkessel durchwanderte und als Mensch wieder herauskam und den Weg

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