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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dicht an der Rezeption vorbei und ließ sich auch durch die Eingangstür nicht aufhalten.
    Mit Brachialgewalt wurde sie zerstört. Die verfluchte Klinge zerhämmerte alles, was sich ihr in den Weg stellte. Zurück blieben die entsetzten Gäste und das Personal. Die meisten hatten sich zu Boden geworfen und standen erst auf, als die Waffe verschwunden war. Und dann erlebten sie ihren Schock. Es gab wohl keinen, der seine Angst nicht laut hinausschrie.
    Ich ging nicht in die Halle. Sehr steif wirkten meine Bewegungen, als ich neben Chris Hagen, dem Kollegen, niederkniete und in sein blutüberströmtes Gesicht schaute.
    Es gab keinen Zweifel, er war tot!
    In diesen Augenblicken dachte ich an kaum etwas. Höchstens an mein eigenes Versagen. Aber hätte ich diese furchtbare Tat überhaupt verhindern können?
    Ja und nein. Am Tisch hätte ich schon mein Kreuz einsetzen können, aber nicht immer ist man perfekt. Ich war auch nicht anders als die übrigen Menschen, trotz meines Jobs.
    Als ich mich aufrichtete, hörte ich hinter mir das Knirschen. Es entstand, weil die Kollegen des Toten durch die Scherben schritten, begleitet von einigen Uniformierten.
    Ihre Gesichter zu beschreiben wäre sinnlos gewesen. In jedem von ihnen standen die Angst und das Grauen vor dem Unfassbaren zu lesen. Ich sprach die Männer trotzdem an.
    »Es tut mir Leid, ich war zu langsam. Inspektor Hagen ist tot. Ich weiß nicht, wer von Ihnen Zeuge war, aber er wurde von einem Schwert getötet, das sich selbstständig machte.«
    »Wie kann das sein?«, fragte jemand. »Hat da der Teufel seine Hand mit im Spiel gehabt?«
    »Vielleicht.«
    Die Männer kannten mich. Möglicherweise hatte ihnen Hagen auch von meiner Sondervollmacht erzählt und sie fragten jetzt, wie es weitergehen würde.
    Ich hob die Schultern. »Das weiß ich auch nicht genau, tut mir wirklich Leid.«
    »Sie müssen das Schwert suchen.«
    »Sicher, das werde ich.«
    »Wir werden…«
    »Nichts tun, meine Herren. Dieser Fall gehört mir. Das ist einzig und allein meine Angelegenheit. Und ich verspreche Ihnen, dass ich ihn lösen werde.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Oberinspektor John Sinclair. Das sollte Ihnen reichen, Gentlemen. Und jetzt lassen Sie mich bitte durch.«
    Sie machten schweigend Platz. Auch ich schritt durch die Scherben und hörte sie unter meinen Sohlen zerknirschen wie kleine Zuckerstücke. In der Halle sah ich das Hotelpersonal. Einige Mädchen weinten. Den männlichen Personen ging es auch kaum besser. Eltern hielten ihre Kinder fest. Niemand sprach mich an, als ich mit einem Granitgesicht durch die Tür ins Freie schritt, wo mich die warmen Strahlen der Sonne trafen.
    Das Schwert sah ich nicht. Die Luft, der Himmel und die Sonne schienen es verschluckt zu haben.
    Aber ich ging davon aus, dass ich ihm noch einmal begegnen würde. Dann wollte ich der Sieger sein…
    ***
    Sie hatte ein halbes Glas Whisky getrunken und wieder Farbe im Gesicht. Jetzt saß sie im Wohnraum und schaute Jessica Long an.
    Die nahm Deborah das Glas aus der Hand. Behutsam stellte sie es weg, bevor sie sich neben ihre Freundin setzte. Noch immer schimmerten deren Augen feucht.
    »Ist es okay?«
    »Nein, nicht. Er wird mich verhaften, wenn er zurückkommt. Er ist von der Polizei, hast du gesagt. Er muss mich doch verhaften. Es - es geht nicht anders. Dabei habe ich ihn nicht getötet. Du musst mir glauben, Jessica. Ich habe den Mann nicht auf dem Gewissen.«
    »Ich glaube dir.«
    »Und John Sinclair?«
    Jessica holte tief Luft. »Wäre er von deiner Schuld überzeugt gewesen, hätte er dich nicht mit mir allein gelassen, sondern zu seinen Kollegen mitgenommen.«
    »Das meinst du nur.«
    »Nein, ich kenne ihn besser. John ist zwar Polizist, aber durch seine Fälle gewohnt, in anderen Kategorien zu denken. Du musst ihm nur vertrauen, wie auch ich.«
    »Ja, ja, möglich.« Sie nickte und schaute gegen die Acrylplatte des Tisches. »Nur frage ich mich, wie das verfluchte Schwert in mein Schlafzimmer gelangt ist. Ich habe keine Antwort, ich weiß es nicht. Ich kann mir auch nichts vorstellen. Es ist einfach unbegreiflich für mich. Oder weißt du mehr?«
    »Woher denn?«
    »Dann muss es eben hergezaubert worden sein.«
    »Was durchaus möglich wäre«, murmelte Jessica.
    »Hast du was gesagt?«
    »Nein, nichts.«
    »Mich würde nur interessieren«, begann Deborah, »was mein Verlobter zu allem sagt.«
    »Willst du ihn denn in allen Einzelheiten unterrichten?«
    »Ja, oder soll ich nicht?«
    »Doch,

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