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0657 - Der letzte Henker

0657 - Der letzte Henker

Titel: 0657 - Der letzte Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sah böse aus«, sagte sie. »Einfach nur böse.«
    Das reichte Bancroft natürlich nicht. Vorsichtig fragte er weiter nach. Aber offenbar war Brenshaw tatsächlich nicht in der Lage, eine brauchbare Personenbeschreibung zu liefern. Sie sprach von einem muskelbepackten Mann, der eine Kapuze trug.
    Das war alles. Vielleicht, dachte Bancroft grimmig, wirst du mir jetzt weiterhelfen müssen, Freund Tendyke…
    Er griff zum Handy und wählte die Rufnummer von Tendyke’s Home.
    ***
    Butler Scarth, dessen kahler Kopf verblüffende Ähnlichkeit mit einem Totenschädel hatte, betrat die Terrasse. Er wartete, bis Rob Tendyke ihn bemerkte, und näherte sich seinem Boss dann. »Verzeihung, Sir, aber Sheriff Bancroft ist am Telefon. Er behauptet, es sei dringend.« Damit hielt er Tendyke ein schnurloses Gerät dezent genug entgegen, daß der Abenteurer es einfach ignorieren konnte.
    Aber er ignorierte es nicht. Er streckte die Hand aus. »Was ist, Jeronimo?« fragte er. »Sie stören. Ich habe Besuch.«
    »Und ich einen Mordfall«, kam es so laut zurück, daß Zamorra und Nicole mithören konnten. »Am Fundort des Kopfes ist einer meiner Deputys verschwunden. Angeblich niedergeschlagen und entführt worden von einem Mann, der aus dem Nichts kam und wieder im Nichts verschwand. Können Sie mir dazu auch was verschweigen?«
    »Nein«, erwiderte Tendyke kühl.
    »Dann kommen Sie her und sehen sich das an!« verlangte Bancroft.
    »Was soll ich mir ansehen? Das Verschwundenen? Oder das Mann aus dem Nichts? Oder was? Das Fundort kenne ich inzwischen. Sheriff, ich habe wenig Zeit.«
    »Und ich wenig Geduld, und Ihre Spöttelei können Sie sich sparen! Ich kann Sie auch abholen lassen!«
    »Spart mein Benzin«, brummte Tendyke. »Hören Sie, Jeronimo, was auch immer da geschehen ist - lassen Sie mich in Ruhe. Ich habe schon genug Probleme!«
    »Auch mit diesem Mordfall, an den sich jetzt noch Kidnapping anhängt?«
    »Für mich wird dieser Fall erst interessant, wenn Sie mir den Blaster präsentieren, mit dem jemand dem armen Teufel O’Cann den Kopf abgetrennt hat… falls es denn ein Blaster war, Sheriff, und solange Sie das nicht können, habe ich mit der Geschichte nichts zu tun. Falls Sie doch noch etwas von mir wollen, wird Scarth Ihnen einen Gesprächstermin in meinen Kalender eintragen. Guten Tag, Jeronimo, und Waidmannsheil…«
    Mit diesem speziellen Jäger-Ausdruck aus Germany konnte Bancroft nichts anfangen, aber was er noch zu sagen hatte, hörten die anderen nicht mehr, weil Tendyke das Schnurlos-Telefon an den Butler zurückgegeben hatte. Der neigte leicht den Kopf und verschwand wieder im Haus.
    »Ich an Bancrofts Stelle würde mir so etwas nicht gefallen lassen«, meinte Zamorra, der den Sheriff kannte. »Rob, der Mann ruft doch nicht nur einfach so zum Spaß hier an. Wetten, daß in Kürze ein Polizeiwagen hier auftaucht und dich einlädt, mitzukommen?«
    »Nur mit einer richterlichen Verfügung…« Nicole beugte sich vor. »Was ist los, Rob? Warum versuchst du auszuweichen? Doch nicht, weil du mitten in der Geschichte unterbrochen worden bist! Da steckt doch mehr hinter!«
    »Darauf wollte ich ja hinaus mit der Erzählung«, sagte Tendyke. »Denn ich verstehe es einfach nicht. Er kann es nicht sein, denn ich habe ihn erschossen, damals. Er kann aber auch nicht hier spuken, denn dann hätte ich ihn ja sehen müssen.« Damit spielte er auf seine merkwürdige Para-Fähigkeit an, Geister sehen zu können.
    »Denkfehler«, hielt Zamorra ihm vor. »Du warst nicht vor Ort, als es geschah. Du könntest höchstens mit der Zeitschau etwas erkennen. Und… vielleicht sind wir hier, um dir damit zu helfen?«
    »Du formulierst das als Frage?« staunte Tendyke.
    »Weil für mich im Augenblick alles noch rätselhaft ist«, erwiderte der Dämonenjäger. Scarth tauchte wieder auf. »Sir, soeben hat Sheriff Bancroft wieder angerufen«, teilte er mit. »Der Sheriff ist außer sich. Er hat einen weiteren Kopf gefunden…«
    Zamorra sah, wie Tendyke blaß wurde und sich an die Stirn faßte.
    »Du erinnerst dich an etwas?« fragte er. Tendyke nickte. »Ich glaube, wir sollten uns das jetzt doch mal mit deinen magischen Mitteln anschauen«, sagte er. »Während der Fahrt erzähle ich euch den Rest. - Scarth, hat Bancroft gesagt, wessen Kopf das ist?« Der Butler nickte. »Der von Deputy Bannard, wurde mir gesagt.«
    Tendykes Fluch war nicht druckreif.
    »Ich fahre den Wagen«, bot Uschi Peters an. Gleichzeitig mit ihr erhob sich auch ihre

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