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0660 - Die Totenstadt

0660 - Die Totenstadt

Titel: 0660 - Die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man hat dort tatsächlich experimentiert. Man wollte biologische Kampfmittel ausprobieren, doch man hat sich überschätzt. Der Meister bekam die Geister nicht mehr in den Griff, wobei ich davon ausgehe, dass sie den Begriff Geister wörtlich nehmen können. Es gibt Dinge, die lassen sich nicht erklären, die sind einfach da.«
    »Gut.« Ich nickte. »Aber Sie sind nicht derjenige, der uns weiterbringen kann.«
    Simane schaute mich an. »Doch, Mr. Sinclair. Allerdings nicht bis zum Ziel. Ich werde Sie mit einem Menschen bekannt machen, der sich mit dieser Katastrophe und deren Auswirkungen beschäftigt hat. Es ist ein Mann, der eine Maske trägt und den Sie vom Film her kennen, wie ich hörte.«
    »Stimmt genau.«
    »Der Mann heißt Aoyama. Es ist ein Wissender, ein Weiser, Forscher und Eremit, der seine Hütte am Hang des Heiligen Bergs gebaut hat, damit er vom Thron der Götter her seine Eingebungen erhält. Das alles müssen Sie wissen.«
    »Sonst nichts?«
    Clayton Simane trank einen Schluck Tee. »Wenn Sie mit ihm reden und ihm erklären, weshalb Sie hier sind, wird er vielleicht aus sich herausgehen. Denn auch er will das Gute. Aber erschrecken Sie bitte nicht, wenn Sie ihn sehen. Ich gehöre zu den wenigen Menschen, die sein Gesicht kennen. Er trägt die Maske nicht ohne Grund.«
    »Was hat er?«
    »Er geriet zu nahe an die Stelle heran, die Sie untersuchen wollen. Es liegen dort Dinge verborgen, über die man am besten nicht offen redet.«
    »Deretwegen wir auch nicht hergekommen sind«, gab Suko offen zu. »Uns ging es einzig und allein um die Person des Aoyama. Das war wichtig, das zählte.«
    »Ich bin nicht so vermessen, nach dem Grund zu fragen, aber wird er Ihnen helfen können?«
    »Da er ein großes Wissen besitzt, gehen wir davon aus. Noch etwas möchte ich Ihnen sagen, Clayton. Wir glauben, dass sich der Einsiedler in großer Gefahr befindet. Nicht allein wir sind auf dem Weg zu ihm, auch mächtige Gegner haben herausgefunden, dass er uns bei seinen Problemen möglicherweise helfen kann. Die Vampire in und außerhalb des Zuges haben sich nicht rein zufällig gezeigt. Dahinter steckt Methode. Man ist uns bereits auf der Spur.«
    Clayton Simane akzeptierte diese Aussage. »Dann haben Sie es mit Vampiren zu tun?«
    »Letztendlich ja.«
    Er hob die Schultern. »Ob sie sich in der Totenstadt aufhalten, kann ich Ihnen nicht sagen. Bisher hörte ich von den lebenden Leichen, diesen furchtbaren Gestalten, die nur entstehen konnten, weil die Menschen versagten und über den Schutz der Götter lachten. Das alles entspricht den Tatsachen.«
    »Sicher.« Ich nickte ihm zu. »Wichtig ist, dass wir mit Aoyama reden können.«
    »Morgen.«
    »Nicht mehr in dieser Nacht?«
    »Nein, der Weg wäre zu weit.«
    »Und wenn es morgen zu spät ist?« Ich ließ nicht locker.
    Simane breitete die Arme aus. »Dann haben es die Götter eben nicht anders gewollt.«
    Diese Antwort befriedigte mich überhaupt nicht, aber ich konnte nichts machen. Japan war eben nicht London, deren Gesetze nicht die unsrigen. Wir mussten uns anpassen.
    Simane erhob sich, auch wir standen auf. »Ich werde Nesan mitteilen, dass Sie um sechs Uhr in der Früh geweckt werden, dann können wir eine Stunde später fahren.«
    Weder Suko noch ich hatten etwas dagegen.
    Clayton Simane verabschiedete sich.
    Diesmal nicht mit einer Verbeugung, dafür mit einem Händedruck. Lautlos verließ er das Zimmer.
    Suko und ich schauten uns an.
    Mein Freund schüttelte den Kopf. »Es gefällt mir nicht, was ich hier erleben muss.«
    »Weshalb nicht?«
    »Ich habe den Eindruck, als wollte man uns aufhalten. Bewusst allerdings nicht, doch bei uns drängt die Zeit, John, das weißt du selbst. Am liebsten würde ich sofort losziehen.«
    »Du kannst die Stelle nicht finden.«
    Suko deutete auf das Telefon. »Willst du mit London telefonieren?«
    »Klar, da liegen sie rund neun Stunden zurück. Ich müsste Sir James im Büro erwischen.«
    So traditionell das Reich der aufgehenden Sonne auch war, in Japan liebte man die Technik und all die damit verbundenen Kommunikationsmittel.
    Ein Direktgespräch nach London war kein Problem und die Stimme unseres Chefs klang sehr nahe, weil das Gespräch über Satellit lief.
    Als ich ihm von unserer Begegnung mit den Blutsaugern berichtete, stockte ihm der Atem. Er fasste sich schnell wieder und kam zu dem gleichen Ergebnis wie wir. »Dracula IV«
    »Ja, Sir, ich glaube auch, dass Mallmann Lunte gerochen hat und nicht will, dass wir

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