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0660 - Die Totenstadt

0660 - Die Totenstadt

Titel: 0660 - Die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auf der Stelle umdrehte und mich sah.
    Ich erschrak nicht, er konnte nicht erschrecken, aber ich jagte auf ihn zu.
    Diesmal stieß ich die Klinge in den Körper ohne Leben hinein! Ich hielt den Griff fest und rechnete damit, dass mir der Untote entgegenfallen würde, doch er kippte nach hinten, wobei die Klinge wieder aus seinem Körper hervorglitt.
    Ich wollte nach ihm fassen, da war er plötzlich weg. Meine Hand griff ins Leere, für einen Moment war ich konsterniert, dann schaute ich nach vorn und entdeckte das Loch.
    Nicht irgendein kleines Loch, es hatte schon einen gewaltigen Durchmesser, zehn Yards oder mehr.
    Hinzu kam die Tiefe, die ich auf fünf Yards schätzte.
    In der zunehmenden Dunkelheit war der Grund des großen Lochs nur sehr schwammig zu erkennen.
    Als ich nach meiner Lampe fasste, rann ein Schauer über die Haut am Rücken, weil ich daran dachte, wie knapp ich dem gleichen Schicksal wie der Zombie entgangen war. Zwei weitere Schritte, und ich wäre gefallen.
    So aber stand ich am Rand des Lochs, hatte die Leuchte hervorgeholt und strahlte in die Tiefe. Ich musste sie bewegen, um den Zombie erkennen zu können.
    Er lag auf dem Rücken und war so ziemlich in die Mitte gefallen. Der Strahl glitt von der Stirn bis zu seinen Beinen. Die Wunde, vom Silberdolch hinterlassen, war nicht zu übersehen.
    Weshalb dieses große zylinderförmige Loch ausgehoben worden war, wusste ich nicht. Da es einen Zweck erfüllen musste, leuchtete ich weiter.
    Der Strahl stach zwar scharf gebündelt in die Tiefe und zerschnitt lanzenartig die Dunkelheit, aber viel zu sehen bekam ich nicht. Auf dem Grund fand fast keine Bewegung statt, abgesehen von einigen Ratten, die hastig aus dem Lampenschein huschten.
    Trotzdem entdeckte ich etwas. Von mir aus gesehen an der linken Seite und praktisch mit dem Grund verbunden, schaute das Ende einer großen Röhre hervor. Im Durchmesser so gehalten, dass ein Kind aufrecht in sie hineingehen konnte.
    Welche Funktion die Röhre erfüllte, darüber konnte ich nur rätseln. Meiner Ansicht nach führte sie unter den Häusern her und sorgte für gewisse Verbindungen zwischen bestimmten Stellen auf dem Gelände der verfluchten Totenstadt.
    Interessant wäre es gewesen, den Weg durch die Röhre zu verfolgen. Ich dachte darüber nach und änderte den Strahl nicht. Er stach voll dem dunklen Loch entgegen.
    Genau dort bewegte sich etwas.
    Zuerst glaubte ich an eine Täuschung, möglicherweise Staub, der durch den Aufprall des Untoten aufgewirbelt worden war. Aber die Bewegung blieb und sie war nicht durch Staub entstanden.
    Etwas schob sich aus dem Innern der Röhre hervor.
    Aufregung überkam mich, und der Strahl zitterte etwas. Trotzdem sah ich die bleichen Hände, die hervorkrochen…
    ***
    Auf einmal war ich ruhig. Eiskalt bis in die Spitzen der Zehen. Ich wartete ab, nahm jede Bewegung wahr und der Mann, der die Röhre verließ, kam mir vor wie jemand, der Mühe hatte, sich zu bewegen. Seine Gelenke schienen eingerostet zu sein.
    Auf Händen und Füßen kroch er so weit vor, bis er sich aufrichten konnte, was auch weiterhin im Schein des schmalen Kegels geschah, den die Lampe in die Tiefe schickte.
    Etwas mühsam richtete sich die Gestalt auf, tat mir aber den Gefallen und drehte sich so herum, dass ich mit der Lampe in das Gesicht leuchten konnte.
    War er ein Zombie?
    Ich schwankte in meiner Beurteilung, denn irgendwie bewegte sich die Gestalt anders. Außerdem wirkte das Gesicht nicht so aufgedunsen, die Kleidung passte ebenfalls nicht dazu.
    Keine Uniform, sondern…
    Da hatte ich die Lösung. Die Gestalt, die aus der Röhre hervorgekrochen war, musste Aoyama sein.
    Für mich gab es keine andere Lösung. Das war er, das war der Mann, den wir gesucht hatten, der das Palmblatt würde entziffern können.
    Nein, er würde es nicht tun, bestimmt nicht, denn Sekunden später erkannte ich die ganze Tragweite des Geschehens, als er seinen Mund öffnete.
    Der Lichtstrahl zielte gegen die untere Hälfte seines Gesichts, auch gegen das Maul und wurde von dem reflektiert, was spitz aus dem Oberkiefer hervorwuchs.
    Zwei Vampirzähne!
    In mir brach keine Welt zusammen. Ich hatte ja damit rechnen müssen, ich war nur ungemein enttäuscht, weil immer dann die Spur abgeschnitten wurde, wenn ich sie gerade aufgenommen hatte.
    Vampire hassen das Licht. Allerdings mehr das natürliche des Tages und der Sonne. Bei künstlichem Licht reagieren sie anders. Dieser hier zeigte sich irritiert.
    Er bewegte den

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