Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
keine Magie war, sondern etwas, das er nicht verstand.
    Aber Magie existierte noch in dieser Zeit.
    Er hatte sie eben gespürt. Eine sehr starke Magie.
    Seltsamerweise war es andersherum nicht gleich gewesen. Die fremde Magie hatte ihn nicht ihrerseits berühren können.
    Er hatte eine Warnung hinterlassen.
    Aber er war sicher, niemand würde sie befolgen.
    Die Menschen dieser Zeit waren verabscheuungswürdige Frevler, die den Göttern und ihren Zeichen, welche ihnen von Druiden gegeben wurden, nicht mehr gehorchten.
    Der Druide ahnte, daß er radikalere Mittel würde einsetzen müssen.
    Und… vielleicht kämpfte er auf verlorenem Posten.
    Denn die anderen waren viele. Und er war allein.
    Warum hatten die Götter ihn in diese grausame Zeit gestoßen?
    Warum hatten sie zugelassen, daß die Welt sich so erschreckend verändern konnte?
    Den Sinn dahinter verstand Torran nicht, und das beunruhigte ihn.
    ***
    Von Rodenbach nach Glauburg gab es eine kurvenreiche direkte Verbindung, die Nicole auf der Karte gefunden hatte, so daß sie die Unfallstelle nicht noch einmal passieren mußten. Oben am Berghang stoppte Zamorra an der Abzweigung kurz ab; von dieser Stelle aus war die Grabungsstätte noch nicht zu sehen. »Fahren wir 'rauf und schauen von oben, ob er hier unten ist oder wir ihn auf dem Burggelände suchen müssen?« überlegte er laut. »Viel Zeit verlieren wir nicht, falls wir dann wieder hierher zurück müssen…«
    »Grabungsgelände«, empfahl Nicole. »Viel Zeit verlieren wir auch nicht, wenn wir erst hier unten nachschauen. Ich bin fast sicher, daß er zum verschwundenen Druidengrab gefahren ist.«
    Also lenkte Zamorra den BMW nach rechts.
    Augenblicke später sah er den Ford Escort zwischen dem Archäologen-Container und dem Bagger stehen. Von dem Studenten war nichts zu sehen.
    Zamorra fuhr bis zu der Stelle, wendete den Wagen und parkte ihn in »Fluchtrichtung« - der asphaltierte Feldweg, an der Abzweigung durch ein Sperrschild gesichert, das nur landwirtschaftlichem Verkehr die Durchfahrt erlaubte, aber hierzulande garantiert ebenso ignoriert und als »Promillepfad« mißbraucht wurde wie daheim in Frankreich, führte zwar noch weiter, und irgendwo in der Ferne war auch eine weitere Ortschaft zu sehen, aber solange Zamorra nicht mit den hiesigen Örtlichkeiten vertraut war, wollte er kein Risiko eingehen. Oft genug endeten Feldwege mitten auf dem Feld, und der 750i war alles andere als geländetauglich.
    Als er ausstieg, fischte er den Blaster aus der Türablage und heftete ihn an die Magnetplatte. Er hatte sich angewöhnt, an jedem seiner Gürtel eine solche Platte zu tragen, um jederzeit die Strahlwaffe anlegen zu können. Ob er sie brauchen würde, wußte er nicht, aber auch hier wollte er kein Risiko eingehen. Mochte das Amulett auf die fremdartige und zweifellos vorhandene Magie nicht ansprechen - einem Laserblitz hatte ein eventueller Gegner garantiert nicht viel entgegenzusetzen.
    Zudem ließ die Waffe, entsprechend dosiert, sich auch als Werkzeug nutzen und ersetzte glatt einen Schweißbrenner…
    Nicole grinste Zamorra an. »Wir werden dir einen Blaster weiß lackieren müssen«, sagte sie, »damit er zu deinem Outfit paßt.« Weiße Schuhe, weiße Jeans, weißes Hemd. Die Waffe war in ihrer glänzenden Schwärze tatsächlich ein bösartiger Blickfang. Sekundenlang überlegte Zamorra, ob er die ebenfalls weiße Jeansjacke aus dem Fond nehmen und überstreifen sollte, entschied sich aber dagegen; es war noch zu warm, und - er bewegte sich hier nicht in der Fußgängerzone von Frankfurt-City. Außerdem trug Nicole ihren Blaster ebenfalls offen.
    »Vielleicht ist er da drin«, sagte sie und deutete auf den Holzcontainer.
    »Oder er hat unser Kommen bemerkt, und duckt sich jetzt in einem der Gräben«, meinte Zamorra. »Wir werden es erleben.«
    »Wer sich versteckt, hat etwas zu verbergen«, sagte Nicole. »Nur: warum hat er sein Auto nicht auch versteckt? Er müßte doch eigentlich damit gerechnet haben, daß wir ihm folgen, beziehungsweise, daß wir noch einmal hierher kommen.«
    »Vielleicht hat er gehofft, daß wir nach oben fahren.«
    Zamorra trat an die Tür des Holzbauwerks. Sie war mit einem Vorhängeschloß gesichert. »Da drinnen ist er vermutlich nicht - es sei denn, er beherrscht wie die Silbermond-Druiden den zeitlosen Sprung.«
    »Wer weiß, was der alte Druide alles beherrscht…«, unkte Nicole. »Wir sollten besser mit allem rechnen.«
    Zamorra ging schon weiter, auf das

Weitere Kostenlose Bücher