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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie.
    »Die ersten Schnitzel sind fertig«, verkündete Achmed und schaffte damit den Themawechsel.
    »Vom Schwein«, stellte Gaby fest. »Ich dachte immer, ihr Moslems dürftet kein Schweinefleisch essen. Hat Mohammed das nicht streng verboten?«
    »Ich hab's in Allahs Namen umgetauft«, versicherte der Pakistani. »Meines nennt sich fortan nicht mehr Schwein, sondern Rind. Außerdem ist Mohammed selbst schon lange im Paradies und wird von den Huris verwöhnt. Der hat gar keine Zeit, hierher zu schauen…«
    »Junge«, murmelte Ben Rowland. »Du gehst ziemlich leichtfertig mit deinem Glauben um. Ziemlich lästernd und spottend. Ob das deinem Gott gefällt?«
    »Allahu akbar, Gott ist groß. Er weiß, daß es gute und schlechte Gläubige gibt. Ich gehöre zu den schlechten«, gestand Achmed. »Wollt ihr nun was essen oder über Religion diskutieren? Dann verbrennen die Rinderschnitzel!«
    »Also, meines heißt nach wie vor Schwein«, verlangte Renate. »Her mit dem Stück vom toten Tier.«
    Aymed-Muhamar Rajyuri begann zu verteilen.
    Und irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl, daß hier etwas nicht stimmte.
    Er konnte nicht sagen, was es war. Ganz bestimmt nicht göttliche Drohung für seine spöttischen, lästernden Worte. Es mußte etwas anderes sein, etwas Fremdes, Uraltes. Etwas, das aus ferner Vergangenheit kam und nach den Menschen griff.
    Es war Feind, und es war böse.
    Und es war nahe…
    ***
    Zamorra riß Nicole mit sich zur Seite. Der Blaster flog ihm förmlich in die Hand, während er noch um sein Gleichgewicht kämpfte. Die Baggerschaufel hatte sie beide nur um Zentimeter verfehlt. Der Bagger rollte auf seinen großen, grobstolligen Rädern auf die Menschen zu.
    Sekundenlang glaubte Zamorra hinter der Glasscheibe in der Führerkanzel jemanden zu sehen. Er riß die Waffe hoch, schoß aber dann nur auf die Räder der Maschine und den Drehkranz. Der Kranz wurde glutflüssig, Funken sprühten, als es zu Kurzschlüssen kam, die Reifen flogen knallend auseinander. Die Maschine knallte ruckartig auf die Felgen. Die Räder mahlten weiter, schoben den Bagger vorwärts. Nicole, die ebenfalls auf die Reifen geschossen hatte, gab für ein paar Sekunden Dauerfeuer und schoß unter das Fahrgestell, zog den Laserstrahl dabei langsam hoch und schaffte es, eine Antriebswelle zu beschädigen. Nur Millimeter vor dem BMW blieb die Maschine stehen.
    Zamorra federte hoch, turnte auf den Aufbau und riß die Tür der Kabine auf.
    Niemand befand sich in dem Bagger!
    Aber etwas flog daraus hervor und auf Zamorra zu.
    Ein grelles, gleißendes Licht, das rotierte, ihn einhüllte - und dann verschwunden war.
    Alles war ruhig.
    Das Wummern des Dieselmotors war erstorben.
    »Kann der Bursche den Bagger fernsteuern?« fragte Zamorra verdrossen. »Das paßt eigentlich nicht zu jemandem, der zweieinhalb Jahrtausende alt ist!«
    »Er bedient sich dabei sicher des Wissens, das ihm Menkenberg mehr oder weniger freiwillig liefert«, gab Nicole zu bedenken. »Aber sag mal… was ist das denn da?«
    »Was meinst du?« fragte Zamorra.
    »Das ist ein eigenartiges Zeichen«, sagte sie. »Wie ein Brandzeichen…« Ihre Fingerspitzen glitten über seinen Hals.
    »Brandzeichen? Ich spüre nichts«, sagte Zamorra. »Wovon redest du?«
    »Sieh es dir an.«
    Er verrenkte sich und benutzte einen Außenspiegel des BMW, um die Stelle zu betrachten.
    Da war tatsächlich etwas. Fühlen konnte er es nicht, wenn er mit den Fingern darüber strich, aber er konnte es sehen.
    Ein schwarzes Oval, wie eingebrannt. Querliegend. Darin eingebettet ein ebenfalls querliegendes X.
    Er schluckte.
    »Was ist das?« fragte Nicole.
    »Die Todesrune«, sagte Zamorra.
    ***
    »Was bedeutet das?« fragte Nicole.
    »Daß ich sterben werde«, erwiderte Zamorra.
    Sie lachte auf; es klang fast hysterisch. »Du und ich - wir sind praktisch unsterblich, seit wir vom Wasser der Quelle des Lebens getrunken haben. Du kannst nicht sterben.« [6]
    »Doch - durch Gewaltanwendung«, erinnerte er sie unbehaglich. »Alterung und Krankheit sind ausgeschlossen, Unfall und Mord nicht.«
    »Todesrune«, murmelte sie. »Das ist doch Unsinn. Die alten Druiden der Kelten kannten keine schriftlichen Überlieferungen. Warum sollten sie dann Schriftzeichen benutzen für ihre Magie?«
    »Frag mich was Leichteres«, sagte Zamorra. »Ich werde im Château anrufen. Raffael soll unsere Computer befragen. Dann wissen wir mehr.«
    Er stieg ein und benutzte das Autotelefon. In Frankreich, im Château

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