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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Montagne, versicherte Raffael Bois, unverzüglich nachzuschauen.
    »Wenn wir einen unserer eigenen Wagen hier hätten, wär's noch einfacher«, brummelte Nicole. »Dann könnten wir uns direkt per Funkmodem einloggen und die Daten abrufen. Ich wollte ja fahren, aber wer hört schon auf mich? Keiner, der lieber ein Flugzeug benutzt statt ein Auto…«
    Ihrer beider Autos waren mit entsprechender Technik ausgestattet -ein kleines Terminal und ein Funkmodem, das sie sowohl ins Internet als auch mit ihrem Computersystem im Château Montagne in Verbindung brachte. Nur die Handhabung war etwas umständlich und langsam, weil lediglich mit einer Mini-Tastatur gearbeitet werden konnte.
    Etwa zwanzig Minuten später rief Raffael zurück.
    »Es ist tatsächlich die Todesrune«, erklärte er telefonisch. »Wer sie trägt, stirbt innerhalb der nächsten zwölf Stunden.«
    »Gibt es Abwehrmaßnahmen?« fragte Zamorra.
    »Es sind keine beschrieben. Über die Magie der keltischen Völker, speziell aus der von Ihnen vorgegebenen Zeit, Professor, haben wir ohnehin nur recht wenig Material vorliegen.«
    »Danke, Raffael«, sagte Zamorra und beendete das Gespräch, ehe Bois nachfragen konnte, aus welchem Grund sein Chef sich für eben diese Rune interessierte.
    »Rune«, überlegte Nicole. »Das ist doch eher etwas für die späteren Germanen, Normannen, Wikinger…«
    »Nicht nur.« Zamorra hakte sein Amulett vom Silberkettchen los und preßte es gegen die Stelle, an der er das tödliche Mal wußte. Er konzentrierte sich auf den Gedankenbefehl, es zu entfernen und die fremde Mordmagie zu löschen.
    Aber nichts dergleichen geschah.
    Das Zeichen blieb an seinem Hals, knapp unter dem linken Ohr.
    Merlins Stern sprach darauf ebensowenig an wie auf Menkenbergs Druidensichel oder auf Menkenberg selbst.
    Das ist nicht gut, dachte Zamorra.
    Von einem Moment war von einer eher »routinemäßigen Ermittlung in Sachen Magie« tödlichster Ernst geworden. Von diesen Minuten an war Zamorras Leben bedroht.
    Da das Amulett nicht reagierte, blieb ihm nur eine Möglichkeit: er mußte den Druiden finden und ihn dazu veranlassen, daß er den Todesfluch zurücknahm, die Todesrune löschte. Oder er mußte den Druiden töten, damit die Magie erlosch.
    Was sicher nicht gerade einfach war, zumal Zamorra sich in diesem Fall auf sein stärkstes Hilfsmittel, Merlins Stern nicht mehr verlassen konnte.
    Der Druide steckte im Körper Menkenbergs.
    Zamorra war sich dessen jetzt ganz sicher. Menkenberg war die Schlüsselfigur. Er hatte das Grab entdeckt und die Sichel an sich genommen. Und der Druide, dessen Geist offenbar alles andere als tot war, hatte vom Körper des Studenten Besitz ergriffen. Deshalb auch dessen Reaktion auf das Amulett auf der Schloßterrasse… genauer gesagt, die Reaktion des Druiden in Menkenbergs Körper!
    Deshalb mußte er Menkenberg finden.
    ***
    Er hatte keine Geduld mehr, keine Nachsicht. Die Frevler beachteten keine Warnungen. Also mußten sie sterben.
    Der Druide sandte ihnen die Todesrunen, einem nach dem anderen.
    Vielleicht würden andere sich danach abschrecken lassen.
    Bisher hatte er vergleichsweise nur gespielt. Jetzt aber, da er einen neuen Körper besaß, verfügte er auch wieder über seine frühere Macht. Das war gut so.
    Die Entweihung der Gräber mußte bestraft werden.
    Und mehr - die Entweihung des Heiligen Platzes.
    Wie sie ihn besudelten, diese Narren!
    Der Druide beschloß, sie zu strafen.
    ***
    Menkenberg kämpfte mit sich.
    Er wußte, daß etwas mit ihm nicht in Ordnung war. Seit jenem Moment, in welchem er die Sichel gefunden hatte.
    Da war hin und wieder etwas um ihn herum gewesen. Etwas, das ihm zuflüstern wollte, nur hatte er es niemals verstanden.
    Er verstand es auch jetzt nicht.
    Ebensowenig, warum er die Sichel bei sich trug. Warum er sie aus der Aktentasche genommen hatte, als er das Cabrio stehengelassen hatte und davongelaufen war.
    Aber dieses rätselhafte Flüstern -jetzt war es in ihm.
    Er hatte das Gefühl, daß er etwas Furchtbares getan hatte. Aber er wußte nicht, was.
    Er war zu Fuß unterwegs. Auf dem Glauberg. Ohne zu wissen, warum er hier war. Wo war sein Auto? Er war doch nicht zu Fuß hierher gekommen!
    Er erinnerte sich an einen Gesprächstermin, um den er gebeten worden war. Ein Blick auf die Uhr: die Zeit war längst überschritten. Hatte er mit diesem Professor gesprochen?
    Zu seiner Bestürzung konnte er sich nicht richtig daran erinnern!
    Er hatte den Eindruck, er sei dort gewesen,

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