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0667 - Wächter des Ewigen

Titel: 0667 - Wächter des Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufgabe bewußt. Trotzdem würde es nicht aufgeben zu suchen, solange es existierte.
    Callibso öffnete sein Bewußtsein für die Strömungen des Kosmos. Er spürte das Pulsieren ferner Kräfte und die mächtigen Bewegungsabläufe im Nichts. In diesem Zustand fühlte sich Callibso als Teil eines Ganzen, aber seine innere Unruhe, der Gedanke an die Schwierigkeit seines Auftrags, ließ ihn niemals lange in den Genuß dieser Empfindungen kommen.
    Callibso verschloß sich vor den Strömungen des Kosmos.
    Er richtete sich auf und warf einen letzten Blick auf die diskusförmige Station des Sonnentransmitters.
    Dann führte er sein seltsames Gehäuse ohne sichtbare Anstrengung aus diesem Bereich des Universums in einen anderen ...
     
    *
     
    Die finstere Nacht im Land der Kamichen war nicht so still gewesen wie die Umgebung, in der Skopein nach einiger Zeit erwachte. Die totale Stille, in der der von ihm selbst verursachte Lärm besonders laut erschien, hüllte den Entführten wie eine drohende Wolke ein. Zunächst lag Skopein nur da und lauschte dem Rasseln seines Atems und dem Klopfen seines Herzens. Es war ihm, als würde er mit diesen Geräuschen einen unsichtbaren gefährlichen Gegner aufwecken und anlocken. Die blaßgraue Decke über Skopein schien herabzusinken.
    So lag der einsame Kamiche inmitten der Station und wagte nicht sich zu rühren. Eine einzige Bewegung, so fürchtete er, hätte eine Katastrophe ausgelöst.
    Seine Phantasie spielte ihm immer wieder neue Streiche.
    Er wußte, daß Callibso nicht mehr in der Nähe war.
    Er war allein.
    Zeit verstrich, und allmählich empfand Skopein die starre Haltung seines Körpers als unerträglich. Sein rechter Arm prickelte, und im Nacken breitete sich heftiger Juckreiz aus.
    Mit äußester Vorsicht hob Skopein den linken Arm. Er fühlte sich bei dieser Bewegung beobachtet, aber was auch immer er befürchtet hatte, traf nicht ein. Langsam, als hingen seine Finger an zähen Gummizügen, begann er sich zu kratzen. Ein Seufzer der Erleichterung kam über seine Lippen. Er wagte, den rechten Arm zu bewegen, um die Durchblutung zu fördern.
    Er kniff die Augen zusammen und drehte den Kopf in beide Richtungen. Die schrecklichen Dinge, die zu erblicken er erwartet hatte, blieben unsichtbar. Da waren nur die Wände mit den fremdartigen Mechanismen. Nichts hatte sich verändert.
    Auf der anderen Seite befand sich ein offener Durchgang in einen der benachbarten Räume.
    Das Bedürfnis, diese Öffnung zu schließen und auf diese Weise das Eindringen eines unbekannten Unheils zu verhindern, breitete sich in Skopein aus.
    Er kam langsam auf die Beine, ohne seine geduckte Haltung völlig aufzugeben. So leise es ging, schlich er hinüber. Aber da war nichts, womit er den Durchgang hätte verschließen können.
    Hier waren keine Felle wie in den Höhlen der Kamichen.
    Skopein riskierte einen Blick in den Nebenraum. Dort gab es weitaus mehr geheimnisvolle Gegenstände als in dem Raum, in dem Skopein sich im Augenblick aufhielt.
     
    *
     
    Das Leben in der Station war eintönig. Schlaf- und Wachzeiten wechselten in gleichmäßigem Rhythmus und wurden nur durch Nahrungsaufnahme und Wanderungen durch die gesamte Station unterbrochen.
    Skopein wagte es jetzt, alle Räume seiner neuen Umgebung zu betreten, aber die Angst vor dem Unbekannten war sein ständiger Begleiter geblieben. Er hatte sie unter die Oberfläche seines Bewußtseins verdrängt, um überhaupt existieren zu können, aber jeder kleine Anlaß genügte, um sie wieder ausbrechen zu lassen. Wenn er schlief, wurde der Kamiche von wilden Alpträumen geplagt. Oft genügte der Anblick des eigenen Schattens, um Skopein in unkontrollierter Flucht davonrasen zu lassen. Inzwischen hatte Skopein einen anderen Raum als Schlafplatz gewählt. In diesem Zimmer war es zwar eng, aber beide Durchgänge besaßen ein verschließbares Tor.
    Die ganze Zeit über wußte er mit dem untrüglichen Instinkt des Naturmenschen, daß er nicht allein war. Nichts sprach für die Richtigkeit dieser Vermutung, aber Skopein stellte seine eigenen Ahnungen niemals in Frage.
    Skopein hatte mit der systematischen Durchsuchung der Station begonnen. Dabei ließ er keinen noch so kleinen Winkel außer acht. Für den Barbaren war das ein erstaunlicher Beweis zurückgekehrten Lebenswillens und ungebrochenen Mutes.
    Er konnte nicht ahnen, wie aussichtslos seine Suche war, denn das, was er fühlte, war so winzig, daß es dem Auge eines Kamichen Verborgen bleiben

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