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0667 - Wächter des Ewigen

Titel: 0667 - Wächter des Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langsam zu dem Wilden hinab und nahm einen Reaktionstest vor. Nichts geschah.
    Skopein reagierte nicht. Er war dem Tod näher als dem Leben.
    Trotzdem ging Callibso kein Risiko ein, sondern wartete noch einige Zeit, bevor er den Eingriff vornahm.
    Dann griff er nach einem seiner Instrumente. Er brachte eine haarfeine Sonde zum Vorschein. Er drückte das Gerät gegen Skopeins Gesicht und manipulierte die Sonde durch die Nasenöffnung bis zum Gehirn des Barbaren hinauf. Callibso mußte aufpassen, daß er nichts zerstörte, was dieses Wesen ausmachte. Bisher war ihm bei allen Präparierungen erst ein Fehler unterlaufen. Die davon betroffene Intelligenz war schwachsinnig geworden. Callibso hatte, sie töten müssen, denn sie war ohne fremde Hilfe nicht mehr lebensfähig gewesen.
    Die Manipulation war im Grunde genommen einfach, aber jedes Gehirn war anders strukturiert. Bei Skopein lagen die Sektoren, auf die es im Grunde genommen ankam, wie bei allen Yug-Körpern im Kopf.
    Schließlich war die Sonde am Ziel angekommen. Callibso lud den Injektor und sprühte eine mikroskopisch kleine Menge Erinnerungsflüssigkeit in das anfällige Gebiet. Daß Skopein sich an ein Kleidungsstück erinnern würde, das er nie zuvor gesehen hatte, genügte allein jedoch nicht. Der Barbar mußte auch in Callibsos Sinn reagieren und eine Nachricht abstrahlen.
    Vom Erinnerungssektor des Gehirns wanderte die Sonde langsam in ein anderes Gebiet. Callibso ging mit äußester Behutsamkeit vor. Seine tastenden, um das Gerät geschlossenen Finger spürten den PSI-Sektor des Barbaren.
    Unbewußt hielt er inne.
    Sollte er die PSI-Fähigkeit dieses Wesens zerstören?
    Eine Zeitlang verharrte die Sonde, dann glitt sie weiter.
    Callibsos Respekt vor psionischer Energie war zu groß, als daß er eine ihrer Quellen skrupellos hätte zerstören können.
    Callibso programmierte die Nachrichtenwilligkeit und zog die Sonde zurück.
    Er sprühte ein Sterilisationsmittel in Skopeins Nase. Damit war die Arbeit beendet. Skopein war präpariert für seine spätere Aufgabe.
    Natürlich konnte Callibso nicht mit Gewißheit sagen, ob dieses Wesen auch wirklich so funktionieren würde, wie er es geplant hatte. Es gab viele Ungewisse Faktoren.
    Callibso hockte sich neben Skopein am Boden nieder und wartete, bis der Wilde erwachte.
    Nach einiger Zeit löste sich Skopeins Körper aus der Starre.
    Verwirrt sah der Barbar sich um.
    „Ich habe geschlafen", sagte er beunruhigt. „Es war ein böser Schlaf ohne Bilder."
    Er richtete sich auf. Seine Benommenheit ließ nur allmählich nach.
    „Ich werde dich bald verlassen", kündigte Callibso an.
    „Was geschieht mit mir?" fragte Skopein mit aufsteigender Furcht.
    „Du wirst in dieser Station zurückbleiben."
    „Nein!" schrie Skopein auf.
    Callibso sah ihn nachdenklich an. Die Angst des Barbaren war so groß, daß sie leicht in Wahnsinn münden konnte. Skopein fürchtete sich jedoch vor gegenstandslosen Dingen. Callibso nahm an, daß es mit dem Dämonenglauben eines Primitiven zusammenhing. Aber Skopein würde sich an diese neue Umgebung gewöhnen. In einiger Zeit würde er seine Angst vergessen.
    Im Augenblick war ein Gespräch darüber jedoch sinnlos.
    „Es ist besser, wenn du jetzt schläfst und dich ausruhst", sagte Callibso. „Wenn du erwachst, wird alles nicht mehr so schlimm erscheinen."
    Er betäubte Skopeins Nervensystem. Als der Barbar wieder am Boden lag, schenkte Callibso ihm keinen Blick mehr. Er verließ den Raum und begab sich in seine silberne Energiekugel. Aus einem unerklärlichen Grund hatte er es eilig, diese Station zu verlassen.
    Lächerlich! dachte er verwirrt. Er hatte sich von diesem Wilden anstecken lassen.
    Er schloß den Strukturtunnel und löste die Kugel von der Außenhülle der Station. Das Licht der Transmittersonnen schien noch an Intensität zugenommen zu haben. Die Gegenstände im Innern der Kugel waren in rotes Licht getaucht.
    Callibso zögerte mit dem Start. Wahrscheinlich würde er niemals wieder hierher zurückkehren, denn es war schwer vorstellbar, daß der Anzug der Vernichtung ausgerechnet im Wachbereich Skopeins auftauchen würde.
    Callibso schätzte die Lebensdauer dieses primitiven Wächters nicht sehr hoch ein. Schon aus diesem Grund gehörte Skopein zu den schwachen Punkten in Callibsos Kontrollsystem.
    Das seltsame Wesen in der Gestalt des Puppenspielers von Derogwanien ließ sich auf den Boden sinken. In Augenblicken wie diesem wurde es sich der Unlösbarkeit seiner

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