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0667 - Wächter des Ewigen

Titel: 0667 - Wächter des Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlan: „Setzen Sie die Durchsuchung aller Räume fort. Ras."
    Ras wunderte sich, wie schnell eine angespannte Situation eingetreten war. Er trat in einen Gang hinaus - und blieb wie angewurzelt stehen.
    Ein paar Schritte vor ihm lag etwas auf dem Boden.
    Etwas, das überhaupt nicht hätte hier sein dürfen.
    Es war ein Stück Tierfell, als primitives Kleidungsstück für einen menschlichen Körper zurechtgeschnitten.
    Tschubais Schock schien bis an Bord der CAGLIOSTRO spürbar geworden zu sein, denn Atlan fragte besorgt: „Ist irgend etwas geschehen, Ras?"
    „Einen Augenblick!" Der Teleporter setzte sich wieder in Bewegung und erreichte das Fell. Er hob es auf und ließ es durch die Hände gleiten. Es zeigte Anzeichen des Zerfalls, Haare rieselten auf den Boden hinab, das mit primitiven Mitteln gegerbte Hautstück war ausgetrocknet und brüchig.
    Tschubai entdeckte ein paar Löcher, in denen die Überreste von Bastfäden hingen.
    Das Kleidungsstück eines Wilden.
    „Wie kam es hierher ?" überlegte Tschubai. Wenn die seltsame Beleuchtung ein Anachronismus war, dann traf diese Bezeichnung auf dieses einfache Kleidungsstück noch mehr zu.
    Erschreckend war dabei der offensichtliche Unterschied im Entwicklungsstand.
    „Ich habe ein Kleidungsstück gefunden", sagte Tschubai nach einiger Zeit in das Helmmikrophon. Bevor jemand eine Frage stellen konnte, fügte er mit Betonung hinzu: „Es handelt sich um ein Stück Fellkleidung von primitiver Machart."
    Die Tatsache, daß jetzt auch die Männer an Bord des Ultrariesen schwiegen, bewies Tschubai, daß sie mit seiner Nachricht nichts anzufangen wußten.
    Tschubai starrte den Gang entlang, als fürchtete er, daß der Träger des Felles jeden Augenblick um die Ecke biegen würde.
    Doch diese Gefahr bestand offensichtlich nicht. Dieses Kleidungsstück lag schon seit vielen Jahren hier im Gang und war nicht mehr benutzt worden.
    Der Helmlautsprecher knackte. Atlan meldete sich.
    „Sind Sie sicher, daß Sie sich nicht täuschen, Ras?"
    „Verdammt!" stieß der Mutant hervor. Er wußte genau, was Atlan vermutete. „Es sind keine Projektionen einer Defensivwaffe oder etwas Ähnliches. Es handelt sich um ein echtes Fell, das einmal getragen wurde."
    „Schon gut", besänftigte ihn der Arkonide. „Vom Besitzer haben Sie sicher noch keine Spur gefunden?"
    „Nein! Muß ich das denn, um meine Aussage glaubwürdiger zu machen?"
    Atlan lachte. „Sie sind kratzbürstig, Ras!"
    „Nur nervös!"
    Tschubai bewegte sich vorsichtig durch den Gang und betrat einen anderen Nebenraum. Hier befanden sich nur wenig Maschinen.
    Dafür entdeckte der Mutant ein verlassenes Lager, wo irgendwann in der Vergangenheit einmal jemand geschlafen hatte. Neben diesem Lager war der Boden von Speiseresten verschmutzt. Am Kopfende sah der Teleporter eine Art Steinaxt liegen.
    Er traute seinen Augen nicht.
    Er wollte Meldung machen, besann sich jedoch eines Besseren.
    Zunächst einmal wollte er diese Lagerstatt untersuchen.
    Sie war eiskalt. Über den Speiseresten am Boden hatte sich Schimmel gebildet, der an verschiedenen Stellen bereits wieder ausgetrocknet war.
    Dieses Lager war schon jahrelang nicht mehr benutzt worden.
    Jetzt erst berichtete Tschubai von seiner neuen Entdeckung.
    Wie er nicht anders erwartet hatte, löste er damit an Bord der CAGLIOSTRO erhebliche Aufregung aus.
    „Sind Sie sich über die Bedeutung Ihrer Aussagen im klaren?"
    erkundigte sich Goshmo-Khan.
    „Ja", sagte Tschubai gelassen.
    „Sie behaupten nicht mehr und nicht weniger, als daß sich in der Vergangenheit einmal ein primitives Besatzungsmitglied an Bord von PP-III aufgehalten hat."
    Waringer warf dazwischen: „Könnte es sich nicht um ein verdummtes Besatzungsmitglied der beiden Explorerschiffe gehandelt haben?"
    An diese Möglichkeit hatte Tschubai noch nicht gedacht. Er hielt es jedoch für unwahrscheinlich, daß die Spuren, die er gefunden hatte, von einem terranischen Raumfahrer stammten.
    „Ich glaube, daß die Lemurer einen Barbaren hierher gebracht haben", sagte der Teleporter. Dann widerrief er seine eigene Aussage: „Nein, das ist nicht möglich, solange kann der Zeitpunkt noch nicht zurückliegen."
    „Die Sache ist zu gefährlich", entschied Atlan. „Ras, Sie müssen umkehren."
    Der Mutant protestierte.
    „Aber ich habe gerade erst mit der Durchsuchung begonnen!"
    „Trotzdem! In der Station stimmt etwas nicht. Wir müssen noch vorsichtiger vorgehen."
    Tschubai stieß eine Verwünschung aus.

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