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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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als der ins Labyrinth des Minotaurus auf Kreta eindrang, war irgendwann zerrissen oder vielleicht von einem Rattenzahn durchtrennt worden.
    Keine guten Aussichten. Erst hatte er nicht das Ziel seines Weges gewußt. Nun war auch der Rückweg nicht mehr zu erkennen. Es gab nur noch ein Vorwärts.
    Vassago hatte ihm in seinem Spiegel den Ort gezeigt, an dem sich das Refugium des Amun-Re befand. Doch wie Zamorra in diesem Gewirr der unterirdischen Gänge das Versteck des Zauberers finden sollte, darüber hatte sich der Höllensohn ausgeschwiegen.
    Zamorra kämpfte aufkommende Besorgnis nieder. Amun-Re war auf dem Weg, um das geheimnisvolle Buch zu holen. Und wenn es der Zauberer in seinen Besitz brachte, war alles zu spät. Dann gelang es dem Herrscher des Krakenthrons, die Brücke zu schlagen und das Tor zu öffnen und so die Blutgötzen des alten Atlantis herüberzuholen.
    Auch auf die Gefahr hin, sein Leben zu verlieren, mußte Zamorra dies verhindern. Ein letzter Blick auf die verrotteten Gebeine, dann setzte er seinen Weg fort.
    Vor jeder Abzweigung oder Kreuzung von Gängen warf er einen der kleinen Steine, die er vor seinem Abstieg in den Brunnenschacht aufgelesen und mitgebracht hatte, in die Höhe. Vassagos Kräfte ließen ihn dann in die Richtung fallen, in die Zamorra gehen mußte. Das war die einzige Hilfe, die Vassago geben konnte, um dem Verbündeten wider Willen den Weg zu weisen.
    Ob Zamorra aber rechtzeitig zur Stelle sein würde, konnte nicht einmal der weissagende Dämon Voraussagen…
    ***
    Stygia sah ihre Chance.
    Unter anderen Umständen hätte sie darüber gejubelt - oder vorsichtshalber auf eine Aktion verzichtet. Jetzt aber stand sie unter dem Bann des Dunklen Lords. Sie konnte nichts anderes tun, als ihm zu gehorchen, ob sie es nun wollte oder nicht.
    Dort, wo sich Lucifuge Rofocale aufhielt, herrschte das Chaos!
    Was auch immer dafür verantwortlich war - es spielte keine Rolle. Fest stand, daß der Erzdämon abgelenkt war. Daß er nicht mehr auf das achtete, was um ihn herum vorging, daß Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr in Kraft waren oder keine Beachtung fanden.
    Das war es, worauf der Dunkle Lord gewartet hatte!
    Und Stygia blieb nichts anderes übrig, als diese Möglichkeit zu ergreifen.
    Sie mußte den Dunklen Lord in die Höllen-Tiefe bringen!
    Sie riß ihn mit sich in den Teleport.
    Sie materialisierte dort, wo das Chaos sich manifestierte, und sie sah, wie aus einem flirrenden Nebel der Dunkle Lord neben ihr stofflich wurde. Er sah sich um, machte einige schnelle Handbewegungen. Schattenhafte Gestalten wurden beiseite gefegt.
    Stygia sah, wie Lucifuge Rofocale gegen zwei andere Wesen kämpfte. Einer war ein Vampir. Sollte es sich um den legendären Tan Morano handeln, von dem es hieß, er sei tot? Die Ähnlichkeit seiner Gestalt und seiner Aura war jedenfalls phänomenal.
    Der andere, ein dunkelhäutiger Mensch, war Ombre.
    Der Herr der Hölle war dabei, beide zu vernichten.
    Was er dabei in der Hand hielt, erschreckte Stygia.
    Das war der Ju-Ju-Stab!
    In der Dämonenfürstin begann ein Fieber zu brennen.
    Schon einmal war es ihr gelungen, ihm diese Waffe abzunehmen, die sie selbst nicht einmal berühren durfte, wollte sie nicht unverzüglich sterben. Den Stab und das Amulett… [7]
    Aber leider hatte der Feind Zamorra schon bald darauf beides wieder zurückgestohlen.
    Und jetzt befand sich Ombre hier in der Hölle und kämpfte gegen Lucifuge Rofocale?
    Und der hielt den Ju-Ju-Stab in der Faust, ohne verletzt zu werden?
    Stygia begriff das nicht.
    Sie stand da wie gelähmt, starrte auf das unglaubliche Bild. Sah kaum, wie sich schattenhafte Kreaturen dem Vampir und dem Menschen von allen Seiten näherten, ihre Klauen ausstreckten, um die Opfer zu zerreißen. Sah kaum, wie der Dunkle Lord sich mit eigenartig gleitenden Bewegungen dem Thron des Lucifuge Rofocale näherte -und sich darauf niederließ!
    Auch der Erzdämon selbst bemerkte es nicht.
    Der Dunkle Lord machte einige rasche Handbewegungen.
    Etwas geschah, das Stygia nicht begriff.
    Paradox-Magie…?
    Und Lucifuge Rofocale starb.
    ***
    Über der unscheinbaren Tür mit dem rissigen Holz war eine geheimnisvolle Schrift eingemeißelt, die entfernt an arabische Schriftzeichen erinnerte.
    Darunter waren magische Symbole in den Stein geritzt, die Zamorra trotz seines phänomenalen Wissens fremd waren.
    Kein Zweifel: Amun-Re's geheimes Refugium lag hinter dieser Tür. Durch die Spalten im Holz war ein schwacher Lichtschein zu erkennen.

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