0670 - Der Hyperraum bricht auf
Bewußtsein verloren. Mühsam rappelte er sich auf und kümmerte sich zuerst um Irmina und Baiton Wyt. Beide waren wohlauf, wenn auch erschöpft.
Dalaimoc rollte behäbig zur Seite, blieb aber ruhig liegen'.
„Wo sind wir denn?" fragte er neugierig. „Vielleicht stecken wir im Hyperraum."
„Unsinn, wir sind irgendwo im Sonnensystem", widersprach der Mausbiber. „Und dieser Raum kommt mir bekannt vor, allerdings muß er sich stark vergrößert haben. Ich glaube, wir stecken im Hangar eines Flottentenders - des Flottentenders ..."
„In Dino-55?" erkundigte sich Irmina. „Empfängst du Gedankenimpulse?"
„Sehr schwache, allerdings. Sobald ich mich konzentrieren kann, werde ich sie identifizieren. Wir müssen uns um die Überschweren kümmern. Einige kommen wieder zu sich."
In der Tat rührten sich bereits einige der bisher bewußtlosen Riesen, aber es würde noch etwas dauern, bis sie wieder im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte waren.
Mindestens zehn von ihnen waren tot, aber die restlichen zwanzig bedeuteten eine beachtliche Streitmacht, wenn man sie gewähren ließ.
„Das besorge ich schon", erbot sich Dalaimoc Rorvic und richtete sich mühsam auf. Er untersuchte seinen Strahler und stellte die gewünschte Energieabgabe ein. „Sie bekommen eine gute Dosis, dann haben wir Ruhe vor ihnen. Was ist mit den Laren?"
„Die sind gefesselt und bei Bewußtsein. Das müssen sie auch sein, wenn sie unsere Fragen beantworten sollen." Gucky half Irmina auf die Beine. „Die Gedankenimpulse stammen von Nara Malinowa und ihren Freiwilligen. Wir sind also nahe bei ihnen.
Der Tender muß sich gewaltig aufgebläht haben, so wie vorher das verschwundene SVE-Schiff. Dagegen sind wir Zwerge. Aber vielleicht haben auch wir unsere Form verändert, das wird sich kaum feststellen lassen, wenn keine Relationen vorhanden ist."
„Dann können wir eine solche Möglichkeit auch gleich wieder vergessen", schlug Baiton Wyt vor. „Kümmern wir uns lieber um Realitäten."
„Was ist denn jetzt noch real?" fragte Dalaimoc, der auch den letzten sich noch rührenden Überschweren paralysiert hatte. Er hatte seinen Schutzhelm geöffnet. „Die Luft ist gut, man kann sie atmen. Sind wir wirklich im Innern des Flottentenders?"
„Sind wir", bestätigte Gucky. „Wie lange schlafen die Überschweren?"
„Der Dosis nach zu urteilen, die ich ihnen verabreichte, zwischen zwei und drei Stunden. Warum?"
„Dann können wir uns auf die Suche nach Nara Malinowa machen. Die beiden Laren nehmen wir mit. Würdest du sie tragen, Dalaimoc?"
„Kleinigkeit, ich packe sie einfach unter den Arm."
Er nahm sie auf und verstaute sie wie zwei leichte Pakete unter seinen Armen. Nun hatte er allerdings keine Hand mehr frei. Das war im Augenblick auch nicht nötig, denn die drei anderen Mutanten behielten die Waffen schußbereit in den Händen.
Außer den betäubten Überschweren konnte es im Flottentehder zwar keine Gegner für sie geben, aber die ganzen Umstände waren so ungewöhnlich, daß sie mit allem rechnen mußten, vor allen Dingen mit der Möglichkeit, daß die Laren ein weiteres SVE-Schiff vom Normalraum aus in den Schlauch schickten.
„Machen wir uns auf die Suche", sagte Gucky und marschierte los, wobei er sich lediglich nach den schwachen Gedankenimpulsen richtete, die er empfangen konnte.
Sie kamen von irgendwoher.
5.
Nara Malinowa lag ausgestreckt auf der Couch in ihrer Kabine.
Helta Doren saß neben ihr in einem Sessel und hielt ihre Hand.
„Nara, es kann nicht deine Schuld sein, wenn das Experiment mißglückte. Es sind eben Umstände eingetreten, mit denen niemand rechnen konnte. Wir haben alles getan, was getan werden konnte."
Jch bin es, der die Verantwortung für vierzehn Menschen trägt, Helta, und ich habe versagt. Meine Zuversicht hat euch alle dazu veranlaßt, euch freiwillig zu melden."
Helta lachte, aber es klang nicht fröhlich.
„Wir hätten uns auch freiwillig gemeldet, wenn du skeptischer gewesen wärst. Willst du dir unter allen Umständen einen Schuldkomplex aufbürden? Was ist denn überhaupt geschehen?
Wir haben den Kontakt zur Einsatzleitung verloren, das ist alles.
Man wird sich schon um uns kümmern, auch wenn wir praktisch blind und taub geworden sind und keine Verbindung nach draußen erhalten. Wir"können jetzt nichts tun, das ist alles. Also warten wir eben ab."
„Untätig?"
„Was sonst?"
Sämtliche Bildschirme waren dunkel geworden. Es war, als schwebe der Tender
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