0673 - Die Jagd
schwärmte von der Stofffülle, und Jane Collins lächelte, weil sie diese Person jetzt als Frau erlebte.
Summend verließ die Joy das Zimmer. Jane nahm im Sessel Platz und streckte die Beine aus. Sie fühlte sich zwar nicht fit, aber besser als nach dem Erwachen aus dem unfreiwilligen Schlaf. Nur der Geschmack im Mund ekelte sie, als hätte sie auf alter Asche herumgekaut.
Sie wollte etwas trinken. In die Küche ging sie nicht, denn sie hatte die Flaschen auch hinter den Scheiben des Schranks gesehen. Jane öffnete eine Tür.
Es war alles vorhanden, auch Getränke mit wenig Alkohol. Sie entschied sich für einen Apfelsaft, der einen geringen Prozentsatz an Alkohol aufwies. Es machte ihr nichts aus, dass die Flasche nicht gekühlt war. Einen Öffner hatte sie ebenfalls gefunden. Auf ein Glas verzichtete sie und trank direkt aus der Flasche.
Das lauwarme Zeug schmeckte nicht besonders. Es spülte jedoch die »Asche« aus ihrer Kehle.
Die leere Flasche stellte sie ab und begab sich zu dem Sessel. Francine war noch nicht wieder zurückgekehrt. So lange konnte es nicht dauern, einen Mantel an den Haken zu hängen. Misstrauen flammte in Jane hoch, das sich noch verstärkte, als sie den Platz leer sah, auf dem vor kurzem noch die ungewöhnliche und mit Säure geladene Pistole gelegen hatte.
Ein furchtbarer Verdacht schoss durch ihren Kopf. Für die Länge eines Wimpernschlags stand sie still, dann gab es kein Halten mehr für sie. Zwar wusste sie nicht hundertprozentig, wo sie die Frau finden konnte, aber sie hatte ihren Verdacht.
Jane tauchte in den Flur und hörte auch das leise Lachen. Es klang dort auf, wo sich der Schuppen befand.
Francine stand in der Tür. Sie hatte eine Haltung eingenommen wie jemand, der mit einer Waffe ein bestimmtes Ziel anvisiert. Für Jane Collins kamen nur zwei Ziele in Frage. Die beiden bewusstlosen Mafiosi. Und Francine Joy hatte vor, sie mit Säure zu überspritzen.
»Neiiinnn - nicht!«, brüllte Jane auf und bekam mit, wie sich die Joy erschreckte.
Sie fuhr herum, die Waffe in der Hand, den Zeigefinger am Abzug, das Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen. »Lass es sein!«, brüllte sie Jane Collins an.
»Verdammt, was hast du vor?« Jane schrie die Person an, obwohl sie es genau wusste.
»Ich mache sie fertig. Sie haben es gewagt, sich mir zu widersetzen. Sie wollten dich töten. Und dafür werde ich sie bestrafen. Hast du gehört, Jane?«
»Ja, aber ich lebe noch!« Wieder schrie Jane die Person an, die den Kopf heftig schüttelte. Die Haare zitterten dabei mit.
»Du kannst mich nicht davon abhalten, Jane Collins, du nicht! Hier habe ich zu sagen. Der neue Weg muss beschritten werden. Wir sind dabei, die Mächtigen zu werden!«
Jane wollte nicht mehr diskutieren. Sie musste einfach handeln, und sie sprang auf die Frau zu.
Damit hatte sie nicht gerechnet. Und auch nicht mit Janes Cleverness. Zudem war die Detektivin durchtrainiert, sie kannte sich bei bestimmten Kampftechniken aus, sie wusste auch, wohin sie zu schlagen hatte.
Damit überraschte sie die Frau.
Plötzlich hämmerte ihr Janes Handkante entgegen. Der Arm flog hoch, sie stieß einen Zischlaut aus, als wollte sie sich in eine Schlange verwandeln, dann trat ihr Jane in den Unterleib, und Francine taumelte in den schmalen Anbau.
Jane folgte ihr.
Zu hastig. Das merkte sie, als sie plötzlich mit der Stirn gegen den niedrigen Balken rammte. Plötzlich platzten Sterne vor ihren Augen, die Welt veränderte sich zu einem Kreisel. Sie merkte kaum, dass sie zusammensackte und trotzdem noch in den Anbau torkelte.
Das Stück Holz sah sie nicht und auch nicht die Hand, die es festhielt.
Francine hatte zugeschlagen, zuvor weit ausgeholt, und Jane war praktisch hineingetaumelt.
Der Treffer, der Blitz, die Finsternis, die alles verschlang. Jane fiel zu Boden.
Sie hörte das Lachen nicht mehr, das durch den Anbau schallte. Abrupt stoppte es, und Francine schleuderte mit einer wütenden Bewegung das Holzstück weg. Sie überstieg den regungslosen Körper, weil die Waffe noch im Flur lag.
Als sie die Pistole aufhob, da umzuckte ihren Mund ein eiskaltes Grinsen. Für einen Moment wog sie das unhandlich aussehende Instrument zwischen ihren Fingern. Danach packte sie fest zu, ging denselben Weg wieder zurück.
»Du musst noch viel, lernen!« flüsterte sie der bewusstlosen Detektivin zu, bevor sie den Arm drehte, zielte und abdrückte.
Über zehn Minuten blieb sie im Keller. Sie wollte zuschauen, sie wollte
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