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0682 - Das Geisterkind

0682 - Das Geisterkind

Titel: 0682 - Das Geisterkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Reichen zu ebnen. Durch ihn hätten wir alles geschafft, verstehst du? Er hätte uns mächtig gemacht.«
    »Und was ist das für ein Gegenstand?«, rief Kate. »Ich will den Namen wissen. Er hat doch einen oder?«
    »Ja.«
    »Dann sag ihn!«
    Rami holte tief Luft, bevor er die Antwort gab. »Es ist - es ist der Dunkle Gral…«
    ***
    Suko und ich hatten uns zwar noch hingelegt, aber so gut wie nicht geschlafen. Zu viel durchraste unseren Kopf. Schon ziemlich früh waren wir wieder auf den Beinen, fuhren ins Büro und sprachen mit Sir James über den neuen Fall.
    Unser Chef konnte uns auch nicht helfen. »Diese beiden Druiden-Brüder sind allein euer Problem. Seht zu, dass ihr sie fangt, bevor sie noch mehr Unheil anrichten können.«
    Ich nickte. »Es war vorauszusehen, dass wir abermals auf sie treffen würden. Aber wir dachten nicht, dass es so schnell passieren würde. Das hat uns etwas aus dem Konzept gebracht.«
    »Dann handeln Sie ebenso schnell. Was ist denn mit dieser Analyse, von der Sie sprachen?«
    »Nur Beiwerk«, erklärte Suko.
    »Dann packen Sie den Fall bitte von einer anderen Seite an!«, beschwor uns Sir James.
    »Ja«, sagte ich und stand auf. »Wir haben uns vorgenommen, diesem ungewöhnlichen Haus noch einen Besuch abzustatten. Dort haben Rami und Ray ein Erbe hinterlassen, das uns angeht.«
    »Diese Namen sind tatsächlich verwunderlich«, murmelte Sir James. »Kann es sein, dass man euch bewusst auf diese Spur gelenkt hat, weil die beiden etwas in der Hinterhand halten?«
    »Davon gehen wir sogar aus.«
    »Aber was wollen sie damit bezwecken? Fühlen sie sich dermaßen sicher, dass ihr sie nicht stellen könnt?«
    Ich hob die Schultern. »Alles ist ungewiss, Sir. Jedenfalls glauben Suko und ich nicht an eine direkte Rache. Für uns steht fest, dass die beiden einen bestimmten Plan verfolgen. Ihn zu kennen und sie davon abzuhalten müsste uns gelingen.«
    »Dann fahren Sie bitte.«
    Sir James kam in diesem Fall nicht zurecht. Er stand gewissermaßen außen vor. Hier konnte er nichts organisieren, er war nicht direkt betroffen, und die Magie der Druiden war ihm sowieso suspekt.
    Im Büro wartete Glenda mit frischem Kaffee. Das gehörte zum Ritual, wenn wir von einer Besprechung zurückkehrten. An unseren Gesichtern erkannte sie, dass wir nicht erfolgreich gewesen waren, und sie lächelte etwas spöttisch.
    »Ihr steht auf dem Schlauch, nicht?«
    »Ja, auf einem ganz dicken.«
    »Dann zertritt ihn, John.«
    Ich trank, nickte und antwortete: »Das werden wir auch versuchen, liebe Glenda.«
    Heute trug sie einen flauschigen Pullover, der die Farbe einer reifen Apfelsine hatte. Der Pullover fiel lang, der Rock dagegen endete über den Knien und sah aus wie ein schwarzes Stück Tuch.
    Als ich die Tasse zur Seite stellte, hatte auch Suko seine geleert und erklärte Glenda, dass wir gegen Mittag wohl zurück sein würden.
    »Ihr wollt in das Haus?«, folgerte sie.
    »Genau.«
    »Viel Vergnügen.«
    »Danke.«
    Auch wenn Schnee und Eis inzwischen von allen Straßen und Gehwegen abgetaut waren, erwies sich die Fahrt durch London nicht gerade als ein Vergnügen. Wer noch vor einigen Tagen sein Fahrzeug hatte stehen lassen, musste es ausgerechnet jetzt durch die Straßen kutschieren. Dementsprechend dicht war der Verkehr.
    In Mayfair stand das Gebäude, und hier kamen wir etwas besser voran. In der Dunkelheit hatte es wie eine kleine Festung ausgesehen. Jetzt am Tage machte es einen völlig normalen Eindruck. Wir sahen auch, dass die Fassade renoviert worden war. Allerdings hatten die Handwerker ihre Arbeit noch nicht ganz beendet. An der Rückseite arbeiteten sie weiter. Ihre Wagen parkten vor dem Gebäude.
    Zwei Männer waren dabei, auch an der Seite ein Gerüst hochzuziehen. Etwas Unheimliches strahlte das Haus, dessen Tür weit offen stand, nicht aus. Es wohnten hier sechs Mieter, von denen wir keinen sahen, als wir den Flur betraten. Der Geruch zwischen den Wänden hatte gewechselt. Jetzt roch es mehr nach Farbe.
    Niemand war uns gefolgt. Wir wandten uns nach links, und Suko holte den Türschlüssel hervor.
    Sekunden später war die Tür offen. Wir schlüpften in den Flur, wieder schloss Suko die Tür, und eine absolute Ruhe umgab uns, denn die Schall schluckenden Scheiben hielten die Außengeräusche fern.
    Ich ging auf direktem Wege dem eigentlichen Ziel entgegen und betrat den leeren Raum als Erster.
    Es war alles so geblieben wie in der letzten Nacht. Der Goldstaub auf dem Boden, der die beiden

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