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0687 - Sie sind wieder da

0687 - Sie sind wieder da

Titel: 0687 - Sie sind wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verzerrte sein Gesicht, auf dessen Wangen dunkle Bartschatten wuchsen. »Weißt du, Chinese, ich hasse das hier. Ich hasse diesen verfluchten Raum. Ich hasse die Wände, das Bett, den Tisch und die Stühle. Und wenn ich einmal anfange zu hassen, dann bin ich nicht mehr zu stoppen.«
    Suko nickte. Ein Zeichen, dass er ihm Recht gab. »Das habe ich ja schon erlebt.«
    »Richtig, beim Fest der Köpfe.«
    »Ihrem letzten Einsatz.« Suko provozierte bewusst, und er hatte Erfolg damit.
    Stepanic lachte nicht mehr. »Was sagst du da? Bei meinem letzten Einsatz?«
    »Ja.«
    »Irrtum.«
    Suko breitete die Arme aus. »Was wollen Sie, Stepanic? Sie sitzen hier fest und kommen nicht raus. Wollen Sie die Wände erst an- und dann durchknabbern?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    »Du irrst dich, Schlitzauge. Du irrst dich ganz gewaltig.« Er ruckte den Kopf vor. »Hat dir dein Kumpel nichts von mir erzählt? Hat er das nicht, verdammt?«
    »Glaube ich schon, aber…«
    »Du glaubst es nicht, wie?«
    »Ja, so ist es.«
    Der Arzt breitete die Arme aus. »Ja, das habe ich mir gedacht, verflucht noch mal. Aber deine Bullen-Arroganz wird dahinschmelzen wie Eis im heißen Sommer.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Immer.«
    Suko lächelte mokant. »Bisher sind Sie nicht konkret geworden und haben nur Phrasen gedroschen. Ich möchte etwas von Ihnen hören, deshalb bin ich gekommen.«
    »Das sollst du auch, damit habe ich gerechnet.«
    »Dann bitte.« Suko gab sich locker, obgleich er innerlich sehr gespannt wirkte. Er schaute hoch zur Decke, wo eine helle Leuchtstoffröhre kaltes Licht abstrahlte. Es war schattenlos und verlieh den Wänden einen harten Glanz.
    Suko dauerte es mit der Antwort zu lange. Er hatte bereits den Mund geöffnet, um eine Frage zu stellen, aber der verbrecherische Arzt kam ihm zuvor. Er gab keine Erklärung ab, sondern fing an zu summen. Dabei hielt er den Mund geschlossen, wiegte aber den Kopf hin und her. Von einer Seite zur anderen ließ er ihn schwingen, verdrehte die Augen und lächelte dabei still vor sich hin.
    Die Melodie kannte Suko nicht. Sie war allerdings schlicht, wahrscheinlich untermalte sie den Text eines Kinderliedes, den Stepanic auch bald sang, denn er berichtete von den Blumen auf der Wiese, die sehr hell blühten und einen wunderschönen Teppich bildeten, über den ein kleiner Junge lief, um seiner Mutter einen Strauß zu pflücken.
    Suko ließ ihn singen, achtete aber sehr genau auf den Text, aus dem sicherlich irgendwann etwas hervorging, was Stepanic direkt betraf, denn Suko konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieser Mann hier hockte und grundlos Kinderlieder sang.
    Plötzlich änderte er den Text. Weit öffnete er dabei den Mund. Jetzt stieß er die Worte hart hervor, schon leicht kreischend. »Sie werden kommen, sie sind wieder da. Die Toten stehen auf. Alte, vermoderte Leiber wühlen sich aus der Erde. Sie kommen als Pest über die Menschen. Sie werden sich rächen, denn ihre Zeit ist wieder angebrochen.« Seine Worte gingen in einen Sprechsang über, die Augen strahlten dabei, das Lächeln auf den Lippen blieb.
    Suko hörte hin. Er saugte jedes Wort auf. Über seinen Rücken rann eine Gänsehaut, denn was da so einfach hingesungen oder gesprochen wurde, darin lag eine wahnsinnige Brisanz.
    Zum Schluss schlug Stepanic beide Hände auf die Tischplatte und hämmerte dort einen harten Rhythmus.
    Dann war er still.
    Er hockte vornüber gebeugt da und wartete auf eine Reaktion des Inspektors. Der aber ließ sich Zeit, atmete tief durch, dann schloss er die Augen und tat so, als ginge ihn der Text nichts an.
    Seine Rechnung ging auf. Dr. Stepanic ärgerte sich, dass Suko ihn dermaßen überging. »He, bist du verrückt?«
    »Warum?«
    »Hast du nicht zugehört?«
    Suko öffnete die Augen. »Doch, ich habe es gehört. Aber das sind Kinderlieder. Nichts Besonderes. Es zeigt mir, dass Ihr Verstand stark angeschlagen ist.«
    Ein Ruck ging durch den Leib des Mannes. Kerzengerade blieb er auf seinem Stuhl hocken. »Was hast du da gesagt, Bulle? Mein Verstand soll angegriffen sein?«
    »So ist es.«
    »Du - du musst verrückt sein, Mann. Wahnsinnig, einfach irre. Das kannst du nicht sagen. Das ist der Horror, der auf euch zukommen wird.« Er schrie jedes Wort. Auf Suko wirkte es so, als würde er es hinten aus der Kehle holen. Dabei hielt er den rechten Zeigefinger ausgestreckt. Dessen Spitze zuckte hin und her und wies immer wieder auf das Gesicht des Inspektors.
    »Soll ich das ernst nehmen?«
    Stepanic

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