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0687 - Sie sind wieder da

0687 - Sie sind wieder da

Titel: 0687 - Sie sind wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Weil ich das Gefühl hatte, dass du dir zu sicher bist. Das will ich nicht, verstehst du? Ich gebe hier die Kommandos.«
    »So war das nicht abgesprochen.«
    »Wir haben überhaupt nichts abgesprochen«, erwiderte er. »Es soll auch als Warnung für die anderen dienen. Das Flugzeug gehört mir, es gehorcht mir, alle werden mir hier gehorchen. Ich bin gekommen und habe die Zeichen gesetzt.«
    »Da kann ich leider nicht widersprechen«, gab ich zu und ließ ihn einfach stehen. Ich drängte mich an dem Wagen vorbei, weil ich zu Bill und dem Verletzten wollte.
    Die Passagiere blieben glücklicherweise ruhig. Es war nicht zu einer Panik gekommen. Die besonders aggressiven Männer, von denen mich einer angemacht hatte, waren dermaßen abgefüllt, dass sie von den Vorgängen kaum etwas mitbekommen hatten.
    Bill hatte den Purser der Länge nach auf den Sitz gelegt. Zusammen mit Tricia kümmerte er sich um die Verletzungen. Eine Stewardess war mit einem Erste-Hilfe-Kasten erschienen.
    Der Mann jammerte unter starken Schmerzen. Sein Mund war nicht mehr als solcher zu erkennen, sondern nur noch als ein großer Flecken Blut. Mit Mull tupften Tricia und die Stewardess die Wunde behutsam sauber. Trotzdem war es besser, wenn er sich in ärztliche Behandlung gab. Leider mussten wir bis zur Landung in London warten.
    Cigam hockte allein. Die in seiner Nähe sitzenden Passagiere hatten andere Plätze eingenommen, weil sie sich vor diesem schrecklichen Wesen fürchteten.
    Bill schaute mich besorgt an. »Das ist nicht gut«, sagte er. »Konntest du ihn nicht zurückhalten?«
    »Nein!« Er wunderte sich über meine schroffe Antwort, sagte selbst aber nichts.
    Schließlich fragte er: »Kannst du ihn denn in Schach halten?«
    Ich lächelte dünn. »Das glaube ich kaum. Einer wie er lässt sich nicht kontrollieren. Ich sage dir, Bill, dass uns dieser Cigam noch verdammten Ärger bereiten wird.«
    »Du weißt mehr?«
    »Leider nicht genug.« Ich lehnte mich seitlich gegen die Sitzstütze. »In London wird er sich mit Stepanic treffen, und dort entscheidet es sich dann.«
    »Im Dunkeln«, murmelte der Reporter.
    Ich hatte nicht zugehört. »Wie bitte?«
    »Wenn wir in London landen, ist es dort fast dunkel statt dämmrig.«
    »Ja, das stimmt leider.«
    Bill hob die Schultern. »Ich habe trotzdem Hoffnung. Sir James und Suko werden schon einiges in die Wege geleitet haben und genau das Richtige tun.«
    »Hoffe ich auch.«
    Tricia hatte sich aufgerichtet und winkte uns zu. Wir gingen hin und hörten ihre Erklärung. »Mehr können wir für den Verletzten nicht tun. Wir haben seine Lippen abgetupft und sie eingepudert. Alles andere muss ein Arzt weiterführen.«
    Beide nickten wir.
    »Wie war das möglich?«, flüsterte Tricia. »Wie kann jemand einen Menschen dermaßen verändern?«
    »Sie sollten ihn doch kennen«, sagte ich. »Sie haben ihn erlebt, als er in Rockwell die Fäden zog. Sie haben die Tiere gesehen, die zu Monstren wurden.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Wundern Sie sich da noch?«
    Sie strich durch ihr Haar und klemmte den Reif fester. »Ja, ich wundere mich trotzdem. Allein deshalb, weil ich es hasse, wenn Experimente mit Menschen gemacht werden. Es tut mir Leid, doch ich kann mich an so etwas einfach nicht gewöhnen.« Sie schaute auf den Verletzten. »Wahrscheinlich ist das erst der Beginn. Ich könnte mir vorstellen, dass er bald weitermacht. Und so etwas erschreckt mich. Bestimmt werden seine nächsten Handlungen schlimmer.«
    Ich nickte. »Sie hören von mir keinen Widerspruch, Tricia. Leider müssen wir uns mit vielen Dingen abfinden. Dass dies schlimm ist, weiß ich selbst, aber ändern kann ich daran nichts.«
    »Leider.«
    Bill hatte in Cigams Richtung geschaut und auch etwas gesehen. »Der will etwas von dir, John.«
    Das Wesen erhob sich in die Höhe. Sein Gesicht erschien über einer Rückenlehne. Dann folgte die Hand. Zwei Finger - dicht zusammengelegt - winkten mir zu.
    »Gehst du?«
    »Soll ich noch mehr riskieren?«
    »Hau ihn in Stücke!«, zischte Bill. »Später.« Ich ließ ihn stehen.
    Cigam bewegte seine Hand. Er klopfte mit der Fläche auf den freien Sitz neben sich. »Ich möchte, dass du bei mir bleibst, Sinclair. Setz dich her.«
    »Weshalb?«
    »Allein ist es mir zu langweilig.« Seine in verschiedener Höhe stehenden Augen bewegten sich. Für einen Moment huschte die dünne Zunge aus dem Mund. »Ich habe lange genug in der verdammten Todeszelle gehockt und auch zu lange allein im Grab unter der

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