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0689 - Das schwarze Skelett

0689 - Das schwarze Skelett

Titel: 0689 - Das schwarze Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwere Anschuldigungen, die dieser Mann gegen Sie erhebt. Ich hoffe, Sie können das wirklich entkräften.«
    »Wie viele Zeugen brauchen Sie, Oberstaatsanwalt?«, konterte Robin. »Sie brauchen sich nur an dem Taxistand umzuhören. Können wir jetzt weiter? Ich habe diesen Mann noch zu verhören. Und einzusperren. Bewaffneter Angriff auf zwei Polizisten ist es allemal, und den Mord an Babette Britain werde ich ihm auch noch nach weisen. Das Vögelchen wird singen…«
    »Hoffentlich. Sie wissen ja wohl selbst, wie Ihre Personalakte aussieht. In Paris…«
    »Ach was, Paris! Wir sind hier in Lyon«, unterbrach ihn Robin respektlos. »Zudem denke ich, dass wir das nicht alles hier auf dem Krankenhauskorridor und vor den Ohren des Verhafteten erörtern müssen.«
    In diesem Moment geschah etwas, womit keiner von ihnen gerechnet hatte…
    ***
    »Was hast du vor?«, fragte Nicole, als sie im Taxi saßen; Brunot hatte die Formalitäten geregelt, und die Rechnung für den Taxi-Einsatz würde der Mordkommission zugestellt werden, wie teuer auch immer die Aktion werden mochte.
    »Ich will denjenigen erwischen, der uns auf Astaroth hetzen will«, sagte er. »Also werden wir wieder zurückfahren. Damit rechnet unser Beobachter nicht. Möglicherweise hat er den Tatort bereits verlassen und vermutet uns jetzt in der Präfektur, bei Robin - oder wo auch immer.«
    »Und wenn er uns, also Brunot und uns, gefolgt ist?«
    »Risiko«, sagte Zamorra. »Aber ich glaube nicht daran. Ich gehe davon aus, dass dieser Beobachter sicher ist, unser Tun vorausberechnen zu können. Und da hat er eben Pech, weil wir das Unerwartete tun.«
    Vorn spitzte der Taxifahrer die Ohren. Was er im Rückspiegel von Nicoles hinreißendem Super-Dekolleté sah, wollte ihm wesentlich besser gefallen als das, was er von der leise geführten Unterhaltung mitbekam.
    »Madame, Monsieur - falls das hier irgendeine Art von Kriminalfall werden soll, muss ich Sie bitten, auszusteigen«, sagte er. »Ich bin nicht daran interessiert, in wilde Schießereien oder Verfolgungsjagden hineingezogen zu werden. Wenn Sie verstehen, was ich meine…«
    »Sie brauchen sich überhaupt keine Sorgen zu machen«, versuchte Zamorra ihn zu beruhigen. »Sie fahren uns nur an einen bestimmten Ort und warten bitte in sicherer Entfernung.«
    »Sichere Entfernung klingt schon mal gut«, sagte der Fahrer. »Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich habe eine Familie zu ernähren. Ich werde gebraucht. Und da Sie was von Verfolgung und Risiko und dergleichen sagten…«
    »Schon gut«, sagte Nicole. »Sie werden wir ganz bestimmt nicht in Gefahr bringen.«
    Der Taxifahrer wirkte nicht gerade überzeugt, aber er konzentrierte sich wieder auf den Verkehr und auf seine Kontrollblicke in den Rückspiegel, die mit Straßen-Verkehr allerdings nur bedingt etwas zu tun hatten…
    »Willst du nicht erst mit Robin reden?«, fragte Nicole leise. »Vielleicht hat er ja inzwischen weitere Informationen.«
    »Ich will vor allem so wenig Zeit wie möglich verlieren«, erwiderte Zamorra. »Die Zeitschau vorhin hat mir schon ein wenig zu schaffen gemacht, weil die Tat in der vergangenen Nacht stattfand. Wenn ich jetzt versuche, unseren Beobachter zu erwischen und zu verfolgen, möchte ich das so zeitnah wie eben möglich machen. Natürlich könnte es sein, dass er Brunots Wagen möglicherweise verfolgt hat - aber jetzt drehen wir den Spieß um und verfolgen ihn. Bis er das merkt, habe ich ihn bereits an den Hörnern.«
    »Das klingt, als hieltest du ihn für einen Teufel oder Dämon?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es einfach noch nicht, Nici. Ich weiß nur, dass ich seinen Standort finden und ihm dann nachsetzen werde.«
    »Und wenn es eine falsche Spur ist? Ein Zufall? Wenn er mit der Sache nichts zu tun hat, sondern sich nur so für das interessierte, was sich an der Hütte abspielte?«
    »Es gibt keine Zufälle«, behauptete Zamorra. »Die Spur ist brandheiß.«
    ***
    Robin wurde von einem Schwindelanfall erfasst. Etwas Unfassbares griff nach seinem Geist. Die Umgebung verschwamm, verwischte zu nebulösem Grau. Er verlor das Gleichgewicht, suchte nach Halt, um nicht zu stürzen, und hörte ein metallisches Knacken.
    Jemand keuchte.
    Schritte, die sich hastig entfernten.
    Robin kämpfte gegen den grauen Nebel an. Nur langsam kehrten Sehvermögen und Gleichgewichtssinn zurück. Er lehnte an der Wand, suchte nach Togon und Merdefaire. Beide waren fort.
    Auf dem Boden lagen die Handschellen,

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