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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, ein Vampir sein musste.
    Aber ich hatte nichts an ihr bemerkt. Ich hatte mit ihr völlig normal gesprochen, dabei auch ihre Zähne gesehen und keine Veränderungen festgestellt.
    Doch sie musste einfach zu den Schwarzblütern gehören.
    Und nun kam ihr Opfer.
    Noch stand es in der Dusche. Sekunden später war Helen Wayne so weit vorgegangen, dass sie mit dem Schuh gegen den Rand der Duschwanne stieß. Fast wäre sie noch gestolpert und gefallen, als sie nach vorn kippte, dann hatte sie sich gefangen und war mit einem etwas größeren Schritt nach vorn getreten.
    Als sie das andere Bein ebenfalls anhob und nachzog, hatte sie den Ort endgültig verlassen.
    Sie kam auf mich zu. Klar, sie roch mein Blut, sie wollte es schlürfen und trinken. Ihre Top-Frisur war nicht mehr in Ordnung. Das Haar zeigte ein wirres Durcheinander und gab ihrer gesamten Gestalt etwas Skurriles und Clownartiges.
    Aber sie war gefährlich.
    Jeden Schritt begleitete sie mit einem Geräusch, das sich anhörte wie ein tiefes Schnaufen, als hätte sie große Mühe, sich überhaupt vom Fleck zu bewegen.
    Der Blusenstoff unter der Kostümjacke war eingerissen, sodass ich einen Teil ihres Halses erkennen konnte.
    Und dort sah ich auch die beiden dunklen Flecken, die bläulichrot schillerten.
    Druckstellen, wo sie der Vampir gebissen hatte: Ich musste sie endgültig töten, um ihr den Frieden wiederzugeben. Conrad Christborn hatte Amelia Astor normal umgebracht, nicht Helen Wayne. Ihr Blut hatte sie getrunken.
    Ich ließ die Beretta und den geweihten Silberdolch stecken und holte mit ruhigen Bewegungen mein Kreuz hervor. Ich wusste darüber Bescheid, wie groß die Angst der Blutsauger vor diesem Zeichen der Erlösung war. Das hatte sich in den Jahrhunderten nicht geändert.
    Noch zeigte ich es nicht und ließ die untote Gestalt auf mich zukommen.
    Das tat sie auch, denn in ihre glänzenden Augen trat ein Ausdruck der Gier.
    Ein wenig Leid tat es mir schon, als ich vorsprang. Ihre Handflächen lagen dicht beisammen, und in diese Lücke schob ich mein Kreuz. Sie schrie gellend. Ihre Arme schnellten in verschiedene Richtungen, das Kreuz fiel zu Boden. Dort, wo es die beiden Handflächen erwischt hatte, wölkte stinkender Rauch auf, der nach angesengter Haut roch, sodass ich mich ekelte.
    Das Kreuz hatte es geschafft. Zwar versuchte sie noch, sich auf den Beinen zu halten, sie taumelte zur Seite, aber neben dem schmalen Sessel aus hellblau befärbtem Weidegeflecht fiel sie nieder und blieb auf dem Boden liegen.
    Ich ging hin und rollte sie auf den Rücken. Beinahe friedlich schauten mich die Augen der Helen Wayne an. Mein Kreuz hatte es geschafft und den bösen Fluch von ihr genommen.
    Ich richtete mich auf und drehte mich um. Diesmal störte mich niemand, als ich die Kollegen anrief.
    Auf den Abend und auf das Musical war ich mehr als gespannt…
    ***
    Ich hatte mit Suko gesprochen. Wir, hatten Informationen ausgetauscht, denn gemeinsam waren wir stärker und legten unseren Plan fest. Es musste uns gelingen, Amelia Astor in die Zange zu nehmen.
    Das klappte nur, wenn wir uns trennten.
    An der Kasse waren wir noch zusammen und erlebten eine gewisse Überraschung. Für mich war eine Karte reserviert worden, denn ich hatte zwangsläufig danach fragen müssen, weil die Vorstellung ausverkauft war.
    Für Suko sah es böse aus.
    Ich grinste ihn an. »Dein Pech, Alter.«
    Er grinste zurück. »Oder auch nicht. Hinein komme ich immer, John. Vielleicht ist es sogar besser, wenn ich der Mann fürs Grobe oder die Rückendeckung bin.«
    »Einverstanden.«
    Suko verschwand. Es war nicht gut, wenn man uns beobachtete. Ich wusste nicht, ob Amelia Astor einen Spitzel auf mich angesetzt hatte.
    Das Theater gehörte einfach nach Soho. Es war ein großer Bau, allerdings schon älter, denn während des Zweiten Weltkrieges hatte man auf dieser Bühne bereits gespielt.
    Es war irgendwann renoviert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden. Vor allen Dingen zählte die große Bühne, auf der sich die Künstler regelrecht austoben konnten. Da hatte man nicht mit Platz gespart, für Künstler ein Genuss, und auch der Zuschauerraum vermittelte noch Theater-Flair.
    Ich hatte einen guten Platz. Nicht zu weit vorn, in der sechsten Reihe.
    Um mich herum schwirrten die Stimmen. Wer hier ins Theater ging, der zog keinen Smoking an und verzichtete auch auf ein Abendkleid. Hier waren die Zuschauer bunt zusammengewürfelt. Manche von ihnen hatten sich auch entsprechend

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