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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auffressen.
    »Er war es.«
    »Lavalle.«
    Sie überlegte und blätterte vorsichtig weiter, ohne es richtig mitzubekommen. »Woher weißt du das denn?«
    »Er hinterließ mir eine Nachricht.«
    »Wann und wo?«
    Reinhold deutete mit dem Zeigefinger auf das Buch. »Darin steht die Botschaft.«
    »Aber das Papier ist verbrannt.«
    Er lächelte kantig. »Nicht ganz, denn die beiden Umschlagkartons sind vorhanden. Schau mal auf die Innenseite der Rückseite. Da wirst du es sehen, Rita.«
    »Schlimm?«
    Er hob die Schultern, war nervös geworden, kaute auf der Unterlippe und wartete darauf, daß seine Frau das Buch umdrehte und sich die Innenseite des Rückumschlags anschaute.
    Ihr Gesicht entgleiste, dann vereisten die Züge. Mein Gott, ihr Mann hatte nicht gelogen.
    Auf der Innenseite des Deckels zeigte sich eine bösartige Fratze mit offenem Maul, die zuvor nicht dagewesen war. Aber das Gesicht gehörte Lucien Lavalle, und aus dem rechten Mundwinkel sickerte ein dünner Blutstreifen hervor, der sich weiter unten zu Buchstaben formierte, die wiederum Worte bildeten.
    Ich hole euch!
    ***
    Rita Wedekind hatte sich so erschreckt, daß ihr das Buch aus den Händen rutschte. Im letzten Augenblick konnte es Reinhold noch auffangen, gab aber keinen Kommentar, sondern wartete darauf, daß seine Frau etwas sagte, die dazu nicht in der Lage war.
    Statt dessen ging sie so weit zurück, bis sie gegen die Kartons stieß und stehenblieb.
    Sekundenlang waren nur die Atemzüge der beiden Menschen zu hören. Rita spürte den Schweiß auf ihren Handflächen und wischte sie automatisch an dem hastig übergestreiften Mantel ab.
    »Weißt du jetzt Bescheid?«
    Sie nickte.
    Reinhold drehte sich um und verstaute das Buch wieder in der Lade. Bevor er sie zuschieben konnte, hörte er, Ritas Frage. »Aber woher weißt du, daß er schon hier ist?« fragte sie flüsternd.
    »Das habe ich gespürt.« Er senkte den Kopf und schaute auf die bunten Comics. »Ja, das habe ich gespürt. Er ist da, er ist in meinen Gedanken, denn er will mich auf einen schrecklichen Tod vorbereiten. Er wird kommen, weil wir das Buch nicht haben durften, und er wird sich furchtbar rächen. Er wird… er wird… verdammt, er will mich zerreißen, aus mir eine Masse toten stinkenden Fleisches machen, das hat er mir mitgeteilt. Ihn kann niemand stoppen, denn Lavalle ist ein Bocor , ein verdammt mächtiger Voodoo-Priester, der sich mit dem Alten, mit dem absolut Bösen verbündet hat, wie es ja auch in diesem Buch zu lesen war. Ich hatte gehofft, daß es gelogen hätte, aber das ist nicht der Fall gewesen. Alles stimmt, alles entspricht den Tatsachen. So, nun weißt du es.«
    »Ja«, hauchte Rita, »jetzt weiß ich Bescheid. Und ich frage mich, was wir tun sollen.«
    Reinhold hob die Schultern. »Nicht zur Börse gehen?«
    »Gäbe das einen Sinn?«
    »Keine Ahnung.« Er schloß die Lade und drehte sich um. »Auf der Börse wären wir in einer relativen Sicherheit. Ich glaube nicht, daß er sich unter die zahlreichen Besucher traut.«
    »Ja, da hast du recht. Aber hast du denn eine Ahnung, wann er kommen könnte?«
    »Nein, bisher hat er nur seinen Geist vorgeschickt. Das kann morgen oder übermorgen sein, aber auch erst in der nächsten Woche. Ich weiß überhaupt nichts.«
    Rita atmete tief durch. Es war kalt im Keller, doch jetzt schwitzte sie, und es war die heiße Angst, die ihr den Schweiß aus den Poren trieb. Was sollten sie tun?
    Sie wußte es nicht. Was immer sie auch unternahmen, es würde falsch Sein, denn gegen diesen mächtigen Feind kamen sie nicht an. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, als sich aufs Sterben vorzubereiten…
    ***
    Das Ding war schnell, so verflucht schnell, ein bösartiges Etwas, ein mit Magie gefüllter Aal, vom Teufel oder einem anderen Dämon geschickt, der nur darauf gelauert hatte, töten zu können.
    Warum er nicht geflohen war, wußte ich auch nicht. Vielleicht war sein Blutdurst noch nicht gestillt, jedenfalls jagte er auf mich zu, und ich sah nur mehr sein Maul, eine widerliche Öffnung mit scharfen Zähnen, und die silbrig funkelnden Augen darüber.
    Wenn dieses Gebiß deine Kehle zu fassen bekommt, bist du erledigt! schoß es mir durch den Kopf, während ich mich nach rechts warf, um aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu gelangen und auch darauf hoffend, daß dieses Wesen seine Richtung nicht änderte. Was es anrichten konnte, hatten wir bei den beiden Toten gesehen.
    Es wischte vorbei.
    Hautnah, mit dem Unterteil des Körpers

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