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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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peitschend, als wollte es sich den nötigen Schwung geben.
    Die Berührung spürte ich am Bein, da strich etwas über meine Hose hinweg. Ich rollte mich weiter, hörte Suko fluchen, aber keinen Schuß aus seiner Beretta, weil das Wesen doch zu schnell war, und wollte schon aufatmen, als es mich zuletzt erwischte.
    Den Schlag bekam ich am rechten Fuß mit. Dann biß sich etwas fest, ein Ruck, ich richtete mich auf, trat zu, aber da hatte das Wesen mich bereits losgelassen.
    Meine Augen weiteten sich. Zwischen den mächtigen Reißzähnen klemmte etwas Schwarzes. Im ersten Moment konnte ich damit nicht viel anfangen, bis ich aufstand und Mühe mit dem Gleichgewicht hatte, weil mein rechtes Bein kürzer war als das linke.
    Ich hatte den Absatz verloren. Er war mir kurzerhand abgerissen worden, einfach weg.
    Suko war schon an der Tür. Von dem aalartigen Teufel sahen wir beide nichts mehr. Ich erfuhr, daß der Aal aus dem Zimmer und die Treppe hinabgehuscht war.
    Er war schneller als wir, und wir ließen uns wenige Sekunden Zeit, um miteinander zu reden.
    »Ich habe es nie gesehen«, sagte Suko.
    »Okay. Wo kommt es her?«
    »Keine Ahnung.«
    »Voodoo?«.
    »Vielleicht.«
    Ich ging zur Treppe. Es war komisch, nur einen Schuhabsatz beim Laufen zu haben.
    An der obersten Stufe blieb ich stehen und ließ meinen Blick über die Kanten gleiten.
    Es war noch da.
    Vor der Treppe hockte es, hatte sich aufgerichtet, glotzte uns aus den sprühenden Silberaugen an und zeigte uns plötzlich, daß es sich auch verwandeln konnte.
    Eine lange Zunge schnellte aus dem Maul hervor. Gleichzeitig blähte sich der Körper, als hätte jemand mit einer Pumpe Luft in ihn hineingedrückt. Auch die Haut blieb nicht mehr so ölig und schwarz, sie zeigte jetzt ein Schuppenmuster, das in grünlichen Farben schimmerte. Ein langer Schwanz fuhr kratzend über den Fußboden, und eine Alligatorenschnauze klappte auf und zu.
    Suko feuerte.
    Der Schuß dröhnte durch das Haus, auch ich setzte eine Kugel nach, aber der verfluchte Winkel war zu ungünstig, außerdem herrschte Zwielicht, und beide Kugeln fehlten.
    Das Wesen aber machte sich klein, wobei es sich gleichzeitig zur Seite drehte.
    Es floh.
    Und wieder war es verdammt schnell. Es wirbelte um die Treppe herum, wir hörten für einen Moment nichts, dann war nur das Poltern zu vernehmen, das unsere Tritte hinterließen, als wir die Treppe nach unten stürmten.
    Zufällig schaute ich nach rechts.
    Schattenhaft und kaum erkennbar wischte ein zweites Wesen durch den Flur. Wie ein dicker Turbowurm, der seinen Nachbrenner eingeschaltet hatte.
    Weg war es!
    »Verdammt, da ist noch eines!«
    Suko hatte sich bereits von mir entfernt. »Wo?«
    »Jetzt ist es weg!«
    »Mist!«
    Beide rannten wir dorthin, wo wir das Wesen zuletzt gesehen hatten. Unsere Lampen bewegten sich in den Händen. Dementsprechend hüpften auch die langen Lichtfinger.
    Im Hintergrund des Hauses oder an seiner Rückseite war nichts. Keine Tür mehr, kein Raum, nur noch dieser verdammte Bretterboden, der aber plötzlich aufhörte, obwohl wir noch nicht die Grenze des Hauses erreicht hatten, denn an der Rückseite hatte der Besitzer einen kleinen Anbau geschaffen. Übergangslos gingen wir in ihn hinein. Es war ein Schuppen. Holzlatten bildeten die Wände. Zwischen ihnen schimmerten Lücken, durch die der Wind pfiff.
    Das interessierte uns nicht, denn etwas anderes war viel wichtiger, obwohl es harmlos aussah.
    Ein Loch im Boden!
    Nicht sehr groß. Der Durchmesser besaß ungefähr die Länge eines halben Männerarms, aber dieses Loch war ungemein wichtig. Es war praktisch das Zentrum.
    Um die Öffnung herum standen einige Schalen und kleinere Tiegel. Wir sahen auch mit bunter Kreide gemalte Zeichnungen, die uns im Moment nicht interessierten, weil wir die Umgebung ausleuchteten, um nach den beiden Wurmwesen Ausschau zu halten.
    Sie waren verschwunden.
    Suko leuchtete gegen die Öffnung. »Es gibt keine andere Möglichkeit, John. Sie müssen da hineingesprungen sein.«
    Ich nickte und bückte mich, weil mich die nähere Umgebung des Lochs interessierte. Suko hielt mir dabei den Rücken frei, so daß ich mich ungestört um die Dinge kümmern konnte, die auf den ersten Blick fremd für mich waren.
    Aber nur auf den ersten Blick.
    In den Schalen und Tiegeln waren weißes Mehl, rotes Ziegelpulver, pulverisierte Holzkohle und ein Gemisch, das mir nichts sagte, aber irgendwie aussah, als hätte jemand getrocknete Wurzeln zerdrückt.
    Zwischen den

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