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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gehör, sie brandeten durch seinen Kopf, sie malträtierten ihn, als wollten sie ihm die Haare einzeln ausreißen.
    Er würgte.
    Kam es, war es da?
    Dann schoß es hervor.
    Es war kaum zu fassen, und in der Sekunde, als es endlich geschah, konnte er es nicht begreifen, viel weniger noch richtig nachvollziehen, denn die Öffnung entließ ein furchtbares Wesen.
    Es war lang und pechschwarz, glänzte ölig, besaß an der oberen Seite ein Maul, zahnbewehrt, einfach grauenhaft und silbrig schimmernde Augen, die wie kaltes Sternenlicht funkelten.
    Und es war schneller als er.
    Es biß zu.
    Das Maul, zuvor weit geöffnet, klappte zusammen. Zwischen den beiden Klappen befand sich plötzlich das Gelenk des Mannes.
    Ein Druck, ein weiterer Biß.
    Sehnen rissen, Knochen knackten, Blut spritzte aus der Wunde, und Gator taumelte zurück, noch immer nicht fähig, einen Schrei auszustoßen. Das verdammte Wesen hing an seinem Handgelenk, er konnte es nicht abschütteln und prallte mit dem Rücken gegen den Küchenschrank. Dabei hinterließ er einen dumpfen Laut.
    Geschirr klapperte hinter den Türen; das Geräusch hörte sich an, als sollte dem aalartigen Monstrum Beifall geklatscht werden.
    Aber es war nicht allein.
    Ein zweites, drittes und viertes Etwas huschte hervor. Diese Wesen schnellten über den Rand der Spüle hinweg.
    Gator stand an der Wand. Sein Gesicht war verzerrt, der Mund schon geöffnet, ohne daß ein Schrei über seine Lippen gedrungen wäre.
    Das nächste Monstrum schnellte auf ihn zu.
    Diesmal erwischte es seinen Bauch.
    Gator glaubte, von einer Lanze durchbohrt zu werden, als sich die Zähne festbissen.
    Die Welt schwankte, sie drehte sich, die Dunkelheit nahm an Tiefe zu, als die ersten Schatten des Todes zusammenfielen.
    Dann endlich konnte er schreien.
    Und er schrie so lange, bis ein drittes Etwas genau auf seine Kehle zufloß und zubiß…
    ***
    Suko schaute mich an und fragte mit leiser, aber irgendwo böse klingender Stimme: »Weißt du, John, was außen vor heißt? Oder was außen vor überhaupt ist?«
    Ich blieb gelassen, obwohl ich wußte, worauf er hinauswollte. »Du wirst es mir gleich sagen.«
    »Stimmt.«
    »Dann los!«
    »Wir sind außen vor. Wir beide, John. Wir sind die Idioten, die Verrückten, die Lehrlinge, diejenigen, die man gnädig zuschauen läßt, während andere den Ruhm kassieren. Oder bist du nicht der Meinung, daß Lucien Lavalle unser Fall ist?«
    »Ich habe nichts gesagt.«
    »Das ist es ja eben.«
    »Warte ab.«
    Suko wollte nicht. Er regte sich auf, er ärgerte sich maßlos. »Bist du denn nicht sauer?«
    »Nein.«
    »Dann laß dich pensionieren.« Er zog einen Flunsch und schaute demonstrativ aus dem Fenster.
    Ich lächelte vor mich hin, denn ich wußte, was er meinte. Auch mir gefiel der Job nicht, aber wir machten tatsächlich nur am Rande mit, denn die Hauptaufgabe hatten in den letzten Wochen andere erledigt. Männer vom Secret Service, Geheimdienstleute, die in einer speziellen Abteilung zusammengefaßt waren, die wiederum nur für die Regierung arbeitete und immer dann auf den Plan gerufen wurde, wenn man die nationale Sicherheit in Gefahr sah.
    Klar, daß die Gesetze oft genug gebogen wurden, aber wo kein Kläger ist, da lauert auch kein Richter.
    Man hatte uns tatsächlich nur am Rand mitgenommen, und wir waren auch nicht großartig eingeweiht worden. Selbst unser Chef, Sir James Powell, hatte ziemlich bedrückt ausgesehen, als er uns den Job erklärte, der zu einer langen Nacht ausarten konnte.
    Es ging um Lucien Lavalle!
    Man hatte ihn schon einige Wochen beobachtet. Angeblich arbeitete er für den kubanischen Geheimdienst. Er sollte in London neue Akzente setzen, er sollte infiltrieren und all die Menschen um sich sammeln, die aus der Karibik nach London gekommen und unzufrieden waren.
    Ob Lavalle es geschafft hatte, wußten wir nicht. Tatsache war, daß er zu den besonderen Menschen gehörte. Menschen, die sich mit finsteren Mächten beschäftigten, die an Kräfte glaubten, die jenseits des Sichtbaren lagen und daß Lavalle ein Bocor war, ein schwarzmagischer Voodoo-Priester. Die Männer hatten keinen hundertprozentigen Beweis erhalten, aber es lag der begründete Verdacht nahe, und mit diesen Dingen wollte sich so leicht keiner abgeben.
    Deshalb hatte man sich an Sir James gewandt, da allgemein bekannt war, welch kleine Abteilung der Superintendent führte.
    Der hatte uns den Job gegeben.
    »Fahren Sie mit, fahren Sie hin, beobachten Sie. Und wenn die Leute vom

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