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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Kopf zerbissen.«
    »Und wo ist er jetzt?« fragte Peter, der sich dabei vorsichtig umschaute, als rechne er jeden Augenblick damit, von dieser zuckenden Bestie angesprungen zu werden.
    »Verschwunden. Und nicht nur er.«
    Peter und Angelika schraken zusammen. Sie hatten die Antwort sehr wohl verstanden, hakten aber sicherheitshalber noch einmal nach. »Was meinst du damit?«
    »Es sind vier Aale!« Mehr sagte Ewald nicht. Zwei Männer trugen den Verletzten weg. Sie nahmen Kurs auf einen der hinteren Räume. Der Arzt blieb in der Nähe, begleitet von Heidi Köhler, die permanent auf ihn einsprach.
    Als Ewald Fehlau seinen Kopf wieder drehte, nahm er aus den Augenwinkeln wahr, daß zwei Männer den Saal betreten hatten, mit einem Besucher sprachen, der zu Ewald und Peter hindeutete.
    Fehlau runzelte die Stirn. Er kannte die beiden nicht. Der eine war hochgewachsen, blond, der andere kleiner, wirkte aber wie gestählt und seine Schritte federten beim Gehen. Wenn ihn nicht alles täuschte, war er Chinese.
    Die Männer kamen näher. Ewald stieß Peter an und deutete mit dem Daumen auf die beiden.
    »Was ist denn?«
    »Die wollen zu dir.«
    »Ich kenne sie nicht.«
    »Warte ab.«
    »Herr Köhler?« fragte der Blonde.
    Peter nickte. »Ja, das bin ich.«
    »Mein Name ist John Sinclair. Mein Begleiter heißt Suko. Wir kommen aus London hierher und sind Yardbeamte, Scotland Yard.«
    »Gut, meinetwegen. Aber was führt Sie zu uns?« Er schaute Ewald an, als könnte dieser ihm die Antwort geben.
    Die bekam er von dem Chinesen. »Wir suchen Lucien Lavalle…«
    ***
    Wenige Minuten später hatten wir erfahren, was wir wissen wollten und waren entsetzt. Obwohl wir keine unmittelbaren Zeugen gewesen waren, gingen uns die Vorfälle auch im Nachhinein unter die Haut, und wir wußten ferner, daß damit das Ende noch nicht erreicht war, denn die verfluchten Killeraale befanden sich noch in der Nähe, nur hielten sie sich irgendwo versteckt.
    Wie auch Lavalle.
    »Wo steckt er?«
    Diese Frage hatten Suko und ich des öfteren gestellt, aber keine Antwort erhalten. Niemand wußte Bescheid. Man redete nur um den heißen Brei herum. Es wurde gesagt, daß er die »Flucht« in den Keller angetreten hatte.
    Wir wollten auch nach dem Verletzten sehen, der in einen Nebenraum gebracht worden war. Er befand sich neben der Tür, war zum Saale hin durch eine Glasscheibe abgetrennt worden. Dort sahen wir den Arzt, der mit mehreren Personen redete. Unter anderem mit den beiden Weißkitteln, die den Verletzten auf eine Trage legten und hinausschafften. Er hieß Reinhold Wedekind, wie man uns gesagt hatte, war einer der Händler und zusammen mit seiner Frau auf dieser Börse. Rita Wedekind befand sich nicht bei ihrem Mann. Sie hockte am Stand, sah aus wie eine bleich geschminkte Schauspielerin und rührte sich nicht. Der Schock saß bei ihr zu tief.
    Heidi Köhler wollte den Verletzten begleiten und stieg mit in den Rettungswagen.
    Suko war am Ort des Überfalls geblieben, während es mir gelang, ein paar Worte mit dem Arzt zu wechseln, bevor, dieser einstieg. Er hatte meinen Ausweis gesehen und bat um schnelle Fragen.
    »Wird er durchkommen?«
    »Es steht auf der Kippe.«
    »Wie tief ist die Wunde?«
    »Zu tief, Herr Sinclair. Wissen Sie denn, wer es gewesen ist? Haben Sie eine Ahnung?«
    »Ich glaube schon.«
    Der Arzt öffnete die Tür. »Sagen Sie nicht, daß es diese komischen Aale getan haben.«
    »Leider doch.«
    Er atmete scharf durch die Nase. »Das ist dann wohl Ihr Problem, sie zu finden.«
    »Stimmt.«
    »Viel Glück.« Er stieg ein und nickte dem Fahrer zu. Mit Blaulicht und Sirene raste der Rettungswagen über den Vorplatz vor dem Goldsaal und fuhr in Richtung Westfalenhalle, begleitet von neugierigen und ängstlichen Blicken der Spaziergänger.
    Ich drehte mich um und ging wieder zurück.
    Die Lage hatte sich geändert. Es herrschte im Saal eine nahezu beklemmende Ruhe. Natürlich hatte sich der schreckliche Vorfall herumgesprochen. Gerüchte durchschwirrten die Halle, und nicht alle besaßen die Nerven, um zu bleiben. Sehr viele Besucher verließen den Goldsaal. Manche von ihnen waren grau um Gesicht.
    Ein Mann trat mir in den Weg. Ich hatte ihn schon am Stand der Wedekinds gesehen. Jetzt stellte er sich vor. Er hieß Ewald Fehlau, war ein wandelndes Lexikon in punkto Romanhefte und Comics, trug eine Brille und strich mit einer Hand über sein dünnes Blondhaar, während er mit der anderen den Kopf der Pfeife hielt, die zwischen

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