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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und dieser Kraft hatte das Wesen nichts entgegenzusetzen. Es wurde in drei Teile zerrissen, die als stinkende, qualmende, graue Klumpen zu Boden fielen und dabei verdampften.
    Eine weniger.
    Suko wußte, daß er helfen mußte. Peter Köhler stand ihm am nächsten, aber er hörte auch Ewald Fehlau schreien.
    Beiden ging es schlecht.
    Köhler hatte den ersten Angriff zwar abwehren können, den zweiten aber nicht. Das Monstrum hatte seine Schnauze weit aufgerissen und sich in Köhlers Wade verbissen.
    Der Mann stand totenbleich auf dem Fleck, den Mund zu einem Schrei geöffnet, aber über seine Lippen drangen nur ein leises Wimmern und sprühende Speichelblasen.
    Diesmal schoß Suko.
    Die geweihte Silberkugel zielte dicht an der Wade des Mannes vorbei und durchdrang den oberen Kiefer der Bestie, bevor sie ihn regelrecht zerschmetterte.
    Das Tier zerpuffte, es platzte, und Peter konnte sich plötzlich wieder bewegen.
    Der Schmerz in seinem blutenden Bein, aus dessen Wade das rohe Fleisch quoll, war einfach zu groß. Neben seiner Verlobten Angelika Umlauf kippte er zu Boden.
    Suko rannte auf Fehlau zu.
    Ihm ging es am schlechtesten. Ewald lag auf dem Rücken. Sein linker Arm bestand dicht über dem Handgelenk nur mehr aus blutigen Fetzen, und Blut hatte sich auch in seinem Gesicht verteilt, denn dem Monstrum war es gelungen, einmal mit den Zähnen quer von der Stirn bis hin zum Kinn zu beißen. Wie Stifte hatte sie über die Haut gezogen.
    Hier nahm Suko die Peitsche.
    Er brannte vor Zorn und Wut, als er zuschlug. Es war Musik in seinen Ohren, zu hören, wie hart die drei Riemen auf den widerlichen Körper der Bestie klatschten.
    Sie zerrissen ihn.
    Sie sorgten dafür, daß nichts mehr von ihm zurückblieb. So etwas durfte einfach nicht leben.
    Ewald Fehlau lag auf dem Rücken. Er hatte noch nicht mitbekommen, daß er gerettet worden war.
    Den gesunden Arm angehoben, den verletzten konnte er nicht mehr bewegen, so versuchte er, sein Gesicht zu schützen, was er nicht mehr brauchte.
    Wichtig war jetzt ein Arzt.
    Suko sah auf Peter Köhler. Der lag auf dem Boden, hatte seine zerbissene Wade gesehen und war bewußtlos geworden. Diesen Schock konnte er nicht ertragen.
    Und Frau Götz?
    Bisher hatte es hier in Dortmund keinen Toten gegeben. Das stimmte nun nicht mehr.
    Ihr Mann saß neben ihr.
    Er weinte in einer Art, die durch und durch ging. Ein fast stummes Schluchzen, und nur sein Rücken bewegte sich dabei.
    Suko schaute in die Augen der Frau. Da sie ihre Brille verloren hatte, konnte er sie gut sehen.
    Sie waren starr…
    Bernd Götz hob den Kopf. Seine Hände waren vom Blut seiner Frau verschmiert. Er konnte nicht reden, doch sein Blick und seine Haltung sagten mehr als irgendwelche Worte.
    »Es… es tut mir leid«, preßte Suko hervor, und er kam sich so dumm dabei vor, als er die Floskel sprach.
    Wichtig war jetzt der Notarzt, und auch die Polizei würde hier erscheinen.
    Als Suko zu einem Telefon eilte, da wäre er am liebsten die Treppe hinab nach unten gelaufen, wo sich John aufhielt.
    Dort war es verdächtig still…
    ***
    War es Lavalles Blut?
    Für mich gab es keine andere Möglichkeit, es sei denn, er hatte sich einen Menschen geholt und ihn auf schreckliche Art und Weise getötet, um irgendeinem Ritual zu folgen.
    Ich traute ihm alles zu.
    Dabei befand ich mich in einer Zwickmühle. Innerhalb kurzer Zeit schossen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die einen mächtigen Wirbel bildeten, wobei ich allerdings keine konkreten Pläne formulieren konnte, weil ich erst wissen mußte, was sich hinter der verdammten Toilettentür abspielte.
    Das Blut rann noch immer.
    Es bekam Nachschub. Dafür war der Spalt zwischen Tür und Fußboden groß genug, aber nicht so breit, als daß ich hätte hindurchschauen können.
    Es gab nur mich, die Tür und das Unbekannte dahinter. Aber auch die fernen Schreie aus der oberen Etage.
    Dort mußte sich eine wahre Hölle abspielen. Ich wäre so gern dabeigewesen und hätte geholfen, dies hier war jedoch wichtiger. Wenn ich Lucien Lavalle erledigte, hatte ich gewonnen und den verfluchten Zauber ausradiert.
    Ich kannte ihn bisher nur von Bildern, rechnete jedoch damit, daß er ebenso aussah wie das gezeichnete Monstrum.
    Ich holte durch die Nase Luft.
    Bis zur Tür waren es nicht mehr als zwei Schritte.
    Das Kreuz hing offen. Ich zog auch die Beretta und steckte sie nicht in die Tasche.
    In der Rechten blieb sie.
    Dann schritt ich auf die Tür zu, wobei ich einen kleinen Bogen um die

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