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07

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Titel: 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer zuletzt beisst
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außerhalb von Ramsey County."
    „Mein König, darf ich ...?"
    „Nick, lass mich los."
    „Hier geht es im Moment ein wenig drunter und drüber", sagte ich zu Cl. . äh, Stephanie. „Gib uns eine Minute." Ich wandte mich an Jessica. „Du weißt doch, dass ich dir später alles erzähle. Warum ziehst du also nicht einfach Leine?"
    Sie warf mir einen Blick zu, der mir versprach, dass wir später einiges zu besprechen hätten, und ließ es dann zu, dass Nick sie aus dem Zimmer führte.
    Der wiederum schenkte mir einen Blick, in dem ich zu meinem Erstaunen reine Dankbarkeit las.
    Tina keuchte und strich sich über das wirre Haar. Glücklicherweise trug sie heute einen Pferdeschwanz. Ich hasste den Gedan
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    ken, dass überall im Raum lange Haare herumflogen. „Kann ich dir eine Erfrischung anbieten?", stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Stephanie sah schockiert aus, als hätte sie Angst, man würde sie mit einem Getränk in eine Falle locken wollen. „Äh, nein. Nein, danke, Ma'am."
    „Mein Name ist Tina." Ich konnte hören, wie sie mit den Zähnen knirschte, als sie die Worte angestrengt hervorpresste. „Ich bin der Adjutant Ihrer Majestäten."
    Adju- was? War das so etwas wie eine Sekretärin? Nur in besser? Ich war mir ziemlich sicher, dass ich noch niemanden das Wort hatte laut aussprechen hören. Möglicherweise hatte ich es einmal gelesen, aber da wurde es ganz anders geschrieben. Ich nahm mir vor, später danach zu fragen. Sinclair wusste es sicher. Er wusste so gut wie alles.
    „Warum kommst du nicht aus deiner Ecke heraus und setzt dich?" Ich ging durch den Raum und bot ihr meine Hand an. „Oh, danke, dass du uns in friedlicher Absicht besuchst, es sei denn, dies ist eine Falle."
    Sinclair war erstarrt, als ich auf Stephanie zugegangen war, aber entspannte sich jetzt, als sie mir widerspruchslos folgte und einen Blick auf eines der Sofas warf. „Ich bin ... schmutzig. Ich stehe lieber, wenn Ihr erlaubt." Sie warf erneut einen Blick, dieses Mal nervös, auf Tina, die die Risse in ihrem Pullover untersuchte. Ich versuchte vergeblich, nicht die Augenbrauen hochzuziehen.

    Sie hatte so heftig gegen Sinclairs Griff angekämpft, dass sie sich die Nähte unter beiden Armen aufgerissen hatte.
    „Nein, bitte setz dich. Ein bisschen Schmutz hat noch keinen umgebracht."
    Mist, ich hatte „umgebracht" gesagt. Und sie damit daran erinnert, was die Biester mit uns vorhatten. „Ähem, ich meine, es hat noch keinem wehgetan."
    Oh, Mist! „Ahm, setz dich einfach, okay?"
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    Sie setzte sich auf die äußerste Kante, bereit, jeden Moment wieder aufzuspringen. Und jetzt verstand ich auch, warum sie schlecht roch - ihre Kleider waren schmutzig und verströmten den Geruch von Dreck, Hundescheiße und Blut.
    Ich fragte mich, wo sie wohl tagsüber schliefen. Sie hatten kein Geld, es sei denn, sie töteten jemanden oder raubten ihn aus. Oder beides.
    Früher konnte ein Vampir, wenn er wieder zu sich fand, zur Bibliothek in Minneapolis gehen und dort herausfinden, wer er war, ob er eine Immobilie besaß oder noch über ein Bankkonto verfügte. Marjorie, die tote Verräterin, hatte ihnen geholfen. Ich begriff, dass ein solches System erneut vonnöten war
    ... eines, wie wir es bis vor zwei Monaten gehabt hatten. Denn heute blieben einem Vampir, der kein wild gewordener Neugeborener war, nur wenige Möglichkeiten. Er konnte sich nähren und sich verstecken, nähren und verstecken.
    Während du in der Summit Avenue im Luxus lebst.
    Ich verdrängte den Gedanken - mit Mühe.
    „Also", sagte Sinclair gerade, „was führt Sie zu uns, Ms Con-nor?"
    Sie zupfte an dem Stoff ihrer zerrissenen, fleckigen Jeans. „Ich ... äh ... dachte, wir könnten reden." Sie hatte einen leichten Südstaatenakzent - Virginia vielleicht? Missouri? Nicht sehr gedehnt, aber doch hörbar. Andererseits klang in meinen Ohren jeder, der nicht sprach wie in Fargo oder Gnadenlos schön, so, als stamme er entweder aus dem Süden oder aus dem Osten.
    „Vertrittst du die Interessen deiner Gefährten oder nur deine eigenen?"
    Die Formulierung ließ sie einen Moment stutzen. Dann hatte sie verstanden.
    „Oh, äh, ich bin ganz allein gekommen. Ich meine, die anderen wissen nicht, dass ich hier bin."
    Ich lauschte angestrengt nach Geräuschen, die einen Hinter 67
    halt verrieten - vergeblich. Ich jaulte auf, als ein Düsenflugzeug in meinem Schädel startete. Es war der Heizkessel, der angesprungen war.
    Erschrocken zuckten alle Köpfe in

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