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0702 - Die Nacht der bösen Frauen

0702 - Die Nacht der bösen Frauen

Titel: 0702 - Die Nacht der bösen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlecht.«
    »Im Prinzip hast du recht. Ich nehme aber stark an, daß das Haus bewohnt ist, so daß wir Unschuldige möglicherweise in Gefahr bringen können.«
    »Leider.«
    »Gehört habe ich noch nichts.«
    Suko hob die Schultern. »Es ist sowieso komisch, wenn ich ehrlich sein soll. Es kommt mir vor, als würden sich die Bewohner von Plakac besonders zurückhaltend verhalten, als hätten sie gewußt, daß etwas passieren würde.«
    »Bestimmt nicht, Suko!«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Das ist ganz einfach. Du kennst die Geschichte der letzten vierzig Jahre…?«
    »Nicht sehr gut.«
    »Spielt auch keine Rolle. In den meisten Menschen steckt noch immer eine tiefe Abneigung gegen alles, was eine Uniform trägt. Und dazu gehört auch die Polizei. Hier sind ja nicht nur zwei oder drei Beamte erschienen, die fielen gleich in Massen ein. Klar, daß sich die Menschen dann zurückhalten, weil sie nicht unangenehm auffallen wollen. So sehe ich das eben.«
    »Und hast wahrscheinlich recht damit.«
    Suko gefiel die Düsternis des Hausflurs überhaupt nicht. Er holte seine Lampe hervor, knipste sie an und sah, daß, vom hellen Strahl aufgeschreckt, zahlreiche Kriechtiere Reißaus nahmen und in ihren Schlupflöchern verschwanden.
    Eine schmale Treppe führte in die Höhe. Sie wand sich am Ende des Flurs nach links, und als Suko an der ersten Stufe stehenblieb, hörte er auch Geräusche.
    »Dort oben geht jemand«, sagte er leise.
    Marek hob die Schultern. »Ich habe dir doch gesagt, daß dort Menschen wohnen.«
    »Wir sollten sie trotzdem besuchen.«
    Marek schüttelte den Kopf. »Vergiß nicht, du bringst sie in Gefahr. Sie haben mit dem nichts zu tun.«
    »Ich will mir nur einen Überblick verschaffen. Von dort oben können wir besser sehen, ob sich die Hexen noch in der Nähe befinden. Von dort können wir das Haus unter Kontrolle halten.«
    Marek bewegte unbehaglich seine Schultern. So ganz war er damit nicht einverstanden, fügte sich jedoch und ließ den Inspektor als ersten die Treppe hochgehen.
    Suko war vorsichtig und leise. Er traute Assunga nicht über den Weg. Sie war für jede Überraschung gut, und deshalb mußte er damit rechnen, daß sie plötzlich vor ihm stand. Sie gehörte zu den Personen, die sich lautlos bewegten.
    Die Schritte waren verstummt. Suko und Marek kam die Stille im Haus beklemmend vor. Es waren trotzdem Geräusche zu hören, denn aus verschiedenen Richtungen vernahmen sie ein geheimnisvoll klingendes Knacken oder Knarren.
    Es war das alte Holz, das in dem Haus arbeitete. Vielleicht bewegten sich auch irgendwelche Mäuse durch schmale Gänge und kratzten mit schnellen Pfoten.
    Sie erreichten einen sehr schmalen Gang. Die Luft war stickig, sie roch nach Mensch.
    Der Gang endete schon nach wenigen Schritten. Rechts war er offen, weil dort eine noch schmalere Treppe begann, die auch in die Höhe führte. Türen sahen sie auch.
    Marek spreizte drei Finger ab.
    Suko nickte.
    Er vermißte das Fenster. Um hinauszusehen, mußten sie wahrscheinlich eines der Zimmer betreten, was Marek wollte, denn er redete die Sprache der Menschen.
    Sie entschieden sich für die rechte Tür. Sie stand offen und bewegte sich leicht hin und her. Hinter dem Spalt brannte kein Licht, aber sie entdeckten ein schmales Etwas, das bis zu einer gewissen Höhe reichte und ungefähr die Größe eines Kindes aufwies.
    Jemand schaute durch den Spalt. Leise klang das Kichern, das ihnen entgegenströmte.
    Sie standen beide unter Spannung, und das Lachen irritierte sie ein wenig.
    Marek lächelte, ging dabei in die Knie und flüsterte dem jungen Beobachter etwas zu.
    Ein Kind erschien.
    Es zog die Tür auf, schaute aus großen Augen in den Flur, und sein Mund war zu einem Lächeln verzogen. Ein Junge, höchstens zehn Jahre alt. Er hatte krauses, dunkles Haar und ein etwas weiches Gesicht. Sein Blick zeigte Neugierde.
    »Hallo«, sagte Marek und nickte dem Kleinen zu. »Dürfen wir mal in dein Zimmer kommen?«
    »Was wollt ihr denn?«
    »Nur aus dem Fenster schauen.«
    Der Kleine überlegte. »Da unten hat es gebrannt, nicht wahr? Da ist Feuer gewesen.«
    »Stimmt.«
    »Wart ihr das?«
    »Nein, aber wir suchen die Leute, die es getan haben.«
    »Bist du von der Feuerwehr?«
    Marek lächelte und strich über die runden Wangen des Kleinen. »So ähnlich, mein Junge.«
    Aus der Wohnung hörten sie das Echo schneller Schritte. Jemand zog die Tür weit auf und stellte sich schützend vor den Jungen. Eine ältere Frau mit grauen

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