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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pest und des Krieges sind viele Fremde erschienen. Manche meinten es gut, andere nicht. Diejenigen, die es nicht gut mit den Menschen meinten, haben sie unterjocht, unterdrückt, terrorisiert. Und dazu gehörte auch Ampitius.«
    »Der Knappe.«
    »Das stimmt.« Greta lächelte. Sie freute sich darüber, daß ihre Enkelin so gut informiert war. »Dann kennst du auch seine Geschichte?«
    »Nicht so gut wie du.«
    »Ich möchte sie kurz zusammenfassen. Der Legende nach heißt es, daß dieser Knappe, wenn er erscheint, die Pest mit sich bringt. Nur unterscheidet sich seine Pest von der normalen sehr, denn seine besitzt einen magischen Ursprung. Der Knappe war jemand, den man früher als einen Alchimisten bezeichnete. Diese Männer wurden sehr oft an die Höfe der Regierenden geholt, damit sie durch ihre Kunst den Stein der Weisen fanden, das heißt, das Mittel, das es ihnen ermöglichte, aus Stein das wertvolle Gold zu machen.«
    »Und konnte Ampitius dies?«
    »Nein, mein Kind, das hat er nicht geschafft. Aber er besaß andere Kräfte. In seinem Besitz befand sich ein Handschuh, und er selbst sah sich als Vorbote derjenigen an, die über das Land fallen würden, um die Apokalypse einzuleiten.«
    Beth erschrak. Sie wurde bleich. Eine Hand preßte sie gegen ihre Wange. »Du meinst die vier Reiter?«
    »Ja.«
    »Die von Dürers Bild?«
    Greta nickte.
    Beth saß unbeweglich. Sie hatte Mühe, den Schrecken zu unterdrücken und sah so aus, als wollte sie ihn herunterschlucken. Auf ihrer Stirn erschienen kleine Schweißperlen, aber auch die alte Frau, die ihr gegenübersaß, hatte eine Gänsehaut bekommen.
    Dieses Thema war schaurig und schlimm - und es würde weiter vertieft werden müssen.
    »Fassen wir zusammen, Kind. Der Knappe und die vier Reiter gehören zusammen. Er hat ihnen gedient, denn er besaß den Handschuh, prall mit einer furchtbaren Magie gefüllt, die in der Lage war, die schreckliche Krankheit zu bringen.«
    »So wie heute?«
    »Leider.«
    Beth zitterte. Die Furcht wollte sie überschwemmen. Dennoch besaß sie die Nerven, um nachdenken zu können, und sie sprach ihre Gedanken flüsternd aus. »Wenn dieser Ampitius also die Pest gebracht hat und wenn das heute auch noch so ist, dann sehe ich nicht ein, warum die Menschen heute nicht die normale Pest haben und daran sterben. Denn bisher ist noch keiner gestorben.«
    »Das stimmt.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    »Doch, mein Kind. Diese Pest, die wir heute erleben, war auch damals keine andere. Sie hat sich nicht durch Ansteckung verbreitet, sondern durch Magie. Auch damals schon, wenn du verstehst.«
    »Ja, ich glaube…«
    Greta lächelte, obgleich ihr nicht danach zu Mute war. »Nein, es ist kaum zu begreifen. Bei dieser Pest werden Menschen zu Kreaturen der Hölle gemacht. Ich bin sicher, daß sie sich nicht allein äußerlich verändern, auch im Innern. Sie werden alles Menschliche vergessen und nur dem einen dienen.«
    »Dem Teufel!« rief Beth.
    »Leider muß ich dir zustimmen, Kind!«
    Nein, Beth war nicht geschockt, vielmehr enttäuscht, daß alles so gekommen war. Sie hatte mit einer ähnlichen Antwort gerechnet, aber wenn sie tatsächlich zutraf, dann stand ihnen direkt der Teufel als Feind gegenüber, und wie sollte sie als Mensch gegen dieses bösartige, kaum zu beschreibende Wesen ankommen?
    Wußte die Großmutter Rat?
    Nein, sie sah nicht so aus, denn sie hielt den Blick zu Boden gerichtet, schien in schweren Gedanken versunken zu sein, und Beth fragte sie nach Ampitius.
    »Er ist doch tot - nicht?«
    »Ja.«
    »Und der Handschuh?«
    Die alte Frau hob die Schultern. »Das ist unser Problem«, gab sie ehrlich zu. »Unser sehr großes Problem. Ich weiß nicht, ob es genau stimmt, aber der Handschuh könnte überlebt haben. Ja, er muß die Zeit sogar überdauert haben.«
    »Wer hat ihn dann?«
    »Das ist die Frage, mein Kind, die ich dir leider auch nicht beantworten kann.«
    Beth Morgan überlegte. »Dann gehst du nicht davon aus, daß dieser Ampitius zurückgekehrt ist?«
    »Nein, er starb.«
    »Wie?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Kind. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil ich es nicht weiß. Ich bin einfach überfragt. Ich weiß nicht, wer ihn jetzt bekommen hat. Jedenfalls muß ein würdiger Nachfolger gefunden worden sein.«
    »Ja«, hauchte Beth, »das schätze ich auch. Aber da ist noch etwas anderes, das mir Sorgen bereitet.«
    Sie holte tief Luft. »Du hast vorhin von den Reitern gesprochen, die die Pest brachten. Die Apokalypse. Ist

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