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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entlangführte.
    Ignatius blieb außen, traf aber mit Kirk zusammen, nachdem dieser ein schmales Tor geöffnet hatte und nur mehr wenige Schritte zu gehen brauchte, bis er die Treppe vor dem Haus erreichte, die Stufen hochstieg und eine schmale Tür öffnete, die in einer kleinen Nische lag. Sie war ziemlich dunkel, denn die grünen Efeu- und Wandgewächse umkrochen wie Schlangen die Kanten der Nische, als wollten sie in das Haus hineinwachsen.
    Es war klein, besaß kleine Fenster, und das Büro des Pfarrers diente gleichzeitig als Wohn- und Eßraum. Er bot seinem Besucher sofort das Gästezimmer an, falls dieser vorhatte, über Nacht zu bleiben.
    »Das kann durchaus passieren.«
    »Wunderbar.« Kirk lächelte. »Ich freue mich immer, wenn meine Einsamkeit durch den plötzlichen Besuch eines anderen Menschen ein wenig gelockert wird.«
    »Danke.« Ignatius hatte sehr wohl den prüfenden Blick des anderen gesehen, aber er hielt sich mit seinen Erklärungen zurück und schaute zu, wie Kirk den Raum verließ.
    Wenig später kam er mit einem gefüllten Tablett zurück. »Es ist mein Mittagessen und Frühstück zugleich«, erklärte er, als er das Tablett auf den Tisch stellte. Brot, Tee und Lammschinken verteilten sich auf dem Tablett, und Father Ignatius lief das Wasser im Mund zusammen, denn er gehörte beileibe nicht zu den Kostverächtern.
    »Greif zu, Bruder, es ist genug da.«
    Das ließ sich Ignatius nicht zweimal sagen. Nach dem Essen tranken beide einen hervorragenden, im Ort gebrannten Whisky, und Kirk rauchte noch eine Zigarre. Die Männer hatten sich auf das alte Sofa gesetzt, das noch aus der Biedermeierzeit stammte, und wieder blitzten die Augen hinter den Brillengläsern mißtrauisch.
    »Ich habe lange gewartet, Bruder Ignatius, um dir diese Frage stellen zu können. Ich kann mir vorstellen, daß du nicht einfach so gekommen bist, um mich zu besuchen. Du hast dir bestimmt etwas dabei gedacht. Du hattest einen Grund, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt.«
    Kirk paffte einige Wolken. »Kann ich mir den Grund vielleicht denken und vorstellen?«
    »Es wäre möglich.«
    »Könnte es etwas mit den unerklärlichen und furchtbaren Vorgängen zusammenhängen, die Farthham heimgesucht haben?«
    Father Ignatius schaute gegen die Wand, wo ein schlichtes Holzkreuz hing. Davor stand der Schreibtisch des Pfarrers, ein wuchtiger, dunkler Klotz, zu dem auch das altertümliche, schwarze Telefon mit der Wählscheibe noch paßte.
    »Warum zögerst du?«
    »Es stimmt.«
    Kirk nickte. Er streifte die Asche ab und lehnte sich einfach wieder zurück. Dabei hatte er die Stirn gerunzelt. »Ich weiß ja, daß dein Kloster ziemlich weit von hier entfernt liegt. Hat der Wind euch diese Botschaft zugetragen?«
    »Es war bestimmt nicht der Wind.«
    »Dann ein Mensch.«
    »Das ist richtig. Einer, den ich kannte, der an einer furchtbaren Krankheit litt, die ihm durch ein Wesen beigebracht worden war, das er nicht kannte und ich auch nicht kenne. Es muß sich aber hier in Farthham oder hier in der Nähe aufhalten. Zudem hörte ich, daß noch andere Menschen erkrankt wären.«
    Jetzt wartete er auf eine Bestätigung, und diesmal ließ sich Kirk Zeit damit. Sein Gesicht nahm einen sehr sorgenvollen Ausdruck an, als er endlich mit leiser Stimme sagte: »Ich habe den Eindruck, als wäre hier eine uralte Legende wieder zum Leben erweckt worden. Die Sage um den Ampitius, den Knappen mit dem Handschuh. Ampitius war ein Alchimist, der in den Diensten des Bösen stand und einen magischen Handschuh besaß, der angeblich vom Teufel stammte und der zudem in der Lage war, die magische Pest zu verbreiten. Nicht die normale, sondern die Pest, die Menschen zu Dienern des Satans macht. Ich weiß, daß es furchtbar klingt, aber wir müssen davon ausgehen, denn alle Anzeichen weisen auf eine Wiederholung der Tat hin.«
    »Dann ist dieser Ampitius zurückgekehrt?« fragte der Mönch.
    Kirk holte tief Luft. »Ob er oder ein anderer, das steht leider nicht fest.«
    »Aber die Anzeichen sind dieselben?«
    »Sofern man der Überlieferung glauben darf«, erwiderte der Geistliche.
    Für einen Moment schloß Father Ignatius die Augen. »Wie viele Menschen sind bereits infiziert?« fragte er.
    »Sechs.«
    Der Mönch erschrak. »Wie bitte?«
    »Es ist leider so. Ich hätte es auch gern anders, aber da ist nichts zu machen.«
    »Dann sind es mit Carter sieben.«
    »Carter?«
    »Ja, Carter Eastland, der mich besucht hat.«
    »Ah, ich weiß. Dann ist es der junge Mann, der

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