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0710 - Der Freund des Satans

0710 - Der Freund des Satans

Titel: 0710 - Der Freund des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Er kann recht haben, und es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als das Seelenschwert in unseren Besitz zu bekommen, obwohl noch nicht feststeht, daß wir Sukos Schicksal damit wieder rückgängig machen können.«
    »Da haben Sie recht, Sir. Was der Teufel einmal besitzt, gibt er freiwillig nicht her.«
    »Können Sie ihn zwingen, John?«
    Ich hob die Schultern und schaute gegen die glatte Wand vor mir. »Das ist natürlich schwer. Im Prinzip schon. Ich könnte ihn mit meinem Kreuz erpressen.«
    »Das wäre immerhin etwas.«
    »Aber dazu müßte ich ihn haben.« Ich trat mit dem Fuß auf. »Hier genau müßte er vor uns stehen. Doch Sie kennen ihn, Sir. Asmodis ist der große Regisseur im Hintergrund. Immer wieder schiebt er seine Vasallen vor und bleibt gern im Hintergrund.«
    »Leider.« Sir James ging um die offene Truhe herum, und diesen Weg behielt er auch bei. Er preßte seine Hände gegen die Stirn, als er von Shao sprach.
    »Sie ist eine Hoffnung, Sir.«
    Der Superintendent blieb stehen. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie grundlos gegangen ist. Sie hat auch bisher nichts von sich hören lassen, und ich gehe einmal davon aus, daß dies auf einen kleinen Erfolg hindeutet.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ein Erfolg könnte nur das Herbeischaffen des Seelenschwertes sein.«
    »Eben.«
    »Glauben Sie denn daran, daß Shao es fertigbringt, mit diesem Schwert zu kommen?«
    »Ich will es hoffen.«
    »Dann müßte es sich bei diesem Chinesen befinden.« Sir James räusperte sich. »Aber weshalb? Was sollte Asmodis dazu veranlaßt haben, das Seelenschwert dort zu lassen?«
    »Ich kenne seine Pläne nicht. Oder nicht die neuesten hier, nur die allgemeinen.«
    Sir James dachte praktisch und sagte: »Angenommen, Sie bekommen das Schwert tatsächlich in die Finger. Würden Sie es denn übernehmen, damit auf Suko einzuschlagen?«
    So weit hatte ich noch nicht gedacht. Als mich Sir James fragte, wurde mir schon komisch zumute, und ich spürte im Bauch das leichte Prickeln, als würden sich- dort Hunderte von Schmetterlingen austoben. Es war wirklich nicht einfach, hier eine Entscheidung zu treffen, und ich war auch nicht scharf darauf, in diese Lage zu kommen. Ich hätte nicht sagen können, ob ich so etwas überhaupt schaffte.
    In den letzten Minuten hatten sich nur Sir James und ich unterhalten. Das aber änderte sich, denn Suko richtete sich plötzlich auf, so daß er im Sarg sitzen blieb.
    Sofort waren wir bei ihm.
    »Was hast du?«
    Er schaute uns irritiert an, legte seine Hände um den Stab und hob die Schultern, während er gleichzeitig mit den Augenwimpern zuckte. Er konnte noch nicht reden. Wir fragten erneut, ich berührte ihn und hoffte, durch diesen Kontakt ein zusätzliches Vertrauen zwischen ihm und mir aufbauen zu können.
    »Es ist so anders«, sagte er mit leiser Stimme. »So ganz anders. Versteht ihr das?«
    »Nein.«
    Suko drehte den Kopf, so daß er nach links schauen konnte. Aber er hob auch gleichzeitig den Blick, denn er wollte den Spiegel nicht aus den Augen lassen.
    Wir sahen darin nichts - vielleicht er?
    Ich wollte es genauer wissen und sprach ihn darauf an. »Kannst du etwas erkennen, Suko?«
    Seine Antwort enttäuschte mich. »Nein, John…«
    Ich blieb am Ball, hatte mich gehockt und beide Hände auf den Sargrand gelegt. »Aber etwas ist anders geworden, nicht wahr? Es muß sich einfach verändert haben.«
    »Das ja«, gab er zu.
    »Und was?«
    »Ich… ich weiß es nicht«, flüsterte er. »Das ist alles so schwer zu sagen. Mir fehlt einfach der Durchblick. Ich bekomme es noch nicht in die Reihe.«
    »Okay«, flüsterte ich. »Okay, Suko. Wir werden uns zurückhalten. Versuche du zu ergründen, was dich gestört hat. Und wenn du es herausgefunden hast, sage es uns.«
    »Das… das mache ich.«
    Sein Blick war und blieb auf den seltsamen Spiegel gerichtet, in dem sich kein Bild zeigte, der trotzdem für ihn eine Botschaft bereithalten mußte.
    Was erfuhr er? Und warum gab er diese Botschaft nicht an uns weiter? Suko war sehr irritiert worden. Auf seinem Gesicht spiegelten sich die Gefühle wieder.
    Es zeigte beileibe keine Freude, sondern Angst und Bedrückung. Als würde er ein bestimmtes Ereignis sehen, das wirklich nur für ihn bestimmt war.
    Sir James wußte ebenfalls nicht Bescheid. Er konnte nur die Schultern heben, was seine Hilflosigkeit andeutete.
    Im Gegensatz zu uns, bewegte sich Suko sehr unruhig. Er hob seine Arme an, streckte sie dem Spiegel entgegen, ohne ihn allerdings

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