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0711 - Die Psycho-Bombe

0711 - Die Psycho-Bombe

Titel: 0711 - Die Psycho-Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und wenig später schwebte der Wagen in die Höhe.«
    Die Männer lachten und schüttelten die Köpfe. Ich aber sprach die Frau an, denn daß sie von einem Kind gesprochen hatte, war für mich alarmierend genug.
    »Pardon, Madam«, sagte ich, zeigte ihr meinen Ausweis. »Was haben Sie gesehen?«
    »Diesen Jungen.«.
    »Können Sie ihn beschreiben? War es möglicherweise ein chinesisches Kind?«
    Sie dachte erst einmal über meine Frage nach. Ich konnte mir vorstellen, daß sie sich das Bild noch einmal vergegenwärtigte. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, es war kein Chinese.«
    Da fiel mir schon ein Stein vom Herzen. »Können Sie den Jungen denn beschreiben?«
    Sie drückte die Brille zurück, deren Gestell bläulich schimmerte. »Das ist nicht einfach, ich will es trotzdem versuchen. Glauben Sie denn auch, daß der Junge etwas damit zu tun hatte?«
    »Ich gehe jeder Spur nach.«
    Um uns herum hatte sich ein Ring aus Neugierigen gebildet. Die Menschen hatten große Ohren bekommen. Ein jeder wollte hören, worüber wir uns unterhielten.
    »Nun ja, er sah eigentlich ganz normal aus. Bis eben auf die Haare. Sie waren sehr dunkel, blauschwarz, würde ich sagen, und sie waren auch sehr lang. So ungefähr.« Sie tippte mit den beiden Mittelfingern auf ihre Schultern.
    »Danke, Madam. Fiel Ihnen noch etwas auf?«
    »Nur seine Haltung.«
    »Inwiefern?«
    »Er bewegte sich nicht. Wissen Sie, der Junge sah aus, als wäre er vereist. Gleichzeitig starrte er nur den Rennwagen an, als wäre dieser etwas Besonderes für ihn. Er war voll konzentriert, nur der Wagen interessierte ihn.«
    Ich hob meinen rechten Arm. »Und dann stieg das Fahrzeug plötzlich in die Höhe?«
    Die Frau nickte. »Ja, so war es, Sir. Aber zuvor knallten die Ketten. Ich stand zum Glück weiter weg, sonst hätten sie mich erwischt. Die rissen einfach so. Daran hat niemand gesägt. Auf einmal waren sie auseinandergesprengt. Kaum zu fassen, aber wahr.«
    »Das können Sie beschwören?«
    »Sicher.«
    Ich hatte genug gehört, ließ mir für alle Fälle aber ihre Anschrift geben.
    »Kann ich denn jetzt gehen?«
    »Natürlich, Mrs. Fletcher. Sollten wir Fragen haben, kommen wir auf Sie zurück.«
    »Ja, danke.« Sie drehte sich um und durchbrach den Ring der neugierigen Zuhörer. Diese schufen ihr beinahe respektvoll Platz. Keiner hätte sich so konkret ausdrücken können wie sie.
    Um den Fahrer brauchte ich mich nicht zu kümmern. Zwei Kollegen sprachen mit ihm.
    Andere schrieen nach Schadenersatz, weil ihre Autos durch die schlagenden Ketten demoliert worden waren. Um diese Umgebung kümmerte ich mich nicht. Meine Gedanken waren längst auf Wanderschaft gegangen. Die Aussagen der Frau hatte ich als sehr interessant eingestuft. Sie war für mich die wichtigste Zeugin gewesen, denn sie hatte etwas von einem dunkelhaarigen Jungen erzählt, der sich so ungewöhnlich benommen hatte.
    Ich konnte hier unten nicht mehr bleiben und fuhr hoch in mein Büro. Glenda fand ich nicht vor, sie hatte das Vorzimmer verlassen, in dem ich Platz nahm.
    Noch einmal ging ich die Aussagen der Zeugin Wort für Wort durch. Ich hatte sie mir sehr genau gemerkt und dachte vor allen Dingen über die starre Haltung des Jungen nach.
    Starre Haltung, starrer Blick. Wahrscheinlich voller Konzentration. Das wiederum brachte mich auf den fliegenden Wagen, und ich dachte auch noch weiter.
    Es gab Menschen, die es allein durch ihre geistige Kraft schafften, Materie zu bewegen.
    Es war das Phänomen der Telekinese, mit dem ich nicht zum erstenmal konfrontiert wurde.
    Ich hatte schon während der Entdeckung nach einer Lösung gesucht. Jetzt sah ich den schwebenden Wagen aus einem anderen Blickwinkel und wußte auch, daß es nicht nur bei diesem einen Gegenstand bleiben mußte. Wenn jemand die Telekinese so perfekt beherrschte, würde er sie ausspielen, dann war dieses Phänomen des fliegenden Rennwagens wohl nicht mehr als ein Beginn.
    Andere Gegenstände würden möglicherweise folgen und sich auch nicht immer so harmlos verhalten wie der Wagen. Wenn ich tatsächlich Cigams Fratze gesehen hatte, dann stand uns ein verdammt harter Kampf bevor.
    Cigam war zwar nicht der Teufel, aber er war sein Produkt. Er bestand aus reiner Magie. Wer seine Kräfte einzuschätzen versuchte, der konnte beide durchaus auf eine Stufe stellen.
    Wieso Cigam? Was hatte er vor?
    Wenn ich mich nicht irrte, dann hatte ihn der Teufel erschaffen, um ein Gegengewicht zu dem Supervampir Will Mallmann zu bekommen, der

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