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0711 - Die Psycho-Bombe

0711 - Die Psycho-Bombe

Titel: 0711 - Die Psycho-Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich, als er in der Halle stehenblieb und dabei etwas von dem aufnahm, was sie ausströmte.
    Nein, es war kein normales Haus. Das würde Suko auf keinen Fall unterschreiben.
    Die Wände strahlten etwas aus, daß er so ohne weiteres nicht fassen konnte.
    Er hatte das Gefühl, in einer großen Grabkammer zu sein, in der eine Kraft lauerte, die ihm nicht geheuer war, die er jedoch als stark bezeichnete, und er spürte auch, wie sich eine Gänsehaut auf seinem Rücken bildete. Das lag nicht allein an der Kühle, die sich zwischen den Mauern breit gemacht hatte, es war viel mehr das Gefühl, etwas Schreckliches zu ahnen und nicht dagegen ankämpfen zu können.
    Suko vermißte die Einrichtung.
    Da lag kein Teppich auf dem Boden, da stand kein Möbelstück. Weder ein Stuhl, ein Tisch, noch ein Sessel. Alles war so glatt und so verflucht abweisend.
    Er schaute sich mit den Augen eines Kindes um, sein Verstand aber arbeitete wie der eines Erwachsenen.
    Nicos Schritte klangen sehr laut, als er sich auf den Weg machte und auf Suko zuschlenderte. Neben ihm bleib er stehen und schaute, ebenso wie Suko, gegen die hohe, graue Decke, die auf den Chinesen wie eine gewaltige Kuppel wirkte, als würde diese den Abschluß eines finsteren Teufelsdoms bilden.
    Zur linken Seite hin lagen die Fenster. Nicht sehr groß, aber sie verteilten sich in unterschiedlicher Höhe innerhalb des Mauerwerks und begleiteten die Treppe.
    Durch den Schmutz auf den Scheiben wirkte auch das Licht wie ein trüber Abklatsch.
    Es war eine bedrückende, unheimliche Atmosphäre, in der sich niemand wohl fühlen konnte.
    Da sich Nico auch nicht bewegte, lastete die Stille wie ein dumpfer Druck über den Köpfen. Auch aus den Wänden strömte ein ungewöhnlicher Geruch, eine Mischung aus Schimmel und Moder.
    Angeblich sollte hier der Teufel gehaust haben. Zu spüren war davon nichts mehr.
    Suko drehte den Kopf. Er schaute in ein grinsendes Gesicht. Nico fragte: »Gefällt es dir hier?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Du wirst dich aber dran gewöhnen müssen«, flüsterte er. Bei jedem Wort klopfte er mit der Zeigefingerspitze auf die rechte Schulter. »Es ist dein neues Zuhause.«
    Suko schüttelte den Kopf.
    »Wenn du nicht willst«, sagte Nico, »muß ich dir erklären, daß du unser Gefangener bist.«
    »Unser?« fragte Suko sofort. »Beziehst du da den Teufel mit ein? Oder eine andere Person.«
    »Du wirst sie sehen. Sie ist hier.« Nico flüsterte rauh und rieb seine Hände. »Sie ist wirklich nicht weit entfernt. Sie hat auf uns gelauert, verstehst du? Sie hat uns längst gesehen, denn ihre Augen sind einfach überall.«
    »Du kannst sie ja rufen!«
    »Nein, das brauche ich nicht.« Nico hob eine Hand und streckte den Finger hoch. »Hörst du sie nicht? Hörst du nicht die Schrittgeräusche, die von oben kommen?«
    Es gab nur eine Richtung, in die Suko schauen konnte. Er richtete seine Augen auf die Treppe. Tatsächlich vernahm er ein nervtötendes Knarren, das als Echo hinab in die Halle schwang.
    In diesem Augenblick glaubte der kleine Suko nicht mehr daran, daß es der Teufel war, der sich auf dem Weg zu ihnen befand. Der hätte sich einen anderen Auftritt gegönnt. Es mußte jemand sein, der ihm sehr nahe stand, der stärker war als Nico, den der Teufel praktisch zwischen sich und den Jungen geschaltet hatte.
    Noch war die Person nicht zu sehen. Nur die Echos der Schritte eilten ihr voraus. Und natürlich das Stöhnen und Knarren des alten Holzes, das sich unter dem Gewicht bewegte.
    Sukos Hände waren feucht geworden. Der Film hatte sich zwischen den Stab und die Haut gelegt.
    Deshalb fühlte sich der Gegenstand an, als wäre er mit Schmierseife eingerieben worden.
    Suko sah einen schwachen Schatten!
    Nein, kein Schatten, es war bereits die echte Gestalt, die über die Treppe nach unten kam.
    Ein Monster?
    Er hatte damit gerechnet, doch er sah jemanden mit menschlichen Umrissen. Und doch war es ein Monstrum, denn Menschen bestanden aus Fleisch, Blut, Wasser und Knochen.
    Die Gestalt jedoch nicht.
    Der Teufel hatte sie aus reiner Magie geschaffen!
    ***
    Weil Suko den Stab festhielt, war es ihm möglich, denselben Gedankengang zu führen wie in seinem normalen Leben. Er wußte plötzlich Bescheid, in welch einer Klemme er steckte und wie raffiniert Cigam gehandelt hatte, als er sich an eine Person wie Nico heran gemacht hatte.
    Die konnte er manipulieren, da brauchte er keinen Widerstand zu erwarten.
    Anders bei Suko!
    Er dachte nicht wie ein Kind. In seinem

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