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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geöffnet. Der warme Spätsommerwind quirlte in den Wagen und spielte mit ihren Haaren. Dabei zitterten die weißblonden Spitzen, als hätten sie eine Gänsehaut bekommen.
    Sie lächelte zum erstenmal seit langem. Es lag auch daran, daß sie nicht an die Zukunft dachte, sich dafür an dieser Fahrt erfreute und die Natur genoß, denn sie hielt sich an der Küste.
    James Corall hatte es tatsächlich geschafft, ihr Bewußtsein zu verändern. So trat Sarah Wingate nicht nur fremden Menschen anders und positiver entgegen als früher, sie hatte auch einen anderen Blick für die Umwelt bekommen, erfreute sich an jedem Stück Natur, das sie ausmachen konnte, und dachte daran, daß auch sie mal auf dem Lande, in Maine, gelebt hatte. Um einen Job zu bekommen, war sie dann nach New York gegangen, wo es auch geklappt hatte. Bis sie sich allerdings an die Großstadt gewöhnt hatte, war einige Zeit vergangen, und dann war trotzdem die Einsamkeit groß gewesen.
    Sie rollte weiter.
    Eigentlich hätte sie keine Pause zu machen brauchen.
    Hinein in den Abend, dann die Nacht hindurchfahren, dem Süden entgegen, im Freien schlafen, den Geruch der Wälder einatmen und den des Heus genießen.
    Wunderbar…
    Ein grelles Hupsignal schreckte sie aus ihren Gedanken hoch. Die Sirene schien ihren Kopf sprengen zu wollen. Die junge Frau duckte sich unwillkürlich, und im Innenspiegel sah sie das gewaltige Ungeheuer hinter sich erscheinen.
    Es lief auf vier Rädern und war ein Truck, der zum Überholen angesetzt hatte, aber nicht vorbeikonnte, weil sie ziemlich in der Mitte der Straße fuhr.
    Sie machte Platz, war noch durcheinander und bekam mit, wie ihr der Fahrer einen Vogel zeigte. Der Wagen donnerte vorbei. Die Metallhaut der Ladeabdeckung schimmerte wie flüssiges Silber, und die gewaltigen Räder wühlten Staubwolken in die Höhe.
    Vorbei war es mit ihrer Träumerei. Sie mußte sich jetzt auf andere Dinge konzentrieren. Noch einmal sollte das nicht passieren. Außerdem mußte sie darauf achten, das Ziel nicht zu verpassen.
    Als brutal sah sie die Wirklichkeit an. Ein Traum war zerstört worden.
    Plötzlich fand sie die Umgebung nicht mehr als so toll und schön, sie dachte daran, daß ihr Mentor sie auf einem Friedhof treffen wollte und nicht in seinem Haus.
    Weshalb auf einem Friedhof?
    Bisher hatte sie darüber noch nicht nachgedacht, nun aber beschäftigte sie sich mit diesem Thema, das ihr Furcht einjagte, weil sie es nicht überblicken konnte.
    Die Mumie fiel ihr wieder ein. Sie war zu einem Killer geworden, und sie konnte sich den Grund nicht erklären. Sarah Wingate wollte auch nicht akzeptieren, daß James Corall etwas damit zu tun haben könnte. Dieser Mann, der ihr so viel Wertvolles mit auf den Weg gegeben hatte, durfte doch nicht schlecht sein.
    Aber die Morde redeten für sich.
    Sie zitterte, fing wieder an zu schwitzen und hätte beinahe die kleine Abfahrt verpaßt.
    Danach ging es ihr etwas besser, weil sie eben die Vertrautheit der Umgebung sah. Eine schon parkähnliche Landschaft, wo die Häuser auf großen Grundstücken standen, von Bäumen geschützt wurden, die sich im Sonnenlicht badeten.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis die graue Mauer erschien. Sie umgrenzte den Friedhof, ein ziemlich großes Gelände, mit alten Gräbern, Grabsteinen und dichtem Bewuchs.
    Wenn sich Sarah recht erinnerte, existierte sogar ein Parkplatz dort, wo einmal der Eingang gewesen war.
    Sie mußte einmal abbiegen, durch eine enge Nebenstraße rollen, die wegen der dicht wachsenden Bäume wie ein großer Tunnel wirkte, und sah schließlich das Tor, das aus verrosteten Gittern bestand, aber nicht verschlossen war.
    Die junge Frau stellte den Wagen ab, stieg aus und war für einen Moment von der Stille überrascht.
    Hier rührte sich nichts. Sie konnte dem Summen der Mücken lauschen, das war auch alles.
    Spinnennetze hingen zwischen den Zweigen. Ihre feinen Fäden schimmerten silbrig im Licht der Sonnenstrahlen. Nicht weit entfernt stand ein alter Lieferwagen, von dem die Räder abmontiert waren. Der Staub bedeckte Karosserie und Scheiben wie eine dicke Schicht.
    Sarah Wingate schritt auf das Tor zu. Friedhöfe hatten ihr schon als Kind Furcht eingejagt, und sie konnte nicht behaupten, daß sich dies geändert hatte.
    Auch diesen mochte sie nicht. Vielleicht weil er so alt war und er nicht mehr besucht wurde.
    Sie blieb vor dem Tor stehen. Das verrostete Eisen roch. Sie mußte schlucken.
    Als sie am Tor entlang zur Seite ging, entdeckte sie auch

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