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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüchtenden Person schlagen, aber wieder schaffte Sarah es, dem Untier zu entwischen, denn sie drehte sich so schnell herum, daß die Pranke des Monstrums in die Leere drosch.
    Die klaschte gegen die Mauerecke der Gruft, rutschte dort ab und erwischte die Frau trotzdem.
    Eine Pranke hämmerte gegen ihre Seite, erwischte auch den Rücken, und dann spürte sie den Ruck, als sich die Stummelfinger in ihrer leichten Jacke verhakten.
    Sarah wußte selbst nicht, woher sie den Mut nahm, sich noch einmal gegen ihren Todfeind zu stemmen. Sie warf sich dabei nach vorn, bewegte auch ihre Arme, und während des Laufens gelang es ihr, aus der Jacke zu schlüpfen.
    Sie wurde zur Beute der Mumie.
    Sarah aber taumelte weiter. Sie wollte weg von dieser unheimlichen Stätte, wobei sie nicht einmal wußte, in welche Richtung die Flucht besser war.
    Einfach nur weg!
    Erst jetzt, wo sie schneller laufen mußte, da merkte sie, wie rutschig und an manchen Stellen auch glatt der Untergrund war. Die Kiesschicht war feucht geworden, ihre Sohlen zu glatt, denn sie hatte die bequemen, weichen, fast absatzlosen Schuhe angezogen.
    Sie mußte weg.
    Keuchen begleitete das Knirschen der Schritte. Die Angst verlieh ihr Kräfte, die sie sich nie zugetraut hätte.
    Aber sie hatte den Überblick verloren. Irgendwann mußte sie stehenbleiben und zu Atem kommen, denn die Luft in ihrer Umgebung war einfach widerlich.
    Heiß, schwül und feucht, erinnerte an einen Panzer, den sie kaum durchbrechen konnte.
    Die Umgebung nahm sie noch nicht wahr, der Schleier vor ihren Augen war eine Folge der Anstrengung gewesen. Wie eine Betrunkene taumelte sie durch das grünliche, schattenhafte und dennoch irgendwo auch klare Licht unter den Bäumen.
    Ihr Magen revoltierte, und sie hätte sich am liebsten übergeben.
    Mit ausgestreckten Armen lief sie wie eine Blinde die Umgebung ab und fand schließlich eine Stütze.
    Es war der reine Zufall, daß sie von einem Grabstein gebremst wurde.
    Sie wuchtete ihre Hände darauf und spürte unter den Handflächen die feuchte Schicht aus Moos und Algen.
    Es war ein schlichter Grabstein, ein Rechteck, das oben abgerundet war.
    Zu ihm gehörten noch weitere Steine, die alle zusammen ein kleines Feld bildeten.
    Vielleicht lagen hier nur Menschen, die zu einer Familie oder Sippe gehörten. Sosehr sie sich ansonsten vor den Grabsteinen gefürchtet hatte, so stark begrüßte sie diese nun als ihre Retter. Es tat so unwahrscheinlich gut, hier stehenzubleiben und sich zu erholen. Die Gefahr lag soweit zurück, sie schien gar nicht mehr wahr zu sein.
    Und doch war sie da.
    Zuerst nicht zu sehen, aber zu hören. Da knackten die Zweige, da brachen kleinere Äste, es raschelten auch Blätter, und sie hob plötzlich ihren Kopf an.
    War die Gefahr über ihr…?
    Sie dachte wieder daran, daß die Mumie fliegen konnte. Es würde ihr also nichts ausmachen, sich über den Bäumen in der Luft zu bewegen und das Opfer zu suchen.
    Sarah ließ den Grabstein los und ging zurück. Den Kopf hatte sie dabei in den Nacken gelegt, schielte gegen das Laub der Bäume und atmete stoßweise durch die Nase.
    War da etwas?
    Die Geräusche hörte sie nicht mehr. In ihrer unmittelbaren Umgebung bewegten sich die Blätter.
    Plötzlich gefiel ihr dieser Fluchtpunkt nicht mehr. Sie mußte weg, woanders hin, vor allen Dingen den unheimlichen Friedhof verlassen, der von einem Killer beherrscht wurde.
    Sarah schaute in die Runde.
    Nicht zu Boden, sondern den Blick erhoben, so daß er das Geäst der Bäume streifte.
    Blätter bewegten sich zitternd, gaukelten ihr seltsame Figuren vor, bildeten unheimliche Gestalten, die stumm und kalt auf sie niederstarrten.
    Unheimlich war es ihr…
    Sie ging zurück.
    Sie drehte sich weiter.
    Und sie sah zwischen den Blättern schräg vor ihr das starre, graubraune Gesicht.
    Das bildete sie sich nicht ein, denn es war so verdammt echt. Dort hockte die Mumie, nur nicht mehr sehr lange, denn plötzlich bewegten sich die Blätter.
    Einige von ihnen fielen.
    Und mit ihnen kam die Mumie!
    Wieder hatte Sarah Wingate Glück. Sie stand günstig, relativ weit entfernt, und sie hatte noch die Zeit, um zu verschwinden. Als die Mumie aufprallte und der weiche Boden unter dem Druck dumpf erzitterte, rannte Sarah Wingate schreiend davon…
    ***
    Ich hatte Abe Douglas das Steuer überlassen und es mir auf dem Beifahrersitz bequem gemacht. Manhattan war vollgestopft, nichts Neues für mich, das kannte ich aus London.
    Besser lief es in Staten Island, wo

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