Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
entgegen. »Sei bitte nicht feige, Mädchen. Du weißt, daß ich an allem Neuen interessiert bin. Und gerade an diesen esoterischen Dingen habe ich in der letzten Zeit Gefallen gefunden. Ich habe es auch mit in meine Arbeiten eingebracht und…«
    Sie kam auf ihn zu, stellte ihr Glas ab und sagte nur: »Später, Larry, okay?«
    »Wann später?«
    »Vielleicht morgen.«
    »Das ist auch nicht gut.«
    »Doch, Larry. So lange wirst du dich noch gedulden müssen.«
    Er breitete die Arme mit den müden Bewegungen eines Angesäuselten aus. »Immer ich, immer nur ich. Aber was soll ich machen? Ich kann nichts dagegen tun.«
    »Sehr richtig.«
    Er stieß seine Luft schnaufend durch die Nasenlöcher aus. »Weshalb bist du denn dann zu mir gekommen?«
    »Ich wollte nur telefonieren.«
    »Hast du denn kein Telefon?«
    »Das schon, Larry, aber der Eindringling hat es in einem Anfall von Wut zerstört.«
    »Ja, das ist dumm.«
    »Darf ich denn?«
    »Sicher, bitte…« Er streckte den Arm aus. »Ich habe heute meinen großzügigen Tag.«
    »Danke.«
    Sie ging hin und baute sich so auf, daß Larry die Nummer, die sie wählte, nicht sehen konnte. Zudem hatte er andere Sorgen. Er kramte in seinen LP's herum, um eine Scheibe von Elton John zu finden.
    Sarah Wingate mußte warten, bevor der andere Teilnehmer abnahm.
    Dann aber hörte sie seine Stimme und zuckte wie elektrisiert zusammen.
    Diese weiche Stimme, die so beruhigen konnte, die es schaffte, mit Worten die Menschen zu leiten und zu beeinflussen, gefiel ihr.
    »Ja…«
    »Ich bin es, Sarah.«
    Pause, erstmal nichts. Fast schon erschreckend oder überraschend, als hätte er mit ihr nun beim besten Willen nicht gerechnet. Dann hörte sie das Räuspern. »Von wo rufst du an?«
    »Ist das so wichtig?«
    »Nein.« Er lachte sonor. »Eigentlich nicht. Aber was kann ich für dich tun?«
    »Ich möchte dich warnen, James.«
    »Oh, das hört sich schlimm an.« Dem Klang seiner Stimme nach zu urteilen, nahm er die Warnung nicht ernst. »Muß ich denn jetzt zittern, meine Liebe?«
    »Das weiß ich nicht, aber ich habe um mein Leben gezittert, denn es ist etwas Fürchterliches passiert.« In Erinnerung an den Angriff der Mumie atmete sie heftig.
    »So? Was denn?« Coralls Stimme klang nicht mehr verbindlich. Sie hatte einen lauernden und harten Unterton bekommen. »Bitte, berichte alles, meine Tochter.«
    »Deshalb rufe ich ja an.«
    Sarah Wingate nahm kein Blatt vor den Mund. Sie redete sich alles von der Seele, erzählte vom Verhör der beiden Polizisten und daß sich diese Männer auch bei ihm, James Corall, umschauen wollten, weil sie ihn in Verdacht hatten.
    »Das finde ich aber super, daß du mich angerufen hast, meine Liebe.«
    »Es… es war doch selbstverständlich.«
    »Ja, finde ich auch. Ich hoffe zudem, daß all meine Schüler so reagieren.«
    »Wenn ich heute abend komme, dann…«
    »Moment, Sarah, soweit sind wir noch nicht. Du kannst natürlich gern kommen, aber ich erwarte dich woanders.«
    »Ja… ahm… wo denn?«
    »Auf dem alten Friedhof in der Nähe.«
    Sie schluckte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Im Hintergrund sang Elton John. Seine Stimme schien für sie unendlich weit entfernt zu sein.
    »Hörst du noch zu?«
    »Ja.«
    »Du kennst den Friedhof?«
    »Sicher, aber…«
    »Ich weiß, daß er vielen Menschen nicht geheuer ist. Das aber sollte dich nicht davon abhalten, ihn zu betreten, denn ich werde dort auf dich warten. Da brauchst du keine Angst zu haben. Es gibt da eine bestimmte Stelle, wo ich sein werde.«
    »Ein Grab?«
    »Ja, ein sehr großes, ein kleines Mausoleum. Du kannst es nicht verfehlen.«
    »Muß ich denn hinein?«
    »Das Gittertor wird nicht verschlossen sein. Ich erwarte dich so schnell wie möglich dort. Da können wir in Ruhe alles bereden. Und zu keinem ein Wort. Verstanden?«
    »Natürlich.«
    »Dann bis später«, flüsterte er und legte auf.
    Sarah Wingate aber floß ein kalter Schauer über den Rücken…
    Sie war zwar nicht mit den Nerven am Ende, aber doch heilfroh, den Verkehr Manhattans hinter sich gelassen zu haben, denn jenseits der Verranzano Narrows Bridge ging es ihr besser.
    Sie rollte durch Staten Island in Richtung Süden. Rechts von ihr, im Westen, hatte die Sonne eine tiefe Färbung bekommen, schickte ihre Strahlen durch das Seitenfenster des Toyota und rötete auch das Wasser der Lower Bay, so daß es aussah wie eine künstliche Filmlandschaft, auf der sich die Boote und Schiffe bewegten.
    Sarah Wingate hatte das Schiebedach

Weitere Kostenlose Bücher