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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angestellt. Er muß etwas erfahren haben, sonst hätte er mich nicht angerufen. Oder wie denkst du darüber?«
    »Auf keine Fall anders. Deshalb bin ich ja hier.«
    »Okay, dann laß uns gehen.« Es gab nur eine Tür. Einen Namen lasen wir nicht. Das Holz war glatt wie die Haut eines Babies. Abe Douglas klopfte. Er tat es nicht nur einmal, sondern mehrere Male hintereinander.
    Aber auch da bekam er keine Antwort. »Es muß hier sein, John!« Ich hatte bereits meine Hand um den Knauf gelegt und drehte ihn nach links.
    Die Tür schwang auf. Kaum war der Spalt entstanden, da bekam ich das Gefühl, würgen zu müssen, denn ich kannte den Geruch genau, der mir in die Nase gestiegen war.
    Dem G-man erging es kaum anders. Nur daß er dabei einen Fluch durch die Lippen zischte.
    Wir waren trotzdem vorsichtig, als wir den großen Raum betraten. Wie zwei dritte Augen glotzten die Mündungen der Waffen in die Leere hinein.
    Es war ein Büro oder eine Wohnung, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Aber das spielte keine Rolle. Etwas anderes war viel wichtiger. Ein dunkelhaariger Mann, der ein weißes Hemd und eine weiße Hose trug, lag auf einem ebenfalls hellen Teppich.
    Nur war von dessen Grundfarbe nicht mehr viel zu sehen, weil das Blut des Toten sie völlig bedeckt hatte.
    Sherman, der Tote, mußte eine Begegnung mit dem Killer gehabt haben und auf schreckliche Art und Weise von ihm umgebracht worden sein.
    Und er hatte es nicht einmal geschafft, sich zu wehren.
    Das Schlimmste aber sahen wir, als wir neben dem Toten standen. Ihm fehlte das Herz!
    ***
    Es stand eine beklemmende Stille zwischen uns. Die Luft schien mit dem Hauch des Todes angefüllt worden zu sein, und nur aus einer sehr weiten Entfernung hörten wir das rhythmische Wummern der Musik. Ich hatte das Gefühl, als wären Stunden vergangen, das Zimmer erinnerte mich dabei an eine Insel im All. »Was sagst du John?« Abe sprach mich an, und seine Stimme klang irgendwie klebrig, als hätte die Zunge große Mühe, sich beim Sprechen vom Gaumen zu lösen.
    »Das Herz fehlt.« Ich gab die Antwort wie ein Automat. Auf mir schien ein hohes Gewicht zu lasten. Im Hals war ich trocken wie ein Stück Sahara. »Ja, das sehe ich.«
    »War das bei den anderen Opfern auch so?«
    Douglas ließ sich mit einer Antwort Zeit. Zuerst ging er um den Toten herum und wischte seine Handflächen an den Hosenbeinen ab. »Nein, bei den anderen war das nicht. Jedenfalls habe ich nichts davon gehört. Ich hätte es natürlich gewußt, wenn es so gewesen wäre. Ja, das hätte man mir sagen müssen.« Er sprach mehr zu sich selbst. Dann strich er über sein blondes Haar und fluchte leise.
    »Ägypten«, sagte ich, »das hier deutet auf eine altägyptische Magie hin. Und wenn ich ehrlich sein soll, paßt es auch zu den Morden der Mumie. Hört sich zwar schlimm an, ist aber leider so. Ich gehe jetzt davon aus, daß es eine Mumie gewesen ist.«
    »Das sagte ich doch.«
    »Gesehen hast du es nicht. Und die. Aussagen der Zeugen waren ebenfalls nicht hundertprozentig verläßlich.«
    Abe hatte sich gebückt und berührte eine Stelle am Arm des Toten.
    Dabei war es nicht einfach, einen nicht blutverschmierten Fleck zu finden. So schlimm hatte der Killer gewütet.
    Sehr rasch zuckte seine Hand wieder zurück. Er schaute zu mir hoch.
    »Die Haut ist noch warm«, flüsterte er. »Der Killer kann noch nicht lange weg sein. Eigentlich hätten wir ihn sehen müssen. Einen zweiten Ausgang kann ich nicht entdecken.«
    Da hatte er recht. Überhaupt war dieses Büro mehr als ungewöhnlich und wirkte sehr futuristisch. Daß in diesem Haus einmal eine Fabrik untergebracht worden war, darauf ließ auch der erste Eindruck schließen, denn Sherman hatte das beste aus diesem Raum gemacht und nur teilweise eine Zwischendecke einziehen lassen. Es war praktisch eine schwebende Decke, in der Mitte frei. Zur Decke hoch führten Metalltreppen, deren Stufen mit Gitterrosten versehen waren. Die Wände zeigten einen hellen Anstrich, der allerdings leicht betongrau schimmerte. Moderne Lampen waren gut verteilt, einige Bilder waren in Wechselrahmen untergebracht, und der Steinboden zeigte einen ebenfalls leicht mattgrauen Glanz.
    Ein ungewöhnliches Büro, in der der schwarze Schreibtisch besonders auffiel, weil seine Form nicht viereckig, sondern geschwungen war und Ähnlichkeit mit einer Niere aufwies.
    Die Stühle für Besucher hätten auch in das Museum für Modern Art gepaßt.
    Ihre dreieckigen Rückenlehnen

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