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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei ihm. Er ist der Schlüssel, Tanner, glauben Sie mir.«
    »Der ist aber tot.«
    »Stimmt. Ich bin allerdings der Ansicht, daß er uns trotzdem noch Hinweise geben könnte. Ich denke da an die Ergebnisse, die bei einer gründlichen Untersuchung der Leiche zutage treten werden.«
    »Glaubst du daran?« Tanner war skeptisch.
    »Ja, es ist die einzige Chance, die ich habe.«
    »Nicht sein Umfeld.«
    »Auch das«, gab ich zu. »Aber ich habe live erlebt, wie Robert T. Eisner umkam. Ich sah das Blut und die Masse aus seinem Mund strömen. Es war kaum zu fassen, es war widerlich. Ich habe da als Zuschauer wie in einer tiefen Erstarrung gesessen und…«
    »Das war Blut, John. Normales Blut.«
    »Und das andere?«
    »Lassen wir untersuchen.«
    »Es war kein Eiter, Tanner, das glaube ich nicht. Auch wenn es eine Ähnlichkeit aufwies.«
    »Okay, was war es dann?«
    Ich räusperte mich. »Darüber habe ich nachgedacht und bin eigentlich nur zu einem Ergebnis gekommen. Sehr hell sah das Zeug aus. Es war auch nicht so dick wie Eiter, sondern dünnflüssiger. Ich bin fast der Meinung, daß dieser Mann Plasma ausgestoßen hat. Verstehst du? Altes oder neues Plasma…«
    Tanner ging einen Schritt zurück. Wieder hatte er einen Blick bekommen, als wollte er an meinem Verstand zweifeln. »Das kann doch nicht sein, John.«
    »Wieso nicht?«
    Er ballte die Rechte zur Faust, ließ aber einen Daumen oben. »Verdammt, das packe ich nicht. Plasma ist doch feinstofflich oder so ähnlich. Du hast mir mal gesagt, daß Geister oder ähnliche komische Wesen daraus bestehen.«
    »In etwa.«
    Tanner tippte mit dem Zeigefinger gegen seine Stirn und drehte auf der Haut einen Kreis. »Wenn das stimmt, mein Lieber, dann müßte ja in diesem Körper ein zweiter gesteckt haben. Oder irre ich mich da?«
    »Du irrst dich nicht.«
    »Zwei Körper in einem?«
    »Das ist zumindest eine meiner Theorien.«
    Tanner raufte sich nicht die Haare, sondern zerbeulte seinen Hut, wobei er ihn auf dem Kopf behielt.
    »Wenn ich dich ja nicht kennen würde, Geisterjäger, hätte ich dir jetzt etwas anderes gesagt. Aber so will ich es mal hinnehmen. Kommen wir von der Theorie zur Praxis. Wie sieht es denn jetzt weiterhin aus?«
    »Was meinst du?«
    »Willst du bei, der Untersuchung dabei bleiben?«
    »Ja, das will ich. Ich fahre hinter euch her zu Scotland Yard. Der Tote soll dort untersucht werden. Wir haben die bessere Ausrüstung für diese Dinge.«
    »Damit bin ich voll und ganz einverstanden, John.«
    »Dann können wir, nicht?«
    »Ja, in einigen Minuten.«
    Als Tanner ging, drehte auch ich mich ab. Mich hielt hier nichts mehr. In diesem Studio war der Fall in die zweite Phase eingetreten, ich war gespannt darauf, wie die dritte aussehen würde.
    Ein wenig aber fürchtete ich mich davor. Denn wer als Henker des Schwarzen Tods fungiert hatte, der mußte praktisch so grausam sein wie er…
    ***
    Der Leichenwagen war mit drei Leuten besetzt!
    Einmal der Fahrer, dann die beiden Träger, die den Sarg hineingeschoben hatten und auf dem Laderaum hockten, um den Toten bis zu seinem nächsten Ziel zu begleiten.
    Die schmale Kiste war an ihrer Unterseite so angelegt, daß sie auf die Schiene paßte, die als Halt für diesen sperrigen Gegenstand diente.
    Die Träger flankierten den Sarg und hockten auf zwei kleinen schmalen Bänken.
    Glücklich sahen sie nicht aus, aber sie kannten ein Mittel, um gegen dieses Elend anzukämpfen, das sie Tag für Tag sahen. Das Mittel war flüssig und auf den Namen Gin getauft.
    Jeder trug eine Flasche bei sich. Spencer Garlett, dunkelhäutig und schon fast sechzig, die größere Flasche, während sich Raff Soones mit einem Flachmann zufriedengab.
    Beide arbeiteten auch als Leichenwäscher und waren froh, überhaupt einen Job zu haben.
    Soones nahm einen Schluck, als der Wagen anfuhr. Durch den Ruck stieß er noch mit der Öffnung gegen seine Zähne und verschluckte sich zudem. Hustend spuckte er einen Teil des Gins wieder aus.
    Auf dem Sargdeckel bildete sich ein Tropfenmuster.
    »Kannst du nicht mehr richtig saufen?« brummte Garlett.
    »Leck mich.«
    »He, was ist mit dir?«
    Soones strich sein langes Haar zurück. Es lag auf seinem Kopf wie schwarze, dicht zusammengelegte Fettstreifen. Er war sauer an diesem Tag, es hatte bei seiner Frau Ärger gegeben, und das Wetter ging ihm auch auf die Nerven. Nichts paßte so recht mehr zusammen.
    »Ich habe keine Bock mehr.«
    Der Ältere lachte. »Kann ich verstehen. Das heute ist die letzte

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