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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es bereits zu einem Chaos gekommen war, weil zahlreiche Fahrzeuge gestoppt wurden.
    Jeder wollte etwas sehen, aber die meisten sahen nur den brennenden Wagen, dessen Feuerzungen von dicken, trägen, stinkenden, schwarzen Rauchschwaden umhüllt waren.
    Ich mußte den Henker stellen. Er durfte nicht entwischen und noch mehr Unheil anrichten.
    Wir befanden uns in einer verdammt belebten Gegend. London hat viele Parks aufzuweisen. Ausgerechnet hier war keiner in der Nähe. Dafür Häuser mit Geschäften, Einfahrten, vielen Menschen.
    Zahlreiche Hinterhöfe, Dächer, Leitern, einfach alles, was man sich vorstellen konnte und dem Henker gelegen kommen mußte.
    Auch auf dem Gehsteig waren die Passanten stehengeblieben und schauten sich um. Sie hatten noch nichts überrissen, es war alles einfach zu schnell gegangen.
    Der Fahrer hatte sich wieder aufgerappelt und torkelte auf mich zu. Er sah so bleich aus wie ein Zombie und winkte mit beiden Händen. »Alarmieren Sie einen Krankenwagen!« fuhr ich ihn an.
    »Aber…«
    »Machen Sie schon, verdammt!«
    Er nickte, dann war er weg.
    Auch ich blieb nicht. Leider hatte ich nicht gesehen, wohin der Henker gelaufen war, aber es gab mehrere Zeugen, die ihn beobachtet hatten. Sie wiesen auf eine Einfahrt hin, die eine Trennung in die Fassade eines kleinen Kaufhauses schnitt.
    Über der Einfahrt waren beide Gebäude noch miteinander verbunden, aber das interessierte mich nicht. Ich wollte den Henker stellen, huschte in den folgenden Sekunden mit schnellen Schritten in einen Hinterhof hinein, wo zwei Lastwagen neben einer Rampe standen und sich ein Mann schreiend auf dem Boden wälzte. Er hatte seine Hände vor das Gesicht geschlagen, dennoch drang Blut durch den Spalt.
    Ich sprang auf die Rampe.
    Eine breite Tür war geöffnet. Dahinter lag ein Lager. Es gab keine sichtbaren Waren. Alles war in großen Kartons verstaut worden, einige von ihnen waren mannshoch.
    Dann hörte ich den Schrei einer Frau.
    Ich fuhr herum. Die Sicht war mir genommen, ich lief in die Richtung und sah dann die Person. Sie trug einen blauen, glänzenden Kittel und blutete am Arm.
    »Wo ist er?« schrie ich sie an.
    Die Frau erschreckte sich. Sie jammerte und wies nach rechts.
    Ich spurtete los. Wenn ich diesen Henker nicht sehr schnell stellte, ließ er eine Spur von Verletzten oder Toten zurück. Das wollte ich auf keinen Fall riskieren.
    Das Lager war groß, aber zum Glück arbeiteten hier wohl kaum Menschen. Oder sie hatten schon Feierabend.
    Ich ging jetzt langsamer. Mein Atem pumpte aus dem Mund. Ich mußte mich zur Ruhe zwingen und dachte auch daran, daß ich den Henker mit meinen beiden geweihten Silberkugeln nicht hatte stoppen können.
    Er war dagegen resistent.
    Das wiederum trieb mir einen Schauer über den Rücken. Wenn er plötzlich vor mir stand, welche Waffe sollte ich dann einsetzen.
    Mit dem Ärmel wischte ich über meine Stirn und verteilte dort den Schweiß. Ich kam an eine Wand.
    Sie war hell gestrichen, ebenso hell wie der Boden.
    Und bei ihm entdeckte ich in dem grauen Beton die kreisrunde Öffnung.
    Verdammt, das war ein Gully, ein Einstieg in die Unterwelt und damit der ideale Fluchtweg!
    Ich war stehengeblieben und hatte das Gefühl, mich in einer Waschküche zu befinden. Es lag an der Luft, sie war stickig, zudem auch überheizt. Hinzu kamen noch meine Nervosität und Aggressivität.
    Ich war darauf gefaßt, sofort zu reagieren und auch blitzschnell zu schießen.
    Nur sah ich kein Ziel.
    War der Henker tatsächlich durch den Gully in die Unterwelt der Abwasserkanäle entstiegen, oder diente dieser offene Einstieg nur als Finte und Falle?
    Verstecke gab es genug. Ich rechnete auch damit, aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden, denn hinter den hohen Kartons konnte er lauern, ohne daß es auffiel.
    Nein, es war der Gully. Ich hatte mich einfach dafür entschieden. Um den Deckel ging ich herum.
    Ich schaute mir auch seinen Rand an, der ziemlich verklebt aussah. Ein Zeichen dafür, daß er kaum in die Höhe gehoben wurde.
    Also doch hinunter.
    Die Leiter war an der Innenmauer befestigt. Eisenstufen, die in die Tiefe führten.
    Ich leuchtete sie mit der Lampe an und entdeckte auch die blanken Stellen, die vom Rost befreit worden waren, weil dort jemand seine Füße aufgesetzt hatte.
    Das war der Weg und kein anderer.
    Auch wenn es mir schwerfiel, ich mußte ihn nehmen. Ab jetzt konnte ich mir nur selbst die Daumen drücken…
    ***
    »Es ist falsch von dir«, sagte der Eiserne Engel, als er

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