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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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romantisches Schloß war es beinahe, mit vielen Türmen, Giebeln und Erkern.
    Die Gänge waren lang und düster, die Räume hoch und antik eingerichtet.
    In der großen Halle mit den weißen Marmorsäulen begegnete Jeffrey Parker der hübschen Tochter des Schriftstellers. Sie war von einem ganz besonderen Liebreiz, und jedermann fragte sich, woher sie diese schönen, feinen, slawischen Züge hatte, da Vater und Mutter doch waschechte Engländer waren.
    »Ach, Mr. Parker!« sagte Mona und tastete nach ihrem makellos sitzenden brünetten Haar.
    Er blieb stehen.
    »Da war ein Anruf für Sie«, sagte das Mädchen. »Ein Mr. Burt Edwards.«
    Parker tat so, als würde er kurz nachdenken, dann schüttelte er den Kopf. »Ist mir kein Begriff, der Name. Was wollte Edwards?«
    »Keine Ahnung. Er wird heute abend noch mal anrufen.«
    »Vielen Dank, Miss Bordman.«
    Aus dem Salon kam Angie Bordman, wie häufig leicht beschwipst. Sie war Paul Bordmans zweite Frau, aber nicht Monas Mutter. Die erste Ehe des Schriftstellers war wegen »seelischer Grausamkeit« geschieden worden. Angeblich hatte der Schriftsteller seiner ersten Frau zuwenig Geld zur Verfügung gestellt, damit sie ihre persönlichen Bedürfnisse befriedigen konnte. Die Ehe hätte ebensogut wegen unüberwindlicher Abneigung in die Brüche gehen können. Ein Grund war so gut wie der andere. Die Ehe war nach sieben Jahren einfach am Ende gewesen.
    Aber echt verbessert hatte es sich Paul Bordman nicht, als er drei Jahre später Angie heiratete. Ihr Vater war ein Londoner Baulöwe und soff wie ein Loch, und diese schlechte Eigenschaft hatte sich auf Angie vererbt.
    Sie trank oft schon beim Frühstück Sekt, hatte mehrere Entwöhnungskuren hinter sich, die keinen anhaltenden Erfolg brachten, und wenn Bordman anordnete, alle alkoholischen Getränke vor seiner Frau wegzuschließen, schrie und tobte sie so lange, bis er die Anordnung widerrief.
    Wenn sie ihren Alkohol hatte, war sie die friedliebendste Person, die man sich denken kann, und es war unglaublich, daß sie trotz ihres unsoliden Lebenswandels immer noch sehr attraktiv war.
    »Oh, Sie sind es, Mr. Parker«, sagte Angie Bordman. Sie hatte schwarzes Haar und feurige Augen.
    Parker lächelte sie freundlich an.
    »Ich dachte, mein Mann wäre heimgekommen«, sagte die Frau des Schriftstellers.
    »Ist er denn noch nicht zurück?« fragte Parker.
    »Nein. Man wird ihn wohl wieder aufgehalten haben.«
    Parker begab sich in das Arbeitszimmer des Schriftstellers. Er machte Licht in dem großen, holzgetäfelten Raum. Hier gab es nicht nur einen mächtigen Schreibtisch, sondern alles, was nötig war, um einer mehrtägigen Belagerung standzuhalten. Ein Fernsehgerät, eine Stereoanlage, eine lederne Sitzgruppe… Sogar eine Couch stand neben der Hausbar, denn Bordman arbeitete manchmal bis zum Umfallen und war dann zu müde und zu faul, die Treppen hochzusteigen. In solchen Nächten legte er sich dann einfach auf die Couch. Oder auch dann, wenn Angie mal wieder zuviel intus hatte und er ihren Anblick nicht ertragen konnte.
    Ein triumphierendes Glitzern leuchtete in Parkers Augen auf, als er sich umsah.
    Hier würde es bald zu einer revolutionären Veränderung kommen. Mit ihm, dem Doppelgänger, hatte Marbu Einzug gehalten, und es war gut, daß niemand davon wußte.
    ***
    Mr. Silver war beim dritten Milkshake angelangt. Man hätte meinen können, harte Getränke wurden besser zu dem Hünen passen - und er war ihnen auch nicht abgeneigt -, aber seit kurzem bevorzugte er diese Art von Getränken, weil sie süß waren und fruchtig schmeckten.
    Tony Ballard war seit einer halben Stunde überfällig. Das gefiel dem Ex-Dämon nicht. Für gewöhnlich konnte man nach Tony die Uhr stellen.
    Mr. Silver hatte eine Reihe von Adressen abgeklappert, aber nichts Wissenswertes erfahren. Er hoffte, daß sein Freund mehr Glück haben würde.
    Ein Mädchen wollte ihm Gesellschaft leisten. Sie sah aus wie Marilyn Monroe in ihrer besten Zeit, beugte sich vor und gewährte dem Ex-Dämon einen sehenswerten Einblick in ihren Ausschnitt.
    »Na, Großer, so allein?« fragte sie mit rauher Stimme.
    »Ja, und ich gedenke es auch zu bleiben«, antwortete der Hüne.
    »Du weißt nicht, was dir entgeht.«
    Er gab ihr Geld und sagte, sie solle sich einen Freund zum Aufblasen kaufen, dann verließ er das »Black Stork«.
    Es war nicht weit bis zur London Road. Als Mr. Silver dort eintraf, sah er Tony Ballards Rover vor dem Laden des Afrikaexperten stehen, und er

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