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0720 - Teufelsnächte

0720 - Teufelsnächte

Titel: 0720 - Teufelsnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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vormachte. Daran hatte sich bis heute nichts geändert.
    Wenn Pete oder Kenneth dabei gewesen wären, hätte sich die Diskussion etwas anders abgespielt. Das war wohl auch der Grund, aus dem Ian die beiden nicht eingeladen hatte. Vielleicht glaubte er sogar, dass Pete und Kenneth für die Morde verantwortlich waren.
    Blödsinn , dachte Johnny. Wir haben vielleicht unsere Seele verloren, aber keiner von uns ist ein Mörder.
    Zögernd zog er das Handy aus der Innentasche seiner Jacke. Er fühlte sich wie ein Verräter, als seine Finger beinahe von selbst eine Nummer wählten. Ein Freizeichen, dann erklang eine barsche Stimme. »Hallo?«
    Johnny räusperte sich. »Pete, ich bins. Ich muss mit dir reden.«
    Kurz erzählte er, was sich in Ians Haus abgespielt hatte und wurde mit einigen gebrüllten Flüchen belohnt.
    »Sind die wahnsinnig?«, schrie Pete, als ihm wohl keinen weitere Diffamierung mehr einfiel. »Lugosi wird uns alle umlegen!«
    Johnny zündete sich eine Zigarette an. »Deshalb rufe ich dich ja an. Wir müssen verhindern, dass sich dieser Zamorra heute Abend einmischt. Was er und Ian morgen besprechen, ist mir ganz egal. Lugosi taucht erst wieder in einem Jahr auf. Bis dahin fällt uns schon was ein.«
    »Das stimmt schon.« Pete schwieg einen Moment. Johnny hatte plötzlich das ungute Gefühl, dass er etwas vor ihm verbarg.
    »Okay«, hörte er ihn sagen. »Hier ist der Plan…«
    ***
    Zamorra war froh, als er das Hotel wieder erreichte. Drei Tage vor Weihnachten waren die Straßen vollgestopft mit hektischen Menschen, die mehr oder weniger im letzten Moment noch nach Geschenken suchten. Mehrere Geschäfte hatten Sicherheitsleute vor den Türen postiert, die nur so viele Menschen hereinließen, wie die Räumlichkeiten aufnehmen konnten. Das Resultat waren Menschentrauben, von denen die Bürgersteige blockiert wurden und die Zamorra immer wieder zwangen, auf die Straße auszuweichen, wo endlose Autokolonnen hupend durch den morgendlichen Schneeregen zogen.
    Als würde das Einkäufen morgen verboten, dachte Zamorra, während er die Lobby betrat und sich den Schnee aus den Haaren schüttelte. Nach einer fast schlaflosen Nacht war er durch den Anruf eines Polizisten geweckt worden, der sich für die Störung entschuldigte und ihn bat, an einer Besprechung des Sondereinsatzkommandos teilzunehmen. Erst auf dem Weg dorthin war ihm eingefallen, dass er Nicole einen Rückruf versprochen hatte. Den wollte er jetzt nachholen.
    Zamorra betrat sein Zimmer, während er in Gedanken noch halb bei der Besprechung war. Außer der Tatsache, dass Manchester United am zweiten Weihnachtstag zu einem Benefizspiel gegen den FC Liverpool antrat, hatte er kaum etwas erfahren, was er nicht bereits aus den Akten wusste.
    Vier Morde hatte es bisher gegeben an Opfern unterschiedlichen Geschlechts und Alters. Abgesehen von der Brutalität der Verbrechen und den satanischen Symbolen schien es keine Übereinstimmungen zu geben. Die Mitglieder des Einsatzkommandos waren ratlos und frustriert, und nicht wenige fürchteten, dass der Mörder vor Weihnachten noch einmal zuschlagen würde.
    Zamorra ließ sich auf das frisch gemachte Bett fallen und griff nach dem Telefon, an dessen Basisstation ein rotes Licht blinkte. Anscheinend hatte jemand auf den Anrufbeantworter gesprochen.
    Nicole, dachte er und drückte die Tastenkombination, die das Gerät aktivierte.
    »Professor Zamorra«, sagte eine männliche Stimme mit nordenglischem Dialekt. »Mein Name ist Ian Pritchard. Sie kennen mich nicht, aber es ist wirklich wichtig, dass ich mich so schnell wie möglich mit ihnen treffe. Bitte rufen Sie mich zurück.«
    Er nannte eine Telefonnummer, die Zamorra auf dem Notizblock des Hotels notierte, bevor er den Anrufbeantworter abschaltete. Der Name Ian Pritchard kam ihm bekannt vor, nur einordnen konnte er ihn spontan nicht.
    Pritchard kann warten, entschied er und wählte die Nummer von Château Montagne. Er hörte gerade das Klicken, mit dem sich die Auslandsleitung aufbaute, da klopfte es auch schon an der Tür. Kopfschüttelnd beendete Zamorra die Verbindung und stand auf. Er hatte den Eindruck, dass es eine Verschwörung gab, die seinen Rückruf unbedingt verhindern wollte.
    »Guten Morgen«, sagte Timble, als er die Tür aufzog. Der Inspector hatte tiefe Ringe unter den Augen und schien in seinem Anzug geschlafen zu haben. Der dunkelhäutige Mann neben ihm war etwa im gleichen Alter, wirkte jedoch weniger verbraucht.
    »Das ist Detective

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