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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tun?« fragte er nach einer Pause. Er atmete tief ein. »Ich habe mich über Vampire kundig gemacht. Ich habe viel gelesen, ich weiß irgendwo auch Bescheid, und ich möchte Sie fragen, ob Sie es verantworten können, daß Helga als Untote auch weiterhin herumgeistert?«
    »Das kann ich nicht.«
    »Gut, gut«, sagte er, »das habe ich alles schon verstanden. Da bin ich Ihnen auch dankbar. Werden Sie es denn übernehmen?«
    »Das verspreche ich Ihnen.«
    Er weinte plötzlich. Verdammt noch mal, auch ich bekam eine Gänsehaut. »Wir waren noch nicht lange zusammen, als es passierte. Es war wie ein brutaler Schlag ins Genick. Ich habe immer noch Hoffnung gehabt, jetzt nicht mehr, und ich sehe auch ein, daß sie etwas unternehmen müssen, verstehen Sie?«
    »Natürlich.«
    »Geben Sie mir dann Bescheid?«
    »Ich verspreche es Ihnen.«
    »Bitte, die Hand darauf!«
    Ich umfaßte Helmuts Hand. Sie fühlte sich kalt an, gleichzeitig war sie schweißfeucht. Ich konnte mir vorstellen, wie es in seinem Innern aussah. Dann bat er mich, ihn allein zu lassen.
    »Frau Sander wird bei Ihnen bleiben.«
    »Ja, das ist gut. Dann habe ich jemand, mit dem ich reden kann. Sie kennt mich schon lange.«
    Ich drehte mich um.
    Frau Sander hatte hinter mir gestanden. Auch sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Mit dem Zipfel eines Taschentuchs trocknete sie ihre Augen. Sie schüttelte den Kopf und flüsterte, daß sie das nicht alles fassen konnte.
    »Ich auch nicht, Frau Sander. Aber ich habe mich daran gewöhnt. Es ist mein Beruf, mit diesen Wesen umzugehen. Ich jage sie, ich muß sie zerstören.«
    »Ist das nicht ein furchtbarer Beruf? Eine schreckliche Aufgabe für Sie?«
    »Ja, stimmt, aber einer muß sie eben tun. Da kann man eben nichts machen. Helmut Stoßflug ist bei Ihnen in guten Händen. Wir werden Sie gleich allein lassen.«
    »Ich werde für Sie beten, Herr Sinclair. Für Sie und für Ihren Kollegen, den Kommissar.«
    »Das kann wohl nicht schaden.«
    Am Eingang entstand Bewegung. Uniformierte betraten den Laden. Sie sollten sich um den Tschechen kümmern. In Handschellen wurde er abgeführt. Noch einmal drehte er sich um.
    Wir schauten uns gegenseitig an.
    Er schüttelte den Kopf und sagte mit leiser Stimme: »Ich weiß nicht, ob Sie es schaffen werden. Ich glaube nicht daran. Sie sind gefährlich und gut ausgebildet.«
    »Damit rechnen wir.«
    Er hob die Schultern und ließ sich abführen.
    Mit einem sehr ernsten Gesicht trat Harry Stahl auf mich zu. »Soll ich dich fragen, John, was das wird?«
    »Ein Höllentrip.«
    »Sei ehrlich. Wie siehst du unsere Chancen?«
    »Ich bin dir gegenüber ehrlich. Die Chancen rechne ich vorher nie aus. Ich lasse alles auf mich zukommen und handele der Situation entsprechend, aus dem Bauch heraus.«
    »Das ist wohl auch gut.«
    »Richtig.«
    Wir verließen den Laden. Draußen empfing uns der kalte Wind. Am Himmel spielte er mit den Wolken, jagte sie vor sich her wie flüchtende Tiere. Auch der Mond war zu sehen. Es sah aus, als hätte jemand ein Loch in den Himmel geschnitten.
    Wir gingen zu Harrys Wagen. »Ich habe den Kollegen gesagt, welche Route wir nehmen. Falls Sie morgen abend noch nichts von uns gehört haben, wird es Uwe Kleist übernehmen, deine und meine Dienststelle zu informieren. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Es war genau richtig.«
    Wir stiegen ein. Harry startete. Er deutete dabei auf die Tankanzeige, deren Nadel auf halbvoll zitterte. »Ich werde sicherheitshalber noch nachfüllen.«
    »Okay.«
    Während wir uns auf den Weg zur Tankstelle machten, dachte ich an die Waffen, die wir bei uns trugen. Auch Harry Stahl besaß mittlerweile eine Silberkugel-Pistole. Ich hatte ihm dazu geraten und ihm die Munition besorgt.
    Dennoch wäre es mir lieber gewesen, noch meinen Freund Suko an der Seite zu wissen. Aber er war in Paris geblieben, hatte sich dorthin zurückgezogen. Wir waren gute Freunde, ich akzeptierte ihn so, wie er war. Jetzt aber ärgerte ich mich über seinen Entschluß. Schloß Rabenberg konnte auch leicht zu einem großen Grab für uns werden…
    ***
    Ein dunkler Wagen jagte durch die Nacht!
    Am Steuer saß Rico. Auf der Ladefläche wälzte sich Helga Stoßflug hin und her. Sie mußten den Fliehkräften Tribut zollen, nahm ihre unfreiwilligen Bewegungen auch hin, denn sie verspürte keine körperlichen Schmerzen beim Aufprall gegen die Wände, doch andere Schmerzen hatten sie schon überkommen.
    In ihrem Innern tobte eine Hölle. Es war die reine Gier

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