Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nach dem Blut eines Menschen, die sie völlig von der Rolle brachte. Sie kam sich vor wie ausgetrocknet, alles in ihr schrie nach Nahrung, aber der Fahrer kannte kein Pardon. Er hielt nicht an, sondern trieb den Wagen auch weiterhin über die Landstraßen in Richtung Südosten, den Bergen entgegen.
    Diesmal hatte er einen Fehler gemacht, und das gab er auch zu. Einen verdammten Fehler, denn er hätte die Typen jagen sollen. Er hätte auf sie schießen können, er hätte sie so überfallen sollen, er hätte seine Hände in ihre Hälse schlagen können…
    Hätte und hätte…
    Nein, er hatte es nicht getan. Es war ihm am einfachsten erschienen, sie zu überfahren, die Körper gegen die Wand zu drücken und sie anschließend zu überrollen.
    Einfach so…
    Die Nacht war düster und windig. Am Himmel spielten sich optische Schauergeschichten ab. Der Wind trieb die Wolken wütend durcheinander, hin und wieder, wenn die Flächen mal frei waren, dann sah er das Glotzauge des Vollmonds. Für ihn und auch für die anderen Blutsauger war er der Große Kraftspender.
    Die Straßen waren oft schmal, sehr kurvig, auch nicht gut geteert oder gepflastert. Es gab Risse und Buckel, über die Rico den VW-Transporter hinwegjagte.
    Die Einsamkeit nahm zu.
    Hin und wieder nur funkelten Lichter in der Dunkelheit, kleine Dörfer, die der Nacht entgegenschliefen.
    Rico dachte über seine Feinde nach. Er wußte, daß es seine Feinde waren, er kannte sie nicht persönlich, aber sie wollten ihm an den Kragen, das stand fest.
    Wenn er nach einer Beschreibung für sie hätte suchen müssen, wäre ihm der Begriff Bluthunde eingefallen. Ja, sie waren Bluthunde, die auf seiner Spur blieben. Sie ließen sich nicht davon abbringen, sie würden ihm folgen, denn sie hatten Sobek.
    Nie hätte der Schwarze damit gerechnet, daß diese Trumpfkarte nicht stechen würde. Es war für ihn auch jetzt noch ein Rätsel, daß sich der schlaue Tscheche so hatte einfangen lassen. Bisher war alles bestens gelaufen, sie hatten ihn ja an allen Aktionen beteiligt, doch auf einmal klappte nichts mehr.
    Sobek würde reden, wenn sie das Verhör verschärften. Er würde ihnen die Spur zum Schloß zeigen.
    Und dann?
    Plötzlich glitt ein böses Lächeln um seine Lippen. Wenn sie das Schloß erreichten, würde er für den nötigen Empfang sorgen. Er hatte die Gefahr genau erkannt und schätzte sie deshalb nicht mehr so schlimm ein, wie sie eigentlich war.
    Sie würden in die Falle laufen, sie sollten auch hineinrennen, und wenn die Nacht vorbei war, konnte er sie in seine Gruppe aufnehmen. So hatte er sich das vorgestellt.
    Aber so einfach würde es nicht werden.
    Irgendwo war und dachte Rico auch realistisch. Er konnte nicht vergessen, daß ihm Helga von einem tödlichen Hauch berichtet hatte, der am Wagen vorbeigestreift war.
    Eine Gefahr…
    Zahlreiche Menschen hatten in der Zwischenzeit den parkenden Wagen passiert, da war Helga nichts aufgefallen. Warum aber ausgerechnet bei den beiden?
    Diese Überlegungen ließen ihm keine Ruhe. Der Schwarze kam zu dem Entschluß, sie zu fragen.
    Die Berge waren dichter an die Straße herangerückt. Tiefe Schatten hüllten die Landschaft ein. Er mußte sie noch zu dieser Finsternis hinzuaddieren.
    Nur wenige Fahrzeuge waren ihm bisher entgegengekommen. Er konnte es riskieren, das Fernlicht einzuschalten. In seiner kalten Helligkeit entdeckte er die kleine Einbuchtung an dir richten Seite.
    Dort steuerte er den Wagen hinein, stellte den Motor ab und genoß eine Stille, die nur sekundenlang blieb, denn dann meldete sich seine Begleiterin von der Ladefläche her.
    Sie trommelte mit den Fäusten gegen die Trennwand und wollte wissen, warum er gestoppt hatte.
    »Ich komme zu dir!« rief er.
    Rico stieg aus. Die kalte Luft umfächerte ihn. Dir Wind brachte den Geruch verfaulten Blattwerks mit. Dann hörte er ein Fahrzeug. Dem Klang nach war es ein Motorrad. Es kam von dir Gegenseite her, rauschte in die Kurve und war vorbei.
    Er öffnete die Hecktür.
    Helga hatte schon darauf gewartet. Geduckt sprang sie aus dem Wagen und schaute sich um. »Wo sind wir?«
    »Auf halber Strecke zum Ziel.« Er strich über sein glatt nach hinten gekämmtes Haar.
    Helga bewegte schnüffelnd ihre Nase. »Kein Blut?« hauchte sie und schleuderte das lange Blondhaar zurück.
    »Nein, noch nicht.«
    Sie trat nahe an ihren Meister heran. »Ich brauche es aber!« stieß sie hervor. »Verdammt noch mal, ich brauche das Blut. Kannst du das nicht verstehen?«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher