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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ein menschlicher Torpedo.
    Sie war auch mein Ziel.
    Ich hechtete in die Lücke, denn eine andere Chance hatte ich nicht. Der verdammte Wagen hätte mich erwischt und gegen die Hauswand gequetscht, wobei meine Knochen leicht zu Brei hätten werden können.
    Lücke oder Wand!
    Ich traf die Lücke und die Wand, denn an der rechten Seite prellte ich mir die Schulter. Aufhalten konnte mich dieser Stoß nicht. Ich wurde in den schmalen Schlauch hineingedrückt, hörte hinter mir das hohe Singen des Automotors, aber auch das Knattern dazwischen und das Scheppern, weil das Fahrzeug mit der Hauswand kollidierte war.
    Ich lag im Dreck, war unverletzt und drückte mich sofort herum, denn ich wollte ihn haben.
    Der Wagen hatte die schmale Einfahrt längst passiert. Den Motor hörte ich auf der Straße hochtourig singen.
    Mein Sprung brachte mir nichts ein. Jemand stoppte mich, weil er sich von hinten her in meine Beine hineinwarf und sich am Stoff der Hose festkrallte.
    Das war Sobek.
    Ich fiel hin, hatte Glück, daß ich mir nicht das Gesicht aufschrammte, während Sobek plötzlich wie ein Ungetüm, auf meinem Rücken hockte und begann, mit den Fäusten auf mich einzuschlagen.
    Ich schüttelte den Tschechen ab.
    Ich hörte ihn wütend fluchen. Diesmal war er gegen die Wand geschrammt und auf Hände und Füße gefallen. Er war sofort wieder auf den Beinen und griff mich an.
    Bevor er meine Hüften umklammern konnte, erwischte ihn ein blitzschneller Uppercut am Kinn. Es war mehr ein Zufallstreffer. Der kleine, bissige Tscheche bekam einen glasigen Blick, seine Hände rutschten ab, und er blieb vor meinen Füßen liegen.
    Das gab mir Gelegenheit, nach dem Transporter Ausschau zu halten. Natürlich war er nicht mehr da. Der Straßenwirrwarr hatte ihn längst verschluckt.
    Ich zerbiß einen Fluch, wandte mich wieder Sobek zu, der so angeschlagen war, daß er mir nicht mehr gefährlich werden konnte. Er hockte auf dem kalten Boden, mit beiden Händen mußte er sich abstützen, um nicht zu fallen. Sein Kinn saß etwas schiefer als sonst, der Blick wirkte wie Glas.
    Ich zerrte ihn hoch.
    Er ließ alles mit sich geschehen und hing schließlich wie eine Puppe in meinem Griff. Sobek war in diesem Fall verdammt wichtig. Er würde uns die Informationen geben, die uns noch fehlten, und er würde reden, das schwor ich mir.
    Was er vor sich hinbrabbelte, verstand ich nicht. Es war mir auch egal, ich wollte ihn nur so schnell wie möglich unter meine Fittiche wissen.
    Die Einfahrt konnten wir beide nicht verlassen, weil sie von einer männlichen Gestalt versperrt wurde.
    Es war Kommissar Stahl, der die Geräusche gehört und es im Laden nicht mehr ausgehalten hatte.
    Auch andere Bewohner waren aufmerksam geworden, standen neugierig in ihren offenen Haustüren oder schauten aus den Fenstern.
    Harrys Blicke wechselten zwischen Sobek und mir hin und her. »Ihr seht nicht mehr gut aus«, stellte er fest.
    Ich hob die Schultern. »Es war verdammt knapp. Die Vampire sind modern geworden. Sie versuchten, uns mit einem Fahrzeug umzubringen, plattmachen, zwischen Auto und Wand.«
    »Ich hörte so etwas.« Harry schaute zurück, wo die Gaffer standen. »Der Motor war ziemlich laut.«
    »VW-Transporter.«
    Harry schaltete schnell. »Mit einer Ladefläche. Hätte da Helmut Stoßflug hingebracht werden sollen?«
    »So sehe ich es.«
    »Warum?«
    Ich deutete auf den noch immer angeschlagenen Sobek. »Das werden wir ihn fragen.«
    Stahl nickte. Er ging auf Sobek zu, der seine Arme anhob. Stahl mußte lachen. »Keine Sorge, mein Lieber, ich werde mich hüten, Sie zu schlagen. Ist nicht meine Art, wissen Sie. Aber über Ihre Freunde werden wir uns noch unterhalten.«
    »Bist du noch immer im Geschäft?«
    »Sicher.«
    »Und wie geht es Helmut?«
    Der Kommissar wiegte den Kopf. »Den Umständen entsprechend, will ich mal sagen. Die Betäubung läßt allmählich nach, und Frau Sander wollte ein Fläschchen mit Riechsalz besorgen. Ob es hilft, weiß ich nicht. Aber da wird uns Sobek auch mehr sagen können.«
    »Was ich hoffe.«
    In der Einfahrt war es zugig. Für den Wind wirkte sie wie ein Kanal. Ich nahm Sobek wieder in den Griff und schob ihn hinaus auf den Gehsteig, wo Harry die Zuschauer zur Seite scheuchte und ihnen klarmachte, daß es überhaupt nichts zu sehen gab.
    Der Tscheche ging etwas schwankend vor mir her. Immer wieder schüttelte er den Kopf, brummelte etwas vor sich hin, daß ich allerdings nicht verstand, weil es in seiner Heimatsprache

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