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073 - Dämonenrache

073 - Dämonenrache

Titel: 073 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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sah. Sein Gesicht nahm einen tadelnden Ausdruck an wie immer, wenn er einen neuen Fall bearbeiten sollte.
    »Haben Sie etwas verändert?«
    »Nur telefoniert. Alles andere habe ich so gelassen, wie es war.«
    Unten waren plötzlich Schritte und Stimmen zu hören, dann tauchte ein Polizist in der Tür zum Arbeitszimmer auf. Bretons Leute waren gekommen.
    Der Polizist wurde bleich im Gesicht, als er den Kopf auf dem Schreibtisch und den blutüberströmten Rumpf dahinter sah. Er würgte, musste gegen die Übelkeit ankämpfen, bevor er hervorpresste: »Den – den Arzt haben wir auch mitgebracht...«
    »Ist der Fotograf schon da?«, fragte Breton über die Schulter.
    »Nein, Monsieur«, antwortete der Beamte. »Er musste erst aus dem Bett geholt werden.«
    »Merde.«
    Breton trat an den Toten und musterte ihn mit professionellem Interesse.
    Copernic beobachtete ihn dabei. Seine Hände wollten nicht aufhören zu zittern, und er war noch immer bleich im Gesicht.
    »Geht Ihnen an die Nieren, was?«, erkundigte sich Breton. Er erwartete keine Antwort. Der Kommissar hatte das Skalpell entdeckt, doch er fasste es nicht an. »Kommen Sie mal rüber, Doc!«
    Ein Mann im weißen Kittel, der eingetreten war, stellte seine Tasche ab.
    »Haben Sie sich auf Enthauptete spezialisiert?«, fragte der ältere Mann. Sein Hals war faltig wie der einer Schildkröte, und er zuckte ständig mit seiner rechten Schulter. In seinem freundlichen Gesicht fiel eine Knollennase auf, die ihn eher wie einen gemütlichen Veterinär in der Bretagne aussehen ließ als wie einen Gerichtsarzt.
    Breton ging nicht darauf ein.
    Der Gerichtsarzt war an den Sessel hinter dem Schreibtisch getreten. »Nehmen Sie mal die Lampe, Breton. Ich kann nichts sehen.«
    Er rückte die Brille auf die Stirn und beugte sich über den Rumpf.
    Breton fasste mit spitzen Fingern die Schreibtischlampe und hob sie hoch.
    »Könnte es sein, Doc, dass er mit diesem Skalpell behandelt wurde?« Er wies mit seinem Kinn in Richtung Schreibtischplatte.
    Doc Rambler folgte mit den Augen der angegebenen Richtung.
    »Ein Skalpell, äh? Ja. Mit Sicherheit. Dieses Instrument wurde benutzt. Wenn es nicht dieses war, dann ein ähnliches. Aber ein Skalpell muss es gewesen sein. Die Wundränder zeigen das ganz deutlich. Der Mann, der das getan hat, kann aber kein Fachmann gewesen sein. Er hatte Schwierigkeiten, die Wirbel zu durchtrennen. Er hat das Messer an der falschen Stelle angesetzt. Das Skalpell müsste jetzt stumpf sein. Er hat damit den Knochen durchschnitten. Fast ein Kraftakt.«
    »Und sonst, Doc?«
    »Ist doch schon eine ganze Menge. Sie werden sich gedulden müssen, bis ich die Untersuchung abgeschlossen habe. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich das heute nicht mehr tun werde. Eigentlich bin ich fertig hier.«
    Kommissar Breton hatte einen Plastikbeutel aus seinem Mantel gezogen. Er schob die Öffnung so unter das Instrument, dass er es nicht berührte, während es in das Behältnis rutschte.
    »Gut, Doc. Schicken Sie mir den Bericht«, bat er, während Dr. Rambler seine Tasche wieder aufnahm und grußlos das Zimmer verließ.
    »Haben Sie das Skalpell wegen der Fingerabdrücke weggesteckt?«, fragte Roland Copernic nach einer Pause.
    »Sicher.«
    »Haben Sie schon eine Meinung über den möglichen Tathergang?«
    »Da bleibt der Fantasie nicht viel Spielraum. Dem Richter wurde der Kopf abgeschnitten. Vorher hat man ihn wahrscheinlich bewusstlos geschlagen.«
    »Der Täter hatte nicht viel Zeit. Zwischen dem Mord und dem Anruf bei mir können höchstens acht Minuten vergangen sein.«
    »Natürlich haben Sie niemanden gesehen, als Sie ins Haus kamen? Sie sahen auch niemanden die Straße hinunterlaufen und sind niemandem begegnet?«
    »Ich hätte es Ihnen sofort gesagt, Breton.«
    »Sie kannten Richter Gautier besser als ich. Haben Sie eine Ahnung, wer ihn auf dem Gewissen haben könnte?«
    »Der Mann, dessen Fingerabdrücke Sie auf dem Skalpell finden werden.«
    »Hoffentlich haben wir die in unserer Sammlung.«
    »Schauen Sie mal unter ›abgelegt‹ nach. Ich habe einen Verdacht.«
    »Und der wäre?«
    »Ich glaube, Sie werden die Fingerabdrücke von Dumarche finden.«
    Pierre Breton schaute den jungen Anwalt strafend an. Wie ein Kind, das man beim Naschen ertappt hat.
    Roland Copernic fügte hinzu: »Ich glaube nicht, dass die Leiche Dumarches noch in der Akademie liegt.«
    »Jetzt reicht es mir, Copernic. Sie müssen übernächtigt sein. Gehen Sie nach Hause. Ich lasse Ihnen eine

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