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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ruhige Szene verwandelte sich in ein Gebilde hektischer, wimmelnder Aktivität, das aus der Ferne Ähnlichkeit mit einem aufgeschreckten Ameisenhaufen hatte.
    Ohne den Blick vom Fenster zu werfen, rief Sylvia: „Ranjit, komm her!"
    Der kleine Mann mit dem Turban nahm die erhobenen Arme herab und kam herbei. Wortlos deutete Sylvia zum Fenster hinaus.
    „Was bedeutet das?" fragte sie.
    Ranjit Singh starrte zum oberen Talausgang hinauf.
    „Da tut sich was!" murmelte er.
    „Das ist untertrieben", bemerkte Sylvia dazu. „Da tut sich eine ganze Menge!"
    „Anscheinend wird die Fertigstellung des Komplexes forciert", mutmaßte der Inder.
    „Ob sie von unseren Plänen Wind bekommen haben ...?"
    „Und uns durch Geschwindigkeit ausstechen wollen? Ich bezweifle das. Wahrscheinlich handelt es sich um die Vorgehensweise, die sie von Anfang an geplant hatten."
    „Auf jeden Fall muß recherchiert werden!" entschied Sylvia.
    Ranjit Singh grinste matt.
    „Es freut mich zu hören, wie du das formulierst. Du meinst nicht etwa, daß wir wieder dort hinausstiefeln und uns die Sache aus der Nähe ansehen sollen, wie?"
    „Genau das meine ich!"
    „Das kannst du mir nicht antun!" jammerte Ranjit. „Du weißt, ich bin ein verläßlicher Kamerad ... aber ... aber..."
    „... aber einer der Mutigsten bist du nicht!" vervollständigte Sylvia lachend den ins Stocken geratenen Satz. „Du bist im Gegenteil ein ganz erbärmlicher Hasenfuß."
    Der Inder machte ein beleidigtes Gesicht.
    „So würde ich es nicht ausdrücken", maulte er.
    „Egal, wie", wehrte Sylvia ab: „Nach Einbruch der Dunkelheit gehen wir rekognoszieren!"
    Ranjit Singh wollte weiter protestieren. Aber er wurde auf höchst überraschende Weise daran gehindert: Der Türwarner ertönte. Ranjit und Sylvia starrten einander fragend an. Sylvia faßte sich als erste.
    „Wir reagieren ganz normal!" zischte sie dem Gefährten zu.
    Sie hastete zu der nächsten Schalttafel und aktivierte das Tür-Video. Draußen auf dem Gang stand ein Mann mittleren Alters, an dem weiter nichts auffiel, als daß er offensichtlich nicht aus der Gegend stammte: Er war europäischer oder nordamerikanischer Herkunft und trug den üblichen, grauen Coverall, den die Lehre der reinen Vernunft propagierte ... im Gegensatz zu den einheimischen Trachten, die von den meisten der Talbewohner noch getragen wurden.
    „Was willst du?" erkundigte sich Sylvia unfreundlich.
    „Ihr seid Sanja Fundal und Koblar Strekh?" fragte der Mann über das Lautsprechersystem zurück.
    „Steht an der Tür!" schnappte Sylvia.
    „Öffnet, ich habe euch etwas Wichtiges mitzuteilen!"
    „Komm morgen wieder, wir haben heute keine Lust!"
    „Der Standortkommandant hat keine Zeit zu warten!" beharrte der Mann.
    Das klang ernst. Wer war der Standortkommandant, und was hatte er mit Sanja und Koblar zu tun? Sylvia warf Ranjit einen fragenden Blick zu, aber der Inder zuckte nur hilflos mit den Schultern. Da entschied sich Sylvia auf eigene Faust, die Sache ernst zu nehmen.
    „Komm rein!" forderte sie den Fremden auf und betätigte gleichzeitig den Türöffner.
    Was dann kam, war mehr als eine Überraschung. Sylvia hatte das Video ausgeschaltet, als die Tür sich zu öffnen begann. Nun stand sie offen, aber mehrere Sekunden vergingen, bis sich jemand zeigte ... und dann war es nicht der Mann, den sie soeben noch auf dem Bildschirm gesehen hatte, ein wahrer Riese von Gestalt, der sich bücken mußte, um überhaupt unter der Tür hindurch-zupassen, breitschultrig und mit langem Bartund Haarwuchs.
    Prakhut Sassar ...!
    Andere Gestalten füllten plötzlich die Türöffnung. Es waren ihrer zuviele, als daß Sylvia und Ranjit sich mit Aussicht auf Erfolg hätten zur Wehr setzen können.
    Sylvia stand starr. Auch Ranjit Singh rührte sich nicht. Der Riese trat bis auf zwei Schritte an das Mädchen heran.
    „Du bist Sanja Fundal?" fragte er mit dröhnender Stimme.
    „Ja", antwortete Sylvia so selbstsicher wie möglich.
    „Und du bist Koblar Strekh?" erkundigte sich Sassar, zu Ranjit gewandt.
    „Ja ...", kam des Inders klägliche Antwort.
    Prakhut Sassars Gesicht blieb steinern, als er sagte: „Ich kenne Sanja und Koblar. Ich will erstens wissen, wie ihr dazu kommt, euch für sie auszugeben, und zweitens will ich wissen, warum die beiden nicht befehlsgemäß an ihrer Arbeitsstelle erschienen sind. Die Endphase ist vor mehr als einer Stunde angelaufen!"
    Da erst erwachte Ranjit Singh aus seiner schockartigen Starre.
    Sylvia hörte ihn

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