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074 - Der Sohn des Zyklopen

074 - Der Sohn des Zyklopen

Titel: 074 - Der Sohn des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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entsprechend abgesichert haben, können Eiztari Beltzas Leute sie auch nicht mit einem Panzer einrennen."
    „Und wie sollen wir dieses tonnenschwere Ding an Ort und Stelle bekommen?" fragte Dorian, obwohl er nicht daran zweifelte, daß Miguel auch daran gedacht hatte.
    „Wir fahren das Tor auf dien Rollen zum Eingang', erklärte der Baske nicht ohne Stolz. „Auf diese Weise haben schon die alten Ägypter die schweren Steinquader für ihre Pyramiden herangeschafft." Sie machten sich sofort an die Arbeit. Es war nicht schwer, das Tor vom Fleck zu bewegen. Während einer von ihnen schob, war der andere damit beschäftigt, die zurückbleibenden Holzrollen wieder vorne hinzulegen.
    Dorian hatte jedoch noch ein anderes Problem gesehen. Es war klar, daß ein einzelner Mann das schwere Tor nicht im Gleichgewicht halten konnte. Aber auch daran hatte Miguel gedacht. In die Deckenbalken waren dicke Eisenzapfen eingeschlagen. Daran knüpfte er nun dicke Seile, die er unter dem Tor durchzog, auf der anderen Seite wieder hinaufführte und am nächsten Eisendorn festband. Auf diese Weise wurde die tonnenschwere Holzkonstruktion zwischen den Seilen in der Senkrechten gehalten.
    Als sie das Tor zur Eingangsöffnung gebracht hatten, benutzten sie Eisenstangen als Hebel, um es in seine vorbestimmte Lage zu manövrieren. Der Rest, das Tor mit ebenfalls eisenverstärkten Balken abzusichern, war ein Kinderspiel. Die ganze Arbeit kostete sie keine Viertelstunde, und Dorian kam nicht einmal ins Schwitzen.
    „Sie sind einige Jahrhunderte zu spät zur Welt gekommen", meinte Dorian. „Sie wären den italienischen Burgenbauern des Mittelalters bestimmt ebenbürtig gewesen."
    Miguel stieß abfällig die Luft aus. „Warum spricht alle Welt nur von den Italienern? Auch wir konnten Burgen bauen. In Andorra steht ein Castillo, das wehrhafter ist als alle italienischen Festungen zusammen. Ich hatte sogar einmal daran gedacht, es zu erstehen und mich mit meiner Familie dorthin zurückzuziehen. Aber es ist alles anders gekommen."
    Dorian ergriff den Basken am Arm und blickte ihm fest in die Augen.
    „Es wäre an der Zeit, daß wir uns über gewisse Dinge unterhalten, Miguel", sagte der Dämonenkiller. „Im Augenblick lassen uns Eiztari Beltzas Leute noch in Ruhe. Wer weiß, wann sich wieder Gelegenheit zu einem Gespräch von Mann zu Mann bietet."
    Miguel schüttelte Dorians Hand ab, wandte sich um und kehrte ihm den Rücken zu.
    „Was sollen wir denn da erörtern, Dorian?" preßte er hervor. „Ich weiß, daß Sie ursprünglich vorhatten, Tirso zu töten. Nun scheint es, daß Sie Ihre Meinung geändert haben. Ich habe meine Einstellung zu Tirso auch geändert. Früher fürchtete ich mich vor ihm, jetzt hasse ich ihn nur noch." „Warum?"
    „Warum? Das fragen Sie noch?" Miguel wirbelte herum. „Bis zum heutigen Tag konnte ich mir einreden, daß er mein Kind ist, doch als ich den Zyklopen sah, wußte ich, wer wirklich Tirsos Vater ist. Ich habe Inez geliebt, Dorian. Nur ihretwegen habe ich das alles auf mich genommen. Aber jetzt verabscheue ich sie mehr noch als diesen Bastard, den sie mit dem Zyklopen gezeugt hat. Sie wird mir diesen Betrug büßen, Dorian. Das schwöre ich hier und jetzt."
    „Ich dachte mir, daß Sie die Situation falsch sehen werden, Miguel", sagte Dorian. „Ich kann mir vorstellen, wie sehr es Ihren Stolz getroffen hat, als Sie die vermeintliche Wahrheit erfuhren. Aber Sie tun Inez Unrecht - und Sie stufen auch Tirso falsch ein."
    „Ich weiß, was ich weiß."
    „Eben nicht", erwiderte Dorian.
    Er hielt inne. Von ferne hallte nun ein monotoner Singsang zu ihnen ins Haus, der immer lauter wurde. Die Leute des Schwarzen Jägers rüsteten sich zum Angriff.
    „Zwischen Ihrer Frau und Torto hat nie eine körperliche Vereinigung stattgefunden", fuhr Dorian fort. „Ich kenne die Regeln der Schwarzen Magie gut genug und auch einige Fälle wie diesen. Es passiert oft, daß Dämonen ihre eigene Brut von sterblichen Frauen austragen lassen. Aber diese Frauen haben mit dem Zeugungsakt nichts zu tun."
    „Das ist mir zu hoch. Darüber möchte ich mir nicht den Kopf zerbrechen", fuhr Miguel ihn an.
    „Das werden Sie aber müssen, wenn Sie Ihre Frau lieben. Und Sie hätten auch allen Grund, Tirso als Ihren Sohn anzuerkennen. Er hat zwar Tortos Aussehen, aber Ihr Wesen, Miguel. Tirso ist nicht der Dämon, für den ihn die Mächte der Finsternis gehalten haben. Bei ihren magischen Beschwörungen ist nämlich etwas schiefgegangen. Sie

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