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074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht darüber hinweg, sie sanken ein. Es gab keinen Widerstand!
    Im ersten Moment stand Perry bewegungslos. In seinen
Augen flackerte es. Seine Hände steckten bis zum Armgelenk in der Wand. Tanaka
stöhnte. Angst und Erschrecken spiegelten sich in seinen Augen, und er nahm die
Schutzbrille ab, um sich über die Augen wischen zu können. Seine Hände
zitterten.
    »Das gibt es nicht… das gibt es doch nicht!« Der
Japaner streckte selbst die Hand aus, um sich davon zu überzeugen, daß kein Spuk
ihn narrte.
    Auch seine Hand versank im Eisblock, als existiere der
überhaupt nicht.
    »Der Eingang in eine andere Welt«, murmelte Perry
betroffen. »Es gibt ihn, und es gibt ihn doch nicht! Das Tor zur Vergessenen
Stadt ! Wir haben es gefunden!«
    Perry war wie in Trance. Er ging einen Schritt nach
vorn, und versank in der Eiswand. Im Licht der Lampe, die Tanaka in seiner
zitternden Linken hielt, wirkte Perry Muthly wie ein riesiges Fossil, das vom
ewigen Eis eingeschlossen wurde.
    Dann verschwand er aus dem Blickfeld des Japaners.
     
    ●
     
    Perry warf keinen Blick zurück. Auch Tanaka Omko ging
durch die Wand, ohne den geringsten Widerstand zu spüren.
    Hätten sie sich umgedreht – nur ein einziges Mal – wäre
ihnen vielleicht aufgefallen, daß sie nicht allein waren.
    Aus der finsteren Tiefe des eisigen Tunnels näherte
sich eine dichtvermummte Gestalt. Perry und Tanaka wurden beim Eindringen in
die unheiligen Hallen zu Ehren Nakors von einem glühenden Augenpaar beobachtet!
     
    ●
     
    Die Maschine stieg wie ein glitzernder Pfeil in den
morgendlichen Himmel. Sie startete vom Internationalen Flughafen in Singapur.
An Bord befand sich nur die Besatzung und ein einziger Passagier: Larry Brent.
    Der PSA-Agent kam aus dem Karussell der Hektik nicht
mehr heraus.
    Mit dem Auffinden des kleinen Kalenders und dessen
tödlichen Inhalts hatte sich alles geändert. Es war Larry Brent gelungen, den
Anfechtungen und Versuchungen zu widerstehen, auch den Text laut zu sprechen,
der Agatha Stancer und Chiefsuperintendent Moore zum Schicksal geworden war.
    Er hatte die Tagebuchaufzeichnungen studiert und
gemerkt; daß er dabei immer mehr in den Bann des mystischen Inhalts geriet. Der
alte Kalender war mit einer Militärmaschine nach New York geflogen worden, wo
X-RAY-1 und die Computer eine Auswertung vornahmen. Parallel zu diesen
Nachforschungen arbeiteten auch die Nachrichtendienste.
    Ein Rädchen griff schließlich ins andere.
    Larry Brent wurde klar, daß mit dem Auftauchen des
todkranken Oliver Gadock etwas in die Wege geleitet worden war, das im
Augenblick noch nicht abzusehen war. Nachdem feststand, daß der Japaner Tanaka
Omko, der Gadock aufgesucht hatte, auch vermutlich Perry Muthly getroffen hatte
und beide seitdem verschwunden waren, ließ sich das andere an allen zehn
Fingern ablesen.
    Die Antarktis spielte eine große Rolle in Gadocks
Aufzeichnungen.
    Larry Brent ahnte, worum es ging. Keine Minute länger
hatte er sich daraufhin in Liverpool aufgehalten.
    Es ging um Rha-Ta-N’my, und damit um eine Gefahr aus
der Vergangenheit, die man nicht groß genug einschätzen konnte. Tanaka und
Perry mußten davon abgehalten werden, zu Handlangern dämonischer Kräfte zu
werden, die Gadock bereits aktiviert hatte.
    Larry besprach sich über die PSA-Satellitenstation mit
seinem großen, unbekannten Boß, der ihm recht gab und all seinen Einfluß
geltend machte, um umgehend eine Chartermaschine bereitstellen zu können.
    Das Ziel war Melbourne.
    Larry lehnte sich in die weichen Polster zurück,
schloß die Augen und nickte leicht ein, doch das Gefühl, daß plötzlich jemand
neben ihm stand, erfüllte ihn mit einem Mal.
    Er schlug die Augen auf.
    Eine Stewardeß, wie zunächst vermutet, die vielleicht
nach seinen Wünschen fragen wollte, stand nicht neben ihm, sondern jemand
anders. Einer, der längst tot war!
     
    ●
     
    Oliver Gadock!
    Unheimliche Stimmungen und Gefühle ergriffen von ihm
Besitz. Daran war die Umgebung schuld. Die mit mystischen Darstellungen
überladenen Wänden der Höhle erzählten die Geschichte einer Rasse, die bereits
existierte, als der Mensch noch nicht auf dieser Erde weilte.
    Tanaka löste sich von Perry, und lautlos wie ein
Schatten strebte er auf die Wand zu, wo titanische Echsen und riesige,
grauenhaft aussehende Ungeheuer abgebildet waren, wie sie noch kein Mensch
erblickt hatte.
    Aber es gab nicht nur bildhafte Darstellungen, die
ineinander verschlungen waren wie ein wildwachsender, üppig

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