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0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war.
    Zudem hatte sie nicht viel Angst vor Simon F. Young gezeigt. Sie mochte den Hausbesitzer zwar nicht - wer mochte ihn überhaupt -, doch sie hatte bei mir den Anschein erweckt, als würde dieser Mann sie und ihre Schwester ins Bockshorn jagen können. Im Gegenteil, sie würde sich ihm stellen.
    Hatte sie sich auch den Verschwundenen gestellt? Waren sie und ihre Schwester die Verantwortlichen für das Verschwinden der drei Männer? Ich konnte mir nicht vorstellen, daß diese wieder auftauchten. Mittlerweile ging ich davon aus, daß sie tot waren.
    Ich dachte an den Geruch, der mich bei Passieren der Person erreicht hatte.
    Okay, sie hatte nach einem sehr starken Parfüm gerochen, aber diesen muffigen Gestank hatte ich ebenfalls nicht vergessen, und der wiederum hatte mich auf eine bestimmte Spur gebracht.
    Gerüche dieser Art waren mir nicht fremd. In sehr konzentrierter Form kannte ich sie bei der widerlichsten aller Dämonenarten, den Ghouls und Leichenfressern.
    Diese in ihren Urzuständen schleimigen Wesen verschlangen Leichen. Sie lebten zumeist auf alten Friedhöfen, wo sie genügend Nahrung bekamen. Hin und wieder trauten sie sich auch hervor und verbargen sich geschickt unter den Lebenden.
    Waren die Schwestern weibliche Ghouls?
    Ich wollte diese Möglichkeit nicht abweisen, und es wäre eine Erklärung für das Verschwinden der drei Männer gewesen, denn Ghouls ließen von einer Leiche nur die Knochen übrig. Aber die wiederum konnte man leicht verschwinden lassen. In diesem Haus gab es einen großen Keller, wie ich mir hatte sagen lassen. Ich selbst hatte ihn noch nicht durchsucht. Zwar waren die Kollegen auch im Keller gewesen, doch Knochenspuren hätte dort nur ein Idiot hinterlassen, und als idiotisch sah ich die beiden Schwestern nicht an.
    Wie ging ich am besten vor? Hatte Agnetha Verdacht geschöpft? Bestimmt, es kam nur darauf an, wie tief der Verdacht in ihr brodelte. Ich versuchte, mich in die Lage der Schwestern zu versetzen.
    Wie würde ich mich an ihrer Stelle verhalten?
    Jedenfalls nicht in Panik verfallen, sondern eiskalt abwarten, und ich wußte auch, daß gerade Ghouls Freunde der Nacht waren und sich bei Tag zurückhielten.
    Bis zum Einbruch der Dunkelheit stand mir noch viel Zeit zur Verfügung, die ich auf jeden Fall nutzen wollte. Ich hatte mich in den letzten Tagen zwar im Haus umgesehen, aber noch nicht den Keller durchsucht. Das wollte ich so schnell wie möglich nachholen. Vielleicht fand ich doch eine Spur, die meine Kollegen übersehen hatten oder nicht hatten entdecken können, weil sie vorher getilgt worden war.
    Es piepte. Nicht in meinem Kopf, sondern aus dem Lautsprecher des tragbaren Telefons, das ich auf den Tisch gestellt hatte. Da wollte jemand etwas von mir.
    Ich meldete mich und hörte Sukos leises Lachen. »Na, du Bruchbudenmieter, wie geht es?«
    »Phantastisch.«
    »Glaube ich dir nicht. Hast du Spuren gefunden? Gibt es wenigstens einen minimalen Erfolg, oder muß ich erst kommen und die Kastanien aus dem Feuer holen?«
    »Es brennt noch nicht.«
    Suko stöhnte wie ein alter Mann. »Wenn ich dich so höre, hast du keinen Erfolg gehabt.«
    »So ähnlich.«
    »Und jetzt?«
    »Ich bleibe weiter am Ball, aber ich sehe einen hellen Streifen am Horizont.«
    »Hat der auch einen Namen?«
    »Ghouls.«
    Suko schwieg, dann pfiff er leise, aber sicherlich nicht aus Freude darüber. Auch er hatte seine Erfahrungen mit Ghouls machen müssen.
    Er bekam von mir einen Bericht und unterbrach mich erst, als ich ihn fast beendet hatte. »Muß ich kommen?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Gut, dann werde ich dich mal an Sir James verbinden, denn er will ebenfalls mit dir reden.«
    »Worüber?«
    »Young hat sich beschwert.«
    »Der kann mich mal.«
    »Sag das dem Chef.« Suko stellte mich durch, und ich hörte Sir James leise lachen.
    »Was freut Sie so, Sir?«
    »Eigentlich nichts, John, aber ich hatte Besuch von einem Mr. Young, dem Sie wohl gezeigt haben, wie unsympathisch Sie ihn finden.«
    »Das nicht gerade, ich war ihm gegenüber nur ziemlich gleichgültig. Sie kennen die Gründe.« Während des Sprechens ging ich in der kleinen Bruchbude auf und ab.
    »Natürlich, und ich kann Sie auch verstehen, John. Jedenfalls hat Mr. Young auch bei mir nicht den Erfolg erzielt, den er sich erhofft hat. Auf der anderen Seite stehen noch immer die drei verschwunden Männer. Haben Sie von Ihnen Spuren gefunden?«
    »Nur indirekte.« Ich gab meinen Chef einen knappen Bericht. Auch er war nicht

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